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„Sitzen statt Parken“, also das Umwidmen von Parkplätzen für die
Außengastronomie, ist mittlerweile verbreitet bei den Gastronom*innen der
Südstadt. Seit der Corona Pandemie nutzen viele diese Möglichkeit, ihre
Außenflächen auszuweiten. Ein weiterer Beschluss dazu steht jetzt auf
der Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt am 8. Mai.
Wir haben uns umgeschaut, wie aktuell die Außengastronomie […]
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Laue Nächte, Nachbarn und das Ordnungsamt – die Außengastro in der Südstadt boomt
„Sitzen statt Parken“, also das Umwidmen von Parkplätzen für die Außengastronomie, ist mittlerweile verbreitet bei den Gastronom*innen der Südstadt. Seit der Corona Pandemie nutzen viele diese Möglichkeit, ihre Außenflächen auszuweiten. Ein weiterer Beschluss dazu steht jetzt auf der Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt am 8. Mai.
Wir haben uns umgeschaut, wie aktuell die Außengastronomie aussieht und welche Herausforderungen für Wirt*innen und Anwohner*innen daraus entstehen.
Parkplätze zu Biergärten – die BV Innenstadt entscheidet
Die Nächte werden wieder wärmer und länger. Die Lust, in der Südstadt auf den Straßen zu feiern, nimmt zu. Nicht umsonst gilt unser Veredle als sehr südländischer Zipfel der „nördlichsten Stadt Italiens“.
Zahlreich entstandene „Parkplatz-Biergärten“ bieten vielfältige Einkehrmöglichkeiten. Vielfältig allerdings nicht nur, was das Platzangebot betrifft, sondern auch die Gestaltung. Munter wechseln sich Terrassenausbauten mit und ohne Umzäunung und schlicht auf die ehemaligen Parkplätze gestellte Tischgarnituren ab.
Unter dem Titel „Außengastronomie auf öffentlichem Straßenland“ bestehen eine Vielzahl von Regelungen und Gestaltungsanweisungen, nach denen Gastronom*innen die Parkplätze direkt vor ihren Gaststätten nutzen dürfen.
Gestaltungsregeln für Außen werden aktualisiert
Genau geregelt ist zum Beispiel die Größe von Biergärten vor Kneipen. „Die genehmigungsfähige Fläche erstreckt sich grundsätzlich auf die Stätte der Leistung, das heißt auf Stellplätze vor der Gebäudefront des beantragenden Unternehmens beziehungsweise auf davor befindlichen Multifunktionsflächen.
Zusätzlich können maximal bis zu zwei weitere Parkplätze pro Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, die an die Parkfläche vor der Stätte der Leistung angrenzen müssen“ – soweit der Originaltext aus der Beschlussvorlage von Januar 2025. Am 08.05 soll sie in der Bezirksvertretung Innenstadt verabschiedet werden.
Im Zugweg – richtig was los abends (Bild: Markus Küll) Eine Rechnung, die aufgeht?
Auch die Kosten sind geregelt. Pro Jahr werden je nach genutzter Fläche zwischen 228 und bis zu 3.500 Euro fällig. Eine Rechnung, die in den meisten Fällen aufgehen dürfte. Denn nicht wenige der Südstadtbetriebe haben nicht nur die Anzahl ihrer Plätze gesteigert, sondern stellen damit sicher, dass Gäste bei schönstem Wetter zu ihnen kommen und nicht in weiter abgelegene Biergärten abwandern.
Wilde Vielfalt der Gestaltung
Die Stadt hat also dazu beigetragen, das die Voraussetzungen für ein friedliches „Sitzen statt Parken“ vorhanden sind. Auch die Abgrenzung zur Straße und die zur Verfügung stehende Durchgangsfläche als mögliche Konfliktzonen, sind genau geregelt. Für die berühmte „Kinderwagenbreite“ veranschlagt die Stadt zum Beispiel bislang 1,50 Meter; diese Fläche soll aber nächstes Jahr auf 1,80 Meter erhöht werden.
Auch die Abgrenzung zur Straße folgt klaren technischen Vorgaben: z.B. Podeste und Terrassen sind zur Abgrenzung entlang der Fahrbahn erlaubt. Wenn Stühle direkt an der Straße stehen, sind „Breit- oder Schmalstriche“ in auffälligem Gelb möglich (aber nicht vorgeschrieben) – und, wenn, wie an der Bonner Straße, mehr als 30km/h auf der Straße gefahren werden darf, sind zusätzlich Poller errichtet worden.
Was auffällt: so einheitlich auch die Bestuhlung ist (auch hier gibt es eine Vorgabe aus dem städtischen Gestaltungshandbuch), so kreativ wird die „Rundum-Gestaltung“ praktiziert: von Euro-Paletten mit und ohne Blumen, Trennscheiben oder Sichtschutz-Elementen, Lichterketten und Sonnenschirmen ist alles in wilder Mischung dabei. Hier bleibt spannend, ob das Ordnungsamt nach der harten Linie in der Vergangenheit, in der sogar die Farbe der Stuhlkissen moniert wurde, bei der neuen Entspanntheit bleibt.
Terrasse im Vollausbau – Brauhaus Schäfer (Bild: Markus Küll) Und die Nachbarn?
Apropos Ordnung… Ein Thema der langen Nächte im Veedel ist immer auch die Nachbarschaft. Für sie greifen andere Vorschriften und Gesetze, die eher mit Lärm- und Emissionsschutz zu tun haben. Der Schutz vor Lärm des nächtens und der Wunsch nach Ruhe der Anwohner*innen müssen hier gegen sowohl die wirtschaftlichen Interessen der Wirte als auch die Wünsche der Gäste abgewogen werden. Keine leichte Aufgabe, wie man aus zahlreichen Beispielen auch aus der Südstadt weiß…
Spannungsfeld Außengastro
Auf engem Raum sichtbar wird die mögliche Attraktivität von Außenflächen und das mögliche Spannungsfeld im Zugweg, der neuen Gastromeile in der Südstadt. Hier gibt´s mit dem „L’Assagio da Rocco“ nicht nur eine der spannendsten Neu-Eröffnungen der letzten Zeit – sie kommt mit einer so einladenden wie großen Terrasse daher.
Auf der anderen Straßenseite hat die Espresso- Bar „Formula Uno“, eine echte Südstadt-Institution, ihre Außenfläche ebenfalls deutlich erweitert und mit Holzelementen umzäunt. Das „Tapavinho im Fertig“ und das „Domo Mea“ in unmittelbarer Nähe sorgen zudem für Frequenz – und eben auch die entsprechende Geräuschkulisse. Lebendige Sommernächte scheinen somit garantiert zu sein und es bleibt abzuwarten, ob Nachbar*innen davon auf Dauer ebenso genervt sind, wie eben manche der Anwohner*innen vom Brüsseler Platz.
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