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ARSCH HUH, ZÄNG USSENANDER!Diese vier Worte setzten vor 30 Jahren ein starkes Zeichen gegen Rechts. Am 9. November 1992 brachte die Kampagne von Künster:innen und Musiker:innen 100.000 Menschen auf den Chlodwigplatz, um nach rechtsterroristischen Angriffen, unter anderem in Rostock Lichtenhagen, wortwörtlich den Arsch hoch zu bekommen und die Zähne auseinander. Auf die Straße gehen und laut gegen Nazis zu sein, wurde etwas Selbstverständliches in Köln.
1999 demonstrierten viele Kölner:innen gegen den ersten großen Naziaufmarsch seit dem 2. Welt- krieg. Anlass war damals die Ausstellung über die Verbrechen der deutschen Wehrmacht. Antifa-Gruppen und die Zivilgesellschaft verhinderten den „Anti-Islam Kongress“ der rechtsextremen Wählergruppe Pro-Köln auf dem Heumarkt. Gemeinsam haben wir später KöGiDA eine Abfuhr erteilt und HoGeSa aus der Stadt geworfen. Wir alle haben gezeigt, dass Nazis in Köln nichts verloren haben.
Doch wie sieht es heute aus? 2015 hat die AfD Einzug in die deutsche Politik gehalten. Und seitdem hat sie es geschafft mit Populismus und Lügen die Mitte der Gesellschaft zu infizieren und die Agenda sämtlicher Parteien weiter nach rechts zu schieben. Sie hat es geschafft unsägliches, menschenfeindliches und sexistisches Gedankengut wieder sagbar zu machen. Nicht klammheimlich, aber schleichend. Zwar hat sie in Köln mit den bundesweit schlechtesten Wahlergebnissen bislang nicht punkten können, aber der Kampf gegen Rechts ist in den letzten Jahren nicht leichter geworden.
Über 11.000 Fahnen von Kein Veedel für Rassismus, wehen als klares Statement dieser Stadt aus vielen Kölner Fenstern. Aber das reicht als anti- faschistisches Engagement nicht aus. Wir müssen in Überzahl den Arsch hochkriegen und auf die Straßen tragen.
Im letzten September ist das zum ersten Mal krachend gescheitert. Der Leverkusener Nazi Markus Beisicht, der mit seiner Bürgerbewegung Pro Köln 2008 hier noch von Zehntausenden mit wehenden Fahnen vom Hof gejagt wurde, hat mit seiner Partei Aufbruch Leverkusen dort jahrelang herumgeplänkelt. Aus seiner rechtsextremen Gesinnung hat er dabei nie einen Hehl gemacht. Jetzt hat er die Chance gewittert in einer Melange aus Coronaleugner:innen und pro- russischen Pseudo-Friedensaktivisti die sozialen Proteste für sich einzunehmen. Und obwohl er auf seiner Kundgebung zusammen mit anderen rechten Rednern klar nationalistisches Gedankengut verbreitet hat und vorm Kölner Dom gar die erste Strophe des Deutschlandliedes abgespielt wurde, ist es ihm gelungen, fast doppelt so viele Menschen zu mobilisieren wie unser Gegenprotest. Am 4. Dezember will er es wieder versuchen.
Neuer Naziaufmarsch am 04.DezemberWem das nicht egal ist, kommt am 4. Dezember in die Stadt und zeigt den Faschist:innen, dass Köln es noch drauf hat. Folgt den Kanälen von Köln gegen Rechts auf Facebook, Twitter und Instagram für weitere Infos.
Setzen wir an dem Tag hier wieder ein deutliches und massenhaftes Zeichen, dass wir Nazis nicht die Straße überlassen. Denn gerade jetzt muss es wieder heißen Arsch huh, bevor es eines Tages zu spät ist.
Gegen rechten Aufmarsch 4. Dez 2022 | 11:00 h | Ort folgt
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Köln gegen Rechts.