http://images.im.allmendenetz.de/p/CU7q2JPKV5KHeute durften wir die Musiklegende Ozan Ata Canani bei uns begrüßen. Als Schenkung überreichte er uns seine LP „Warte Mein Land. Warte“. Mit ihr ließ er uns nicht nur dieses besondere Zeitzeugnis für unsere Sammlung da, sondern gab uns in einem Gespräch einen Einblick in Erinnerungen und in die Wahrnehmung seiner eigenen Migrationsgeschichte.
Ata war schon in frühen Jahren ein Wunderkind an der Bağlama, einer anatolischen Langhalslaute und durfte den Musiker Aşık Mahzuni Şerif schon mit dreizehn Jahren auf einer Tournee begleiten.
In den späten Siebzigern schrieb er den ersten Liedzyklus anatolischer Musik in deutscher Sprache. Mit seiner Musik wollte Ata in Deutschland ankommen, mit der Mehrheitsgesellschaft in Kommunikation treten und seine Wahrnehmungen hörbar machen. In seinen Worten beschreibt er einen Gefühls- und Geisteszustand, der auch sechzig Jahre nach dem Anwerbeabkommen Debatten, Skandale, Diskurse und den Alltag vieler Menschen prägt. Damals war er seiner Zeit voraus, denn 46 Jahre mussten vergehen, bis Ata sein erstes Album veröffentlichen konnte.
Ata sagte heute: „Das Lied ‚Warte Mein Land. Warte‘ ist an alle der ersten ‚Gastarbeiter‘-Generation aus allen Anwerbeländern gewidmet. DOMiD ist ein Museum für diese Menschen und ich denke, dass ich auch zur DOMiD-Familie gehöre.“
Für uns ist Ata eine Legende, ein Freund und wie er sagt „ein Teil der DOMiD-Familie“. Wir bedanken uns herzlich für den heutigen Besuch! Wir sind sehr glücklich, das wichtige Zeitzeugnis nun zu unserer Sammlung zählen zu können.
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