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„Und zack, da war die Idee geboren, einen Kinderbuchverlag zu
gründen.“ So erinnert sich Nicola Boyne an das Treffen mit ihrer
Kollegin Ulrike Haas, mit der sie heute gemeinsam den Kinderbuchverlag
Ulila führt. „Das war beim Geburtstagsbrunch von Ulrikes Sohns, der
zwei wurde“, lacht Nicola. Elke Tonscheidt hat mit der Unternehmerin
gesprochen. In einem Satz […]
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Kinderbücher voller weißer, dünner Menschen – das muss sich ändern„Und zack, da war die Idee geboren, einen Kinderbuchverlag zu gründen.“ So erinnert sich Nicola Boyne an das Treffen mit ihrer Kollegin Ulrike Haas, mit der sie heute gemeinsam den Kinderbuchverlag Ulila führt. „Das war beim Geburtstagsbrunch von Ulrikes Sohns, der zwei wurde“, lacht Nicola. Elke Tonscheidt hat mit der Unternehmerin gesprochen.
Fahrschule Südstadt setzt auf eine gute Fahrausbildung und zufriedene Kunden n unmittelbarer Nähe zum Chlodwigplatz befindet sich seit 2014…In einem Satz – warum ist es so wichtig Diversität und Inklusion auch und gerade im Kinderbuch darzustellen?Nicola Boyne: Das wird aber ein längerer Satz dann…
Macht nichts.In den ersten Jahren manifestieren sich bei Kleinkindern essenzielle Gedankenmuster und Strukturen: Durch das Vorzeigen einer stereotypen Welt können sich daher schon bei den Kleinen entweder unbewusst Vorurteile und Abneigungen entwickeln oder Gefühle der Ausgeschlossenheit und der Nicht-Dazugehörigkeit entstehen, da sich Kinder nicht repräsentiert fühlen.
Und wie sieht diese einseitig geprägte Welt aus?Leider gibt es in vielen Kinderbüchern immer noch eine sehr heteronormative Darstellung von weißen, dünnen Menschen – was de facto nicht unsere Gesellschaft abbildet…und das muss sich ändern.
Am Anfang war ein Wimmelbuch – warum wurde daraus so viel mehr?Wir hatten die Idee für das Buch, aber das muss ja auch an die Kund*innen kommen! Und es gibt Gründe, warum diese Darstellung bisher in keinem Verlag Platz gefunden hat…die Idee ist ja jetzt nicht revolutionär.
Deshalb habt Ihr es dann selbst in die Hand genommen?Genau. Wir wollten vor allem, dass man uns in den Erstellungsprozess des Buches nicht reinredet. Deshalb die Entscheidung, alles selber zu machen. Daraufhin mussten wir natürlich auch alles selber aufsetzen, um das Buch zur Zielgruppe zu bekommen. Also einen Webshop bauen, sowie den ganzen Versandprozess dahinter, Vertriebswege aufsetzen, um in den Buchhandel zu kommen, Marketing und noch so viel mehr…
Nicola Boyne und Ulrike Haas mit ihren Erzeugnissen (Foto: Bastian Lisicki / Klick Klick Hurra)Aufhören kam dann nicht mehr in Frage
Als das dann alles aufgesetzt war, dachten wir uns, warum jetzt aufhören, wenn doch schon alles bereitsteht, um mehr Produkte zu entwickeln?
In Eurem Shop gibt es auch Werke der Südstädterin, Anna Lisicki-Hehn. Wie seid Ihr auf Anna gestoßen?Anna haben wir über Instagram „kennengelernt“ weil wir alle für das Ziel mehr Vielfalt im Kinderzimmer kämpfen. Wir wollten uns einfach mal unverbindlich austauschen und als Kölnerinnen einen Kaffee zusammen trinken. Direkt beim ersten Treffen im Südstädter „
The Great Berry“ kamen wir auf das Thema Kölsch – und wie cool wir alle diesen Dialekt finden. So schade, dass er langsam verloren geht…und zack, da war die Idee geboren.
Was gefällt Dir persönlich so an Annas Werken?Ming kölsches ABC, ein ABC Legespiel, ist so kunterbunt wie Köln. Das Werk verbindet wahnsinnig schön verschiedene Bereiche: Tradition mit der Darstellung einer inklusiven und toleranten Gesellschaft sowie das spielerische Lernen. Und Anna hat es richtig schön designt.
Annes Legespiel (Foto: Bastian Lisicki / Klick Klick Hurra)Habt Ihr viele Kunden gerade aus Köln?Ja. Das ABC ist natürlich ein sehr lokales Produkt, aber auch unsere Wimmelbücher sind in Köln sehr beliebt.
Bekommt man Eure Werke im Buchhandel der Südstadt?Die Mayerische am Chlodwigplatz hat uns schon länger auf Lager. Letztens war ich dort und habe der Buchhändlerin von unserem Spiel erzählt. Sie war ganz begeistert und hat es sofort bestellt.
Auch Kinderbücher brauchen Social Media
Gleichzeitig wollte ich ein kurzes Instagram Video machen, weil ich mich darüber gefreut habe, unser Buch im Laden zu sehen und unsere Social Media-Managerin mich immer dazu „ermahnt“ solche Situationen aufzunehmen. Ich hatte extra gefragt, ob ich kurz filmen darf und genau in dem Moment ist mein Handy ausgegangen. Die Buchhändlerin und ich haben herzlich gelacht und sie meinte: „Ich habe gesehen, dass Sie es versucht haben. Das kann ich Ihrer Social Media-Managerin gerne sagen!“
Als 1994 in einem kleinen Lädchen auf der Teutoburger Straße „Stadtrad“ eröffnete, ahnte niemand, welch rasante Entwicklung dieses Geschäft…Ihr scheint Ulila mit viel Spaß zu führen?Absolut. Das ist doch wichtig im Leben, erst dann werden Produkte auch gut. Gäbe es ulila nicht, hätte ich deutlich weniger Spaß und ich denke, für Uli gilt genau dasselbe.
Welches Ziel verfolgt Ihr mit Eurem Verlag?Mehr Vielfalt in Kinderzimmer zu bringen. Jedes Kind soll sich wiederfinden können.
Wieso konnte Ulila gerade in Köln gut gegründet werden?Weil wir Köln lieben und seit über 10 Jahren hier wohnen … aber vor allem auch deshalb, weil Köln eine wahnsinnig offene und tolerante Stadt ist und hier Vielfalt wirklich gelebt wird.
Mehr über die beiden GründerinnenMehr über Anna Lisicki-HehnDer Beitrag
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