Dem Alltag entfliehen mit Grips, Musik und Spaß – Spybrain Escape im VeedelWie lange haben wir darauf gewartet, dass wir dem Alltag von Homeoffice und Corona-Beschränkungen entfliehen können. meinesuedstadt.de hat sich im Veedel einmal umgeschaut, an welchen Orten die Alltagsflucht auf besondere Art und Weise möglich ist – gefunden hat sie den Spybrain Escape, den etwas anderen Escape Room im Veedel. Wir haben mit den Brüdern Lars und Ralf Gerland, Betreiber des Escape Rooms, gesprochen. Lest selbst von Gefühlrausch, Spionage, Musikalität und Südstadtgefühlen.
Der Beitrag Schmelzpunkt erschien zuerst auf Meine Südstadt….Da Sie, Lars, erzählt haben, dass Sie ein echter Südstadtjunge sind – was macht die Südstadt für Sie aus und wie haben Sie Ihren Standort für den Escape Room ausgewählt?Lars: „Ich bin 2005 zum Studium nach Köln gekommen und lebe seit 2010 in der Südstadt. Das echte Jeföhl ist für mich zum Beispiel in diesen Tagen, wenn ich aus unseren Räumen am Kartäuserwall über den Chlodwigplatz und die Alteburger oder Bonner Straße nach Hause radle und an den vielen Tischen, Kneipen und fröhlichen Menschen vorbeikomme. Die Geräuschkulisse hat mir in den letzten Monaten doch gefehlt. Der Standort kam tatsächlich über meinesuedstadt.de zu Stande! Wir hatten damals auf der Webseite inseriert und darüber den Kontakt zu unserer Vormieterin hergestellt.“
Spybrain Escape – was verbirgt sich hinter dem Namen?Ralf Gerland: „Bei einem Brainstorming kamen wir irgendwann zu den Themen, die uns in Spielräumen interessieren. Spionage war eins davon. Auch wenn wir jetzt keinen Spionageraum haben, fanden wir, dass das gut klingt. Wir wollten einen Namen, der noch etwas anderes beinhaltet als nur Escape Room und Abwandlungen beinhaltet, also nicht nur das Spiel beschreibt.
Lars Gerland: „Und manchmal hilft es, in einem Escape Room wie ein Spion zu denken. Genau beobachten, schnell schalten, kombinieren und sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Irgendwann und irgendwo werden wir unseren Spionage-Raum auch noch bauen!“
Empfangsbereich
Wie ist es zu der Idee von Spybrain Escape gekommen?Ralf: „Wir haben in Budapest sehr viele Räume hintereinander gespielt, und nach dem letzten kamen wir irgendwann darauf, dass es sicher Spaß machen würde, sowas auch mal selbst zu machen. Irgendwie ist dies hängen geblieben. Und da wir ein gutes Verhältnis haben und immer viel zusammen gemacht haben, kam die Idee dann wieder zu Tage und wir haben angefangen konkret zu überlegen. Und dann haben wir es tatsächlich getan.
Lars: „Im Nachhinein haben wir uns auch oft gefragt, wieso wir das nicht schon früher gemacht haben. Spielen war in unserer Familie immer schon ein großes Thema. Ich bin mit den Spielerfindungen meines Bruders groß geworden. Dass wir auch mal andere Menschen zum Spielen bringen können, ist uns dann erst vor einigen Jahren aufgegangen.“
Was macht die Faszination von Escape Rooms aus und was ist die spezielle Faszination bei Spybrain?Lars: „Es gibt ganz verschiedene Arten von Escape-Room-Erlebnissen und das ist schon die erste faszinierende Sache. Die Geschichten, die man erzählen kann, die Kulissen, die Wendungen – Escape-Room-Bauer können den Spieler vom Mittelalter bis in die Zukunft entführen und eine Stunde, bzw. in unserem Fall 80 Minuten, lang aus der Realität locken. Bei Spybrain ist uns der Spielspaß besonders wichtig. Vielfältige Rätsel, die man noch nicht aus anderen Räumen kennt und ein guter Flow: die Aufgaben sind fordernd aber immer logisch und im Team lösbar.“
Steht man vor dem Ladenlokal im Ferkulum, wähnt man sich getäuscht: das reduzierte, klar gestylte Innere des Ladens, das man durch das große…Wer gehört zum Team von Spybrain Escape?Lars: „Ursprünglich nur Ralf und ich. Wir haben mit Familie und Freunden in monatelanger Handarbeit die Räume entworfen und komplett selbst gebaut. Als wir dann eröffnet hatten, mussten wir uns aber auch personell vergrößern.“
Ralf: „Wir haben mittlerweile ein kleines und großartiges Team von Spielleiter:innen, die teils schon ziemlich lange bei uns sind und uns auch während Corona treu geblieben sind. Wir unternehmen, wann immer es möglich ist, öfters etwas zusammen, besuchen z.B. andere Escape Rooms. Unser Team beteiligt sich auch bei anderen Dingen in der Firma. So hat ein Mitarbeiter die Grafiken für unsere Online-Spiele beigesteuert, andere packen bei der Verschönerung der Räumlichkeiten oder bei Verbesserung und Entwicklung von Spielideen mit an.
