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Der Boden ist Lava! Wie die meisten Kinder lieben auch die Schüler*innen
der Grundschule Loreleystraße das Kinderspiel. Das Problem dabei: Der
Boden fühlte sich im Sommer nur allzu oft tatsächlich wie Lava an. Weil
auf dem Schulhof schon vor drei Jahren die schattenspendende große
Kastanie durch heftige Regenfälle weggebrochen war, heizte sich der von
Wohngebäuden […]
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Ein Schulhof voll Lava und Wasser
Der Boden ist Lava! Wie die meisten Kinder lieben auch die Schüler*innen der Grundschule Loreleystraße das Kinderspiel. Das Problem dabei: Der Boden fühlte sich im Sommer nur allzu oft tatsächlich wie Lava an.
Weil auf dem Schulhof schon vor drei Jahren die schattenspendende große Kastanie durch heftige Regenfälle weggebrochen war, heizte sich der von Wohngebäuden umgebene Hof in Südlage an heißen Tagen sehr stark auf. Im Endspurt des letzten Schuljahres konnte die Schule mithilfe künstlerischer und finanzieller Unterstützung durch eine Schulhof-Bemalung eine deutliche Besserung herbeiführen.
Bemalung mit Kühl-Effekt
Die abstrakten Muster, die jetzt den Asphalt überdecken, sind nämlich nicht nur schön bunt, sondern senken auch die Bodentemperatur spürbar.
Der Test zeigt deutliche Temperaturunterschiede (Foto: Nora Koldehoff) Bevor die eigentliche Bemalung Ende Juni losgehen konnte, hatte die Schulgemeinschaft bereits einen langen Weg hinter sich: „Nachdem die Kastanie weg war, haben wir eine Schulhof-Gruppe gegründet“, erinnert sich Schulleiterin Ulrike Gietmann. „In der waren Lehrkräfte, Eltern und Kinder durch unser Kinderparlament vertreten, um gemeinsam zu überlegen, wie man die Situation verbessern kann“.
Schon im vergangenen Jahr konnte ein Teil der eingebrachten Ideen mit einem in den Boden eingelassenen Fußballfeld und die mit Hackschnitzeln bedeckten Fläche vergrößert werden. Ein Schritt, um weitere Bodenfläche zu entsiegeln.
Der Schulhof nach dem Wegbruch der Kastanie (Foto: Judith Freund) Nicht alles konnte umgesetzt werden
Der Asphalt aber, mit dem dann Zwischenräume und Bodenschäden gefüllt wurden, war noch einmal dunkler – und damit im Sommer auch heißer, als der zuvor genutzte.
Weil für Schulen jede bauliche Maßnahme von der Stadt genehmigt werden muss, kam die Idee, ein großes Sonnensegel zu errichten, nicht durch: „Ein dafür erforderlicher Masten auf dem Schulhof stelle eine zu große Unfallgefahr dar“, erzählt die Schulleiterin. Auch eine weitere Entsiegelung der Schulhoffläche war nicht möglich, da der entsprechende Fördertopf der Stadt bereits leer war.
Gemeinsame Entwicklung der Farbflächen
Entmutigen lassen wollte man sich trotzdem nicht. Vor allem der dunkle Boden sollte irgendwie verändert werden. So entstand die Idee, die Bodentemperatur durch Bemalung zu senken – finanziell ermöglicht durch die Imhoff-Stiftung.
Für die Gestaltung und Durchführung hatte die Gruppe die Illustratorin und Designerin Suse Engel ins Boot geholt. Die setzte sich im Mai in einem ersten Schritt in zwei Workshops mit Schüler*innen der Schule zusammen, jede Klasse hatte Teilnehmer*innen entsandt.
Suse Engel macht es sich auf der angenehm temperierten „Lava“ bequem (Foto: Nora Koldehoff) Wasser und Lava
In den Workshops haben dann alle gemeinsam die Gestaltungsideen entwickelt. Abstrahierte Flächen sollten es werden, so dass sich definierte Bereiche ergeben, die aber ganz unterschiedlich genutzt werden können, als Hüpfkästchen, Freio, oder was immer den Kindern einfällt. „Wasser sollte eine Rolle spielen, schon wegen des Schul- und Straßennamens“, sagt Suse Engel. „Und eine ‚Der-Boden-ist-Lava-Fläche‘.
Für den Basketballkorb haben sich die Kinder nicht nur eine Bodenbemalung, sondern auch ‚richtige’ Markierungen gewünscht Und für die kleine Treppe, die bei den monatlichen Schul-Ehrungen eine Rolle spielt, einen knalligen ‚roten Teppich’.“
Farbe und Markierungen am Basketballkorb (Foto: Nora Koldehoff) Alle machen mit
Die Illustratorin brachte in ihren Entwürfen die Wünsche zusammen, umgesetzt in eine stimmige Farb- und Formgebung, die sich eng an den gemeinsam erstellten Ideen orientiert.
Die Asphaltfarben einer italienischen Firma waren zwar bereits sportplatzerprobt, in Deutschland aber bislang wenig bekannt. Doch als das Go der Stadt Ende Juni kam, konnte es losgehen.
Suse Engel beim Auftragen der Markierungen (Foto: Judith Freund) Mal-Marathon am Ende des Schuljahres
Sobald das Wetter trocken genug war, brachte die Grafikerin mit Helfer*innen erst die Markierung auf, anschließend wurden die Umrandungen gemalt. Beim Ausmalen der Flächen konnten dann während des laufenden Unterrichtes alle Kinder in sich abwechselnden Kleingruppen mitmachen.
Die bunten Flächen werden von den Kindern in die Pausenspiele eingebunden, die sich immer wieder neue Spiele zu den abstrakten Formen ausdenken. (Foto: Kai Oberhäuser) An den heißen Tagen der ersten Julihälfte trocknete die Farbe quasi sofort und so war das Team immer wieder bis spät in die Nacht mit den letzten Arbeiten beschäftigt. Am letzten Schultag vor den Sommerferien konnte damit nicht nur das zu Ende gehende Schuljahr, sondern auch die Einweihung des neuen Schulhofes gefeiert werden.
Ulrike Gietmann und Suse Engel in der Mitte der Ehrungs-Treppe, flankiert von den Architektinnen Kerstin Stückrath und Judith Freund aus der Elternschaft, die das Projekt mit Fachwissen und tatkräftiger Hilfe unterstützt haben. (Foto: Nora Koldehoff) Der Beitrag
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