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„Wem jehürt die Stadt?“ singen Brings in einem Song von 2008. Die in der Corona-Krise entstandenen „Parkplatz-Biergärten“ verändern das Straßenbild in der Südstadt und stellen die Frage, wofür der Straßenraum in der Südstadt eigentlich genutzt werden soll. Wie geht es weiter? Peter Mathissen, Chef und Namensgeber der Veedelskneipe „Zum Pitter“, baut wieder ab: „Der Biergarten […]
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Wem gehört die Stadt?„Wem jehürt die Stadt?“ singen Brings in einem Song von 2008. Die in der Corona-Krise entstandenen „Parkplatz-Biergärten“ verändern das Straßenbild in der Südstadt und stellen die Frage, wofür der Straßenraum in der Südstadt eigentlich genutzt werden soll. Wie geht es weiter?
Wenn es so etwas wie die Ur-Kneipe der modernen Südstadt gibt, dann ist es der Mainzer Hof. 1984 gegründet, als die Südstadt so richtig rock…Peter Mathissen, Chef und Namensgeber der Veedelskneipe „Zum Pitter“, baut wieder ab: „Der Biergarten muss mobil sein. Von der Polizei hieß es, „gut, wenn die Gäste von der Straße getrennt sind“, aber das Ordnungsamt hat darauf bestanden, dass die Biergarten-Umzäunung mobil sein muss“. Die idyllische Installation aus Paletten und Blumen weicht nun einer Gastro-Fläche, die daran erinnert, was hier ursprünglich war: Parkplätze. Doch Peter bleibt optimistisch:“ Hauptsache, wir können die Fläche überhaupt nutzen!“
Pop-up-Biergarten in bester Lage.
Der Ausweitung des „Freiluft-Trinkens“ scheinen sich allerdings noch nicht allen Anwohner*innen der Südstadt verschrieben zu haben. Immer wieder stören sich Nachbarn an der Umwidmung der Parkplätze und alarmieren das Ordnungsamt, das dann auch einschreiten muss. Bisweilen – wie beim Cafe Hubert auf der Merowingerstraße zu beobachten – räumen engagierte Autofahrer*innen auch die Biergarten-Umzäunung nachts beherzt zur Seite, um ihr Auto wohnungsnah zu parken. Bislang scheint das in bemerkenswerter kölscher „Jede Jeck ist anders“-Manier gut zu funktionieren. Man spricht miteinander, und am Morgen ist der Parkplatz wieder Biergarten.
Die 7 ist das hervorstechende Symbol im Eiscafé Settebello auf der Alteburger Straße. Sette heißt nämlich sieben auf Italienisch und …Wir erinnern uns: Ende April hatte ein breites Bündnis aus Grünen, SPD, FDP, GUT und Deine Freunde in einem Dringlichkeitsantrag die Umwidmung der Stellplätze vor den Kneipen zu Gastronomieflächen durchgesetzt. Die Verwaltung zeigte sich bemerkenswert pragmatisch und erteilte in der Folge Sondergenehmigungen schnell und unbürokratisch. Seitdem wird in den Straßen der Südstadt auf vielen ehemaligen Parkplätzen gesessen, getrunken und aerosol-defensiv gefeiert. Die Grünen wollen diesen Zustand verlängern: in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt am 26.August beantragen sie die Fortführung der Ausnahme-Regelung durchgehend bis zum 31. Oktober 2021. Was uns wieder zum Ausgangspunkt des Brings-Lied von 2008 bringt: „Wem jehürt die Stadt?“ Brings reimten damals: „Sin et die Minsche/Oder is et et Jeld“? Etwas weniger grundsätzlich: sind es die Menschen – oder sind es (noch) die Autos, die in den Straßen der Südstadt zu Hause sind?
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