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Zweimal im Jahr macht die Kölner Künstlerin Dorrit Nebe Platz in ihrem
Atelier in der Metzer Straße. Denn das hat ein so schönes großes
Schaufenster, dass sie eines Tages dachte: Eigentlich sollte man damit
doch etwas Besonderes machen. Wenn man nicht nur selbst künstlerisch
tätig ist, sondern sich auch dafür interessiert, was Kolleginnen und
Kollegen […]
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https://www.meinesuedstadt.de/mes-amis-mes-amis/ „mes amis mes amis“Zweimal im Jahr macht die Kölner Künstlerin Dorrit Nebe Platz in ihrem Atelier in der Metzer Straße. Denn das hat ein so schönes großes Schaufenster, dass sie eines Tages dachte: Eigentlich sollte man damit doch etwas Besonderes machen.
Viel sportiver Erfolg in nur wenig Zeit, das klingt nach einem Geheimrezept, das wohl für fast jeden interessant ist. Das Elektromuskelstimu…Wenn man nicht nur selbst künstlerisch tätig ist, sondern sich auch dafür interessiert, was Kolleginnen und Kollegen so machen, knüpft man dabei nicht nur Kontakte. Man tauscht oftmals auch Bilder oder Objekte untereinander aus oder erwirbt selbst Kunstwerke – und eine kleine oder auch große Sammlung entsteht.
Frei-Raum für Persönliches
Dorrit Nebe lädt befreundete Künstler*innen und dazu ein, diese Sammlungen zu zeigen. Und sich auch selbst damit zu zeigen. Denn ähnlich wie beim Zusammenstellen eines Mixtapes in grauer Vorzeit, zeigt auch das, was man in den eigenen vier Wänden sammelt, den ganz persönlichen Blick, die Vorlieben, den Geschmack oder einen Teil der eigenen Geschichte.
Die „mes amis mes amis“-Ausstellungen dauern nur jeweils zehn Tage und verfolgen ausdrücklich keine kommerziellen Interessen. „Man kann die Kunstwerke, die ausgestellt sind, natürlich nicht kaufen“, sagt Dorrit Nebe. „Sie gehören ja zu den jeweiligen Privatsammlungen.“
Manchmal findet auch von eigenen Werken der jeweiligen „Kuratoren“ etwas in die Ausstellung. Aber das ist eher die Ausnahme, denn der Schwerpunkt liegt eben darauf, welche Werke die jeweiligen Hauptpersonen gerade von anderen Künstler*innen sammeln.
Spielraum für immer wieder Neues: Das Atelier in der Metzer Straße (Foto: Nora Koldehoff)Die Ausstellungen entziehen sich damit dem Kunstmarkt komplett: Sie dienen nur dem Vergnügen, dem Zeigen und dazu, miteinander in Kontakt zu kommen. Mittlerweile kommen auch Künstler*innen von sich aus auf Dorrit Nebe zu. „Die Ausstellenden erzählen meist auch die Hintergründe der Sammlung, oder einzelner Werke“, erzählt die Künstlerin. „Hinter einigen Dingen steckt eine Anekdote und manchmal sind die Personen, die die Objekte gestaltet haben, auch selbst anwesend. So entsteht eine Vernetzung, eine Kommunikation.“
Katzen-Figuren und unsichtbare Bilder
Am vergangenen Sonntag ging die Herbst-Installation dieses Jahres zu Ende, in der der Künstler Martin Augenstein seine Sammlung von Porzellan-Katzen gezeigt hat. „Das war eine der ungewöhnlichsten Ausstellungen“, sagt Nebe, „kam aber auch gut an.“
Eine weitere, die in besonderer Weise aus dem Rahmen fiel, war die Schau von Stefanie Klingemann. Bei ihr blieb der Raum ganz leer. Während der Galerie-Öffnungszeiten führte sie in einer Performance durch die imaginierte Ausstellung der Werke, die sie gern besäße.
Katzen unter Glas, gesamellt von Martin Augenstein (Foto: Nora Koldehoff)
Die Ausstellungszeit ist mit zehn Tagen so verhältnismäßig kurz, weil das Atelier auch Dorrit Nebes eigener Werkraum ist, den sie dafür jeweils räumt. Mit Vorbereitung, Aufbau und Abbau kommen damit im Jahr immer etwa vier Wochen zusammen, in denen sie auf die eigene Nutzung ihres Ateliers verzichtet. Wobei auch die „mes amis mes amis“- Reihe ein Installationsprojekt, ein „kommunikatives Kunstwerk“ ist – nur eben eines, in dem der Inhalt jeweils von Anderen gestaltet und kuratiert wird. Und eines, das sie nun schon seit inzwischen zwölf Jahren kontinuierlich weiterführt.
Skurrile Hybrid-Skulpturen
Dorrit Nebes Arbeitsutensilien und eigene Werke stehen für die Zeit, in der sie ihren Raum frei gibt, in Regalen im Hinterzimmer des Schauraums. Insbesondere ihre Objekte fallen sofort ins Auge: Skulpturen, Figuren und Wesen aus Porzellan, Holz, Plüsch oder anderen Materialien, allesamt mit neu modellierten Köpfen. Grotesk und bleich, mit eigenartig erwartungsvollem Blick, wirken sie, wie wenigstens entfernt miteinander verwandt, surreal in ihrer Neu-Zusammensetzung.
Warten im Regal: Skulpturen von Dorrit Nebe (Foto: Nora Koldehoff)„Die Reaktionen auf die Skulpturen sind ganz unterschiedlich“, erzählt die Künstlerin. „Manche finde sie ganz lustig, Andere haben sich vor Entsetzen gar nicht wieder eingekriegt.“ Angefangen hat ihre Serie mit einem kopflosen Plüschteddy vom Flohmarkt, der von Nebe einen neuen Kopf modelliert bekam. „Die meisten dieser Figuren haben ja ursprünglich ganz niedliche oder hübsche Köpfe“ sagt sie. „Ich verpasse ihnen dann Köpfe, die eher vom Leben gezeichnet sind.“
Balance in Bewegung
Abseits der „mes amis mes amis“-Ausstellungs-Reihe kommt es auch vor, dass
Dorrit Nebe ihr Schaufenster oder gleich den ganzen Raum befreundeten Künstler*innen nur für deren eigene Installationen zur Verfügung stellt. Zum Beispiel, wenn sie selbst nicht dazu kommt, ihn zu nutzen oder unterwegs ist. „Dann kümmern sich die Ausstellenden allerdings auch selbst um alles und ich bin gar nicht involviert.“
Der Beitrag Lotta wünscht sich was – Köstlichkeiten aus deutschen Manufakturen erschien zuerst auf Meine Südstadt….So wird ab Freitag, dem 23. September das kleine Atelier mit dem großen Schaufenster eine Woche lang von Maja Majer-Wallat bespielt, die darin ihre Schau „- in Bewegung -“ zeigt, darunter ihre Installation
„Balance und System“ und die Papierarbeiten „Stempel“.
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