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Sie wirken geknickt. Melanie und Andreas Kräber haben mit viel Herzblut
das „Büdchen am Eierplätzchen“ aufgebaut – nun müssen sie
schließen. „Ja, das sind jetzt fast acht Jahre und irgendwie ist das
frustrierend, jetzt, wo wir wirtschaftlich gerade in gutes Fahrwasser
kommen“, sagt Andreas, der oft selbst im Büdchen steht. Genau wie seine
Frau Melanie. […]
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Aus für Büdchen am EierplätzchenSie wirken geknickt. Melanie und Andreas Kräber haben mit viel Herzblut das „Büdchen am Eierplätzchen“ aufgebaut – nun müssen sie schließen.
Aus bewegten Bildern entstehen Bilder, die bewegen. Die Medienproduktion eyecatcher realisiert Filme für die interne und externe Unternehm…„Ja, das sind jetzt fast acht Jahre und irgendwie ist das frustrierend, jetzt, wo wir wirtschaftlich gerade in gutes Fahrwasser kommen“, sagt Andreas, der oft selbst im Büdchen steht. Genau wie seine Frau Melanie.
Melanie Kräber, fast immer selbst für ihre Kund*innen am Start (Foto: Judith Levold)Immer schon Kiosk
Schon immer sei an dieser Stelle, im Haus Nr. 35 an der Ecke zur Teutoburgerstraße ein Kiosk gewesen, erzählt Nachbar Christoph.
Christoph, Nachbar und Stammkunde (Foto: Judith Levold)„Aber immer waren diese Kioske schlecht sortiert und geführt. Erst mit Melanie und Andreas ist das hier ein richtig gutes Büdchen geworden“, findet er. Dem stimmen viele zu, denn die beiden haben einen heruntergewirtschafteten Kiosk übernommen und ganz neu aufgestellt und alles auf die Nachbarschaft abgestimmt.
Auch AWBler kommen gern zur Frühstückspause…(Foto: Judith Levold)Ob Lehrer*innen der benachbarten Grundschule, AWBler in ihrer Frühstückspause oder die Anwohner*innen der umliegenden Straßen: Hier bekommen sie zu korrektem Preis sämtliche Arten von gutem Kaffee. Und dazu ein frisches Croissant, die neueste Zeitung, eine gemischte Tüte und und und.
Zeitungen, Tabaksorten, Getränke – alles auf die Nachbar*innen abgestimmt (Foto: Judith Levold)Und ob Zeitungen, Süßigkeiten, Getränke oder speziellen Tabak – „Wir kennen die Nachbar*innen und wissen, was sie kaufen wollen“, sagt Melanie, die noch nicht weiß, was sie jetzt machen will. Zum August hat ihnen die Eigentümerin des Hauses gekündigt. „Fristgerecht und rechtlich ist alles ok“, wie Andreas einwirft. Denn ihr Vertrag habe von Beginn an immer nur jahresweise bestanden und sei einfach bei Nicht-Kündigung automatisch ein Jahr verlängert worden.
Andreas Kräber ist richtig traurig. Genau wie für Melanie ist der Kiosk sein Vollzeit-Ding. (Foto: Judith Levold)Hoffnung zerschlagen
„Doch zuletzt hatte sie uns noch Hoffnung gemacht, gesagt, dass sie eigentlich keinen Kiosk mehr da haben wolle, aber wir eben so lange weiter machen könnten, wie wir wollen.“
Gute Kaffeemaschine und alles, was man mal eben schnell braucht… (Foto: Judith Levold)Süße Tüten – bei den Schulkindern besonders beliebt… (Foto: Judith Levold)Für das Eierplätzchen wird das ein herber Verlust. „Da geht wieder was Soziales den Bach runter, ein Treffpunkt, ein Stück Lebensqualität“, findet Christoph. „Mir wird mein täglicher Kaffe mit Schwätzchen weggenommen“. Und an die Kinder, die nach der Schule ihre kleinen süßen Tüten lieben, wolle er gar nicht denken.
An der Goltsteinstraße in Bayenthal haben in den letzten Jahren viele kleine Unternehmen ihre Heimat gefunden. Auch Ralph Ley gehört zu ihne…Die Eigentümerin, die ihnen jetzt mit der Kündigung auch ihre Existenz erstmal wegnimmt, habe argumentiert, da sei zu viel Lärm und Dreck um den Kiosk herum, im Hausflur und überhaupt: Sie wolle keine Laufkundschaft an ihrem Haus. „Dabei kenne ich 90% der Kund*innen“, sagt Melanie, denn es sind Stammkund*innen und eben Nachbar*innen. „Da hat man ja Beziehungen aufgebaut und wirklich hart jeden Tag gearbeitet, alles maßgeschneidert in den winzigen Kiosk eingebaut.“ Und nun? „Erst mal sacken lassen, erstmal ein bisschen frei nehmen, aber bis zum letzten Tag stehen wir ja hier für die Leute.“
Bis zum 17. Juli steht Melanie noch für die Nachbar*innen im Büdchen (Foto: Judith Levold)Und das ist der 17. Juli: „Danach müssen wir ja noch alles ausräumen und wegschaffen“, erklärt sie und dabei sammeln sich schon Tränen in ihren Augen.
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