https://www.instagram.com/p/CM36tnXsZCU/Der außerordentlich gute Austausch gestern Abend zu den Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln und deren Aufarbeitung hat viele Fragen beantwortet und andere aufgeworfen.
Doris Reisinger (Theologin und promovierte Philosophin): "Wir brauchen eine grundlegende Verfassungsänderung, die jedoch vom Papst ausgehen müsste. Und Leute müssen anfangen, das zu tun, was sie für richtig halten ... Die rote Linie sollte da sein, wo Menschen verletzt werden. Es darf auf keinen Fall passieren, dass Menschen verletzt werden in unserer Kirche."
Norbert Hörter (Kreisdechant im Rheinisch-Bergischen-Kreis): "Menschen vor Ort müssen einander vertrauen können und den Weg des Glaubens gemeinsam gehen. Ich glaube, dass sie als Christen am Ende nicht die Kirche ruinieren, sondern diese Gemeinschaft als einen Ort haben möchten, an dem sie miteinander in Freiheit den Glauben leben können."
"Wir als Kirche - wir alle, die wir hier sitzen - müssen dieses Thema voranstellen um der Menschen willen, für die wir an unterschiedlichen Stellen unterwegs sind."
Lena Bloemacher (Diözesanleiterin der KjG): "Aus Sicht der jungen Ehrenamtlichen, der jungen Erwachsenen ist in den vergangenen Monaten sehr viel Vertrauen verloren gegangen, fällt die so wahrgenommene fehlende Empathie gegenüber Betroffenen auf und sie missfällt. Es gibt mehr Fragen als Antworten."
"In welchem anderen Unternehmen ist es möglich, dass sich solche Menschen halten?"
Thomas Quast (Vorsitzender Richter am Landgericht in Köln, Komponist und Autor): "Ich wünsche mir, dass ich etwas von den Verantwortlichen höre: Denn wenn keine ehrliche Distanzierung von diesen Dingen in der Vergangenheit erfolgt, wie soll dann ein Aufbruch, eine Perspektive in die Zukunft erfolgen?"
"Ich spüre mit Blick auf die Vergangenheit eine riesen Traurigkeit, dass diese meine Kirche in Gestalt der Verantwortlichen letztlich alles getan hat, was möglich war, um es selbst nicht wahr zu haben und nicht dafür eintreten zu müssen - mit allen Konsequenzen."
Wer's verpasst hat, kann die Diskussion auf unserem YouTube-Kanal BDKJ DV KÖLN verfolgen!
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