Was macht Spybrain Escape besonders – gibt es ein besonderes Highlight?Lars: „Da müsste man am besten unsere Besucher fragen. Unsere Magische Musikmaschine ist wohl der einzige Escape Room mit Musik als Thema, wenngleich man nicht musikalisch sein muss, um ihn zu spielen. Zudem sind unsere Räume recht großzügig gestaltet, haben Tageslicht und kommen ohne Grusel- oder Schockeffekte aus. Wir schließen außerdem niemanden ein: bei uns ist es nicht das Ziel, aus dem Raum zu entkommen, sondern darin eine Aufgabe zu lösen.“
Ralf: „Wir haben gezielt versucht, eine Art Kompletterlebnis zu schaffen, mit einem spielerischen Spannungsbogen, der einen hineinzieht. So gesehen würde ich da gar nichts konkretes hervorheben wollen. Naja, ich finde der Raum „die Reisende“ hat schon ein paar echte Highlights – aber da darf ich jetzt nichts verraten!“
Wie würden Sie ein Erlebnis bei Spybrain beschreiben?Ralf: „Unsere Besucher werden zum gebuchten Termin direkt an der Tür von ihrem persönlichen Spielleiter empfangen, und während ihres ganzen Aufenthaltes betreut. Zum Aufwärmen erklären wir die Spielregeln und die Geschichte, und schon diese Zeit ist wichtig, um die Leute vom Alltagsmodus in den Spielmodus zu bringen. Dann folgt das eigentliche Spiel, in dem man die Zeit und alles um sich herum völlig vergisst. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich und involvieren oft das ganze Team. Am Ende sind die Spieler meist überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nach dem Spiel ist man oft total energetisiert, alle haben sich noch unheimlich viel mitzuteilen, und mit diesem Gefühlsrausch entlassen wir euch dann wieder nach draußen.
Gibt es einen komischen Moment, den Sie bei Spybrain erlebt haben?Lars: „Sehr, sehr viele! Es liegt in der Natur der Sache, denn die Menschen, die zu uns kommen, kommen, um Spaß zu haben. Und wenn Spieler dann die mitgebrachte Wasserflasche ihrer Mitspieler auf Hinweise untersuchen, weiß man als Spielleiter schon: das wird in der Nachbesprechung ein paar Lacher geben!“
Während der Pandemie sind auch Escape Room Games für zuhause mehr und mehr in den Fokus gerückt? Haben Sie dies schon einmal ausprobiert?Ralf: „Klar, das haben wir. Wir haben im Sommer unser erstes eigenes
Online-Spiel herausgebracht (unseres Wissens das bislang erste aus Köln), und bis Januar wurde dann unsere erste Escape-Trilogie für zu Hause fertig gestellt. Sie erfreut sich großer Beliebtheit. Wir spielen aber auch gerne welche mit Freunden, das war gerade im Lockdown eine schöne Ergänzung, statt „nur“ zu telefonieren.“
Lars: „Es war spannend zu sehen, wie schnell unsere Branche sich angepasst hat und quasi ein komplett neues Genre geschaffen hat. Da wir unsere Spiele auch in englischer Sprache anbieten, können plötzlich auch Menschen aus den entlegensten Orten der Welt ein Spiel von Spybrain spielen.“
Wie haben Sie die Corona-Zeit erlebt und was erwarten Sie vom Sommer?Lars: „Wie für die meisten Branchen und Geschäfte war es auch bei uns nicht einfach. Wir sind in erster Linie froh, dass wir noch dabei sind und unser Team vollständig geblieben ist. Unser Online-Spiel war eine gute Möglichkeit, neue Dinge zu lernen und hat uns letztlich auch finanziell über Wasser gehalten.“
Ralf: „Es hat sich in den Wochen nach der Eröffnung schon gezeigt, dass die Leute wieder Lust haben, etwas zu unternehmen – und auch zu uns zu kommen. Wir haben die Zeit der Schließung genutzt, um unsere Räume noch weiterzuentwickeln und an ein paar Stellen noch einen Extra-Kick einzubauen. Sei es jetzt vom spielerischen oder von der Atmosphäre. Verändert hat sich, dass Menschen jetzt gerne spontaner planen und öfter als vor der Krise anrufen, ob wir noch Plätze frei haben. Wir gehen davon aus, dass sich das Ganze in Richtung Herbst wieder größtenteils normalisieren wird. Klar, wir hoffen auch dass uns nicht eine weitere Schließungs-Welle einen Strich durch die Rechnung macht. Solange die ausbleibt, sind wir für euch da.“
Und zum Schluss: Spybrain Escape in drei Worten. Lars: „Liebevoll – Einzigartig – Lustig“
Ralf: „Spy (beobachten) – Brain (denken) – Escape (aus dem Alltag)“
Wer jetzt Lust auf einen Escape-Ausflug bekommen hat, mehr Infos gibt es
hier.
Wir danken Lars und Ralf Gerland für das Interview.
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