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Publikum sollte ich sein, an diesem Vormittag in der Torburg, und folgte
der Einladung meines Kumpels Sascha Schiffbauer neugierig. Ein Herz für
Ohren Während Torburg-Chefin Hülya Wolf in der Kneipenküche Frikadellen
brät, lassen Südstädter Sascha und seine Künstlerkolleg*innen vorn im
noch geschlossenen Lokal ein Promotion Video zu ihrer ganz neuen, kleinen
Musikkapelle drehen. Susanne Riemer […]
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„Luurt in et Hätz erin“Publikum sollte ich sein, an diesem Vormittag in der Torburg, und folgte der Einladung meines Kumpels Sascha Schiffbauer neugierig.
https://youtube.com/watch?v=v=_WIpIRTHrgc
ist der erste der eigenen Songs, wie alle anderen auch arrangiert von Susanne Riemer. Er ist entstanden, einfach „weil Sommer war“. Ein ohrwurmiges Liedchen, das lässig daherkommt und, wie soll es anders sein bei einer Kölsch-Band, das InKölnSein feiert. Aber eben nicht über Gebühr.
Susanne Riemer: Gesang und Trompete (Foto: Judith Levold)Schon im darauffolgenden Louis Prima-Cover zeigen Sascha und seine Musikerfreund*innen eine andere Haltung: „Luurt nit in dr Pass, luurt in et Hätz erin“. Egal woher Du kommst, ob wie Sascha quasi auf der Theke der Torburg – an genau der „ganz, ganz früher“ seine Mutter Katharina arbeitete – geboren, oder aus Bonn, Brühl-Badorf, Wilhelmshafen oder Berlin: Du bist Kölner, wenn Du entsprechend Hätz häs.
Wilhelm Geschwind gibt das rhythmische Gerüst für die drei. (Foto: Judith Levold)Auf „kleine Bühnen“ im Karneval
Ein Mitmischen im Karneval, auf so genannten „leisen Sitzungen“ und kleinen Bühnen, wollen sie mit ihrem reinen Akustik-Programm. Eine Art musikalischen Poetry Slam ohne Lyrik bieten sie an und wollen sich mit diesem Video bewerben um Auftrittsmöglichkeiten. Wilhelm Geschwind als Fels in der Brandung die Ruhe selbst, auch rhythmisch, Jazz-Trompeterin Susanne Riemer mit Gesang und Blechblasinstrumenten – und Sascha. Der Mann mit der mitreißenden Stimme, beruflich sonst als Moderator, Podcaster und Schauspieler unterwegs, singt.
Und wenn er nicht singt, quatscht er den Saal voll. Mit Sachen, die zum Gesang gehören oder von was anderem handeln. Das Format ist also Singen mit Quatschen, persönlich und nahbar. Ein Anekdötchen ist bei Herrn Schiffbauer nämlich immer und in jedem Fall ein unterhaltsamer move, wobei er behände wechselt zwischen Kölsch, Hochdeutsch, Slang oder beliebigen Dialekten. Nicht übertrieben. Auch musikalisch entertained das und hat Mitsingpotenzial.
In der ehemaligen Feuerwache in der Vondelstraße lädt das Gasthaus Wagenhalle zum gemütlichen Verweilen im besonderen Ambiente ein. Einst al…Nicht nur Selbstbesoffenheit
Reine Kölschtümelei soll es aber nicht werden, so Sascha Schiffbauer auf meine Frage, ob „Ein Herz für Ohren“ nur eine Heimatband mehr sei, die dat kölsche Jeföhl besinge. „Ich sehe das nicht so, ich möchte nicht nur Kölsche Selbstbesoffenheit. Ich denke auch an das, mit dem ich hadere in meiner Stadt.“
Die Band hätten sie erst im Frühjahr gegründet. „Ach Georg Müller, das ist ja toll, dass Du da bist“ begrüßt er zwischendurch einen Bekannten, der ihn und Sängerin Susanne erst miteinander bekannt gemacht habe. Und unterhält, während sich Kamera und Ton in Stellung bringen, die kleine Gesellschaft, die quasi als erstes Publikum am Start ist. „So, hier jetzt an diese Seite, nee, hier muss ne Frau hin“, dirigiert er eine weitere Freundin, die wie ich seiner Einladung gefolgt ist. Neben seiner Mutter mit ihrem Clübchen, denen er noch zuruft: „So Ladies, während der Filmaufnahmen die Kameraleute in Ruhe lassen, Telefonnummern später zustecken.“
Mama Katharina am Start – in ihrer alten Kneipe (Foto: Judith Levold)Nebelmaschine an und es kann losgehen, kein Video ohne Nebelmaschine
„Schnippschnapp“ heißt das zweite Lied aus der eigenen Feder von „Ein Herz für Ohren“ – eine Veralberung des zunehmenden Trends zu plastisch-chirurgischen Eingriffen zwecks Selbstverschönerung: „Schnibbidibbidapp – dat Fett müt af“. Ich gehe davon aus, demnächst mehr zu hören von diesem Ensemble, „Ziel ist, nur eigene Songs zu spielen“, sagt Sascha zuversichtlich.
Quatsch muss sein – und Sascha Posaunchen spielen (Foto: Judith Levold)Der Beitrag
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