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Fair, regional und gesund essen – das soll, geht es nach der
Genossenschaft „Köllektiv eG“, nicht nur Besserverdienenden
schmecken. Auf der Bonner Straße 66, im ehemaligen Unverpackt-Laden
migori, eröffnen die „Köllektivistas“, wie sie sich nennen, mit
ihrer Genossenschaft am 19. Oktober Kölns ersten kollektiven Supermarkt,
der nicht kapitalistisch wirtschaftet. Darin: (Grund-)Lebensmittel,
frisches Obst und Gemüse […]
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Anders wirtschaften im KöllektivFair, regional und gesund essen – das soll, geht es nach der Genossenschaft „Köllektiv eG“, nicht nur Besserverdienenden schmecken.
„Wer das Filos nicht kennt, hat die Südstadt verpennt.“ – mit diesem Zitat aus der Kritik der TagNacht setzt das Filos auf der Merowinger S…Auf der Bonner Straße 66, im ehemaligen Unverpackt-Laden migori, eröffnen die „Köllektivistas“, wie sie sich nennen, mit ihrer Genossenschaft am 19. Oktober Kölns ersten kollektiven Supermarkt, der nicht kapitalistisch wirtschaftet. Darin: (Grund-)Lebensmittel, frisches Obst und Gemüse sowie Basic Drogerieartikel zu erschwinglichen Preisen.
Elisa Flasche, Supermarkt köllektiv-Genossenschaftlerin (Bild: Judith Levold) Kostendeckung statt Gewinnerwirtschaftung
„Da ist man ja schnell in der radikal linken Ecke, wenn man mal nicht kapitalistisch arbeiten will“, lacht Elisa Flasche, ihre Tochter auf dem Arm. Doch für die neu gegründete Genossenschaft bedeute das einfach nur, dass man keinen Gewinn erzielen, sondern nur die Kosten decken wolle: Für Betrieb und Verwaltung des Ladenlokals und den Einkauf der Lebensmittel zu einem für ihre Erzeuger fairen Preis.
Kleinbäuerliche Betriebe zum Beispiel koste es sehr viel Arbeit in dauerhaft 60-Stunden-Wochen, Lebensmittel herzustellen, von Planung und Anbau über die Pflege, die Ernte und schließlich den Vertrieb.
Elisa ist die Vorhut im Laden heute, es wird noch eingerichtet, teilweise stehen noch Waren der Vorgängerin herum. Bis Samstag ist noch reichlich zu tun für die Genossenschaftler*innen. Denn für dann laden sie von 12-18h ein, Motto: Gründe mit uns Deinen Supermarkt.
Der Kollektiv-Laden ist noch nicht fertig eingerichtet, es gibt noch Ware des früheren Ladens hier, aber zur Eröffnung wird alles hergerichtet sein. (Bild: Judith Levold) Von der Idee bis zur Genossenschaftsgründung
Kurz vor dem ersten Corona-Lockdown habe sie schon mit anderen Gründern der Köllektiv eG über der Idee zusammengesessen, sagt Elisa. „Jetzt“, gut viereinhalb Jahre und zwei Kinder später, „sind wir endlich so weit. