[img=940x627]https://www.meinesuedstadt.de/wp-content/uploads/2020/02/weinseminar-zwoelfgrad-sekt-und-wein1-940x627.jpg[/img]
Wenn ich mir einschlägige Fragebögen zum Thema Drogenkonsum anschaue, bin ich vermutlich schwerer Alkoholiker. Ich nenne es jetzt mal mehr volkstümlich Gewohnheitstrinker. Soll heißen: Bei mir daheim wird eigentlich täglich zum Abendessen eine Flasche Wein entkorkt. (Kölsch oder irgendein Bier habe ich schon seit rund zehn Jahren nicht mehr zu mir genommen.) Und da meine […]
Der Beitrag [url=https://www.meinesuedstadt.de/hauch-von-gruenen-tomaten/]Hauch von grünen Tomaten?[/url] erschien zuerst auf [url=https://www.meinesuedstadt.de/]Meine Südstadt[/url].
Artikel ansehen
Zusammenfassung ansehen
Hauch von grünen Tomaten?Wenn ich mir einschlägige Fragebögen zum Thema Drogenkonsum anschaue, bin ich vermutlich schwerer Alkoholiker. Ich nenne es jetzt mal mehr volkstümlich Gewohnheitstrinker. Soll heißen: Bei mir daheim wird eigentlich täglich zum Abendessen eine Flasche Wein entkorkt. (Kölsch oder irgendein Bier habe ich schon seit rund zehn Jahren nicht mehr zu mir genommen.)
Felix Hardt ist Erfolgscoach und hilft Menschen dabei, ihren individuellen Weg zum Erfolg zu finden und ein glückliches und erfüllendes Lebe…Und da meine Frau und ich nach der verputzten Mahlzeit gern noch ein, zwei Stündchen in der Küche beisammen hocken, wird die Pulle meist auch leer. Ich kenne auch Menschen, die eine ganze Woche über an einer Flasche nippen und sich irgendwann um die Haltbarkeit sorgen, aber das ist nicht so meins. Bei der Auswahl der Tropfen sind meine Kriterien von denkbarer Schlichtheit: Schmckt mir, oder schmeckt mir nicht. Fertig. Wenn ich irgendwelche Wein-Prospekte durchblättere und da von Aromen wie „halbreifen Äpfeln“, „grünen Tomaten“ oder einem „Hauch von roter Johannisbeere“ (nicht schwarzer!) die Rede ist, amüsiert mich das eher, als dass es in mir den Ehrgeiz weckte, solche Spitzfindigkeiten selbst erschnüffeln zu wollen. Immerhin weiß ich, welche Weine mir, zumindest bei den roten, schmecken, und welche nicht. Fruchtige Cabernet Sauvignons oder derzeit trendige Primitivos sind eher nicht meine Richtung. Da kann noch so fett „Trocken“ draufstehen. Von Dornfeldern ganz zu schweigen. Könnte ich ja gleich Traubensaft trinken. Mir behagen eher Rotweine, die man kauen kann, die Kanten haben. Wofür u.a. anderem eine ordentliche Dosis Tannine verantwortlich ist. Womit mein Wissen über Wein allerdings auch schon so ziemlich auserzählt ist. Ich wage daher den Selbstversuch: Weinverkostung bei Zwölfgrad
Wollen alle erschnüffelt und erschmeckt werden!
Ekliges Wasser
Die Veranstaltung in dem Weinladen im Schatten der Lutherkirche, ist etwas universitär betitelt: „Einführung in die Sensorik“. Meine erste Befürchtung, der Termin würde im Ladenlokal mit den schrägen Regalen abgehalten, also da, wo ich immer schon stocknüchtern betrunken werde, erwies sich als grundlos. Man traf sich im Hinterzimmer am Tresen. Auch meine zweite Annahme, bei den anderen Teilnehmern würde es sich vorwiegend um Hobby-Sommeliers handeln, die dort ihr geballtes oder auch nur angelesenes Wissen zum Besten geben würden, bestätigte sich nicht. Der kleinen Runde gemischten Alters kredenzte Paul vom Weinhaus Zwölfgrad Grad zunächst mal einen ganz erlesenen Tropfen: Leitungswasser, gezuckert. Danach derselbe Grundstoff, mal gesäuert, mal gesalzen. Zum Abschluss der Runde dann noch bitterer, abgestandener Schwarzer Tee, der deutlich zu lange gezogen hatte. Sinn der eher unappetitlichen Darreichungen: Wo genau auf der Zunge nehme ich die vier Geschmacksvarianten wahr? Mehr hat die Zunge nicht zu bieten. Was mir gar nicht so klar war. Bringt also nicht wirklich viel, den edlen Tropfen zu Schlürfgeräuschen endlos im Mund zirkulieren zu lassen.
mollmedia wurde im April 2003 von Andreas Moll als Verlagsagentur im Kölner Süden gegründet. Die Agentur vermarktet Print- und Onlinemedien,…Erst schnüffeln, dann trinken
Den Rest beim Wein muss die Nase richten. Und die hat da durchaus mehr Facetten zu bieten. Wofür Paul rund ein Dutzend Aromen in Gläsern präpariert hatte. Thymian und Basilikum waren einfach, Kaffee hab ich nicht erschnüffelt, die Kirschen rochen eher nach Marmelade und die zerstoßenen Nelken habe ich für Piment gehalten. Immerhin irgendwas mit Lebkuchen. Dann kam an diesem Abend aber endlich Alkohol ins Spiel. Zunächst ein spanischer Cava brut. Vermutlich lecker aber nix für mich. Alk mit Kohlensäure ist so wenig meins wie Longdrinks mit Obst. Martini mit Olive geht so gerade noch.
So verschieden wie ihre Farben: Der zu verkostende Wein bei Zwölfgrad
Danach „Sunnesching“, eine süffige Weißwein-Kreation eines Weingutes in Rheinhessen in Zusammenarbeit mit Zwölfgrad. Mir sagt anschließend eher der dezente Piemonteser zu, während der folgende Chardonnay mir zuviel Brummer ist. Wechsel zu den Roten. Der erste aus Italien hat mir deutlich zuviel Frucht und Säure. Letztere lässt sich aber reduzieren, sagt Paul, wenn man dazu gesalzenes Brot mit Olivenöl isst. Funktioniert. Danach noch zwei mir zusagende aus Frankreich. Der eine mit interessanter Oliven-Note, der andere mit meinen geliebten Kanten. Zum Finale dann noch ein süßer Gewürztraminer aus Rheinhessen. Soll auch, sagt Paul, zu herzhaftem Käse schmecken. Mag ja sein, muss ich aber nicht haben. Fazit: Ich habe in netter Atmosphäre Einiges über Wein gelernt und werde künftig mal öfter an meinen Tropfen schnuppern, bevor ich sie schlucke. Und womöglich diagnostiziere ich ja irgendwann auch noch einen Hauch von grünen Tomaten. Muss aber nicht sein.
Der Beitrag
Hauch von grünen Tomaten? erschien zuerst auf
Meine Südstadt.