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Montag, 9 Uhr am Eifelplatz. Es ist trocken und die Sonne wärmt bereits
ein wenig. Keine schlechten Bedigungen für Menschen, die in dieser
Jahreszeit draußen ihrer Abeit nachgehen müssen. So wie die Männer der
AWB, die in ihren orangefabenen Anzügen dabei sind, die Gehwege vom Laub
zu befreien. Es ist für diese Saison vermutlich einer […]
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Wenn Männer leise pustenMontag, 9 Uhr am Eifelplatz. Es ist trocken und die Sonne wärmt bereits ein wenig. Keine schlechten Bedigungen für Menschen, die in dieser Jahreszeit draußen ihrer Abeit nachgehen müssen. So wie die Männer der AWB, die in ihren orangefabenen Anzügen dabei sind, die Gehwege vom Laub zu befreien. Es ist für diese Saison vermutlich einer der letzten Einsätze, bei denen sich die Männer um die Beseitigung der Blätter kümmern müssen, die nunmal alljährlich von den Bäumen fallen. Denn sie bilden gerne Rutschgefahr auf Gehsteigen oder verstopfen Gullis, so dass bei Dauerregen das Wasser nicht abfließen kann.
Konzerte, wie Zigeunernächte, Frühling der Kulturen, Flamenco und viele aus dem Bereich Weltmusik, Tanzveranstaltungen wie Salsa-, Lindy-Hop…Das leidige Laub
Bei der Arbeit geht es an diesem Morgen erstaunlich geräuschlos zu, obwohl da auch ein Laubpuster im Einsatz ist. Allerdings eines dieser kleineren Modelle mit Akku-Betrieb, deren Sirren allenfalls an das Geräusch eines Zahnarzt-Bohrers erinnert. „Wir benutzen nahezu ausschließlich nur noch diese Modelle“, erklärt Thomas Fassbender, Gruppenleiter bei den AWB für den Bereich Neustadt-Süd.
Thomas Fassbender, Gruppenleiter bei den AWB (Bild: Reinhard Lüke)
Seine 36 Mitarbeiter sorgen zwischen 6 und 22 Uhr im Zweischichtenbetrieb hier für Sauberkeit auf Straßen und Gehwegen. Zu ihrem Einsatzgebiet gehört auch das Kwartier Latäng, in dem auch außerhalb von Karneval laut Fassbender an jedem Wochenende Berge von ekligem Party-Müll anfallen. Verglichen damit ist die Beseitigung von Blättern fraglos die angenehmere Abeit.
Nachtfröste machen es mühsam
Wann die Laubsaison beginnt, hängt natürlich vom Wetter ab. In der Regel geht es laut Thomas Fassbender so Mitte Oktober los. Und ein paar kräftige Herbststürme sind da durchaus hilfreich, damit man nicht regelmäig nur ein paar Blätter zusammenpusten muss. Schwierig wird der Job allerdings, wenn das Laub feucht ist und dann noch Nachfröste dazukommen. Dann lässt sich das zusammengebackene Zeugs nur mit Mühe beseitigen.
In Parks röhrenden noch die Monster
Dabei sind die AWB nur für die Straßen, Geh- und Radwege zuständig. Die Blätter in Parks und anderen Grünanlagen werden von den Kollegen von Stadtgrün beseitigt. Und die sind, wie etwa noch in dieser Laub-Saison auf dem Spielplatz An der Eiche, durchaus noch vorwiegend mit den röhrenden Pustern mit Benzin-Motor unterwegs. Auch Angelo Casali, seit 20 Jahren bei den AWB im Einsatz für die öffentliche Sauberkeit, kennt diese Monster noch gut. „Die wogen locker 15 Kilo“, sagt er.
Angelo Casali hat die Lautstärke von Laubpustern mit Sprit-Antrieb noch gut im Ohr (Bild: Reinhard Lüke)
„Und selbst mit Lärmschutz-Kopfhörern waren die noch immer laut“. Gab es da nicht mal unliebsamer Vorfälle, wenn er morgens um 7 mit so einen Ding in einem Wohnviertel unterwegs war? Fliegende Blumentöpfe oder Wasserduschen vom Balkon? „Eigentlich nicht. Die Leute finden das vielleicht nicht toll, aber sie akzeptieren es. Schließlich muss das Laub ja von der Straße. Nur letztens war da eine Frau, die meinte, man solle das besser liegen lassen, weil es doch ein wichtiger Lebensraum für Tiere sei. Welche Tiere hat sie allerdings nicht gesagt.“
Viel sportiver Erfolg in nur wenig Zeit, das klingt nach einem Geheimrezept, das wohl für fast jeden interessant ist. Das Elektromuskelstimu…Wo landet das Laub?
Am Eifelplatz kommen am Montag neben dem Puster auch noch klassische Gerätschaften wie Besen und Rechen zum Einsatz, mit denen das Laub zu kleinen Haufen zusammengeschoben wird, die dann gleich auf einen Kleinlaster verladen werden. Auf Straßen und Gehwegen kann man die ja schlecht erstmal liegen lassen und irgendwann abholen. Jörg Daniel, stellvertretender Mediensprecher der AWB, ist an diesem Morgen auch vor Ort und hat Zahlen dabei. Nach ihm fallen in Köln alljährlich rund 2000 Tonnen Blätter an, was der Kapazität von 200 großen Müllfahrzeugen entspricht. Und wo landet das ganze Laub? Zu 20 Prozent in der Müllverbrennungsanlage, der größere „Rest“ wird jedoch von der Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (AVG) kompostiert. Der städtische Betrieb erzeugt damit Biogas aber auch Kompost und Blumenerde. Beides lässt sich in Säcken an den Standorten in Niehl und Heumar auch für Hobbygärtner käuflich erwerben. Möglich also, dass Spuren der im Herbst vor der Wohnungstür entsorgten Blätter im eigenen Blumenkasten auf dem Balkon landen.
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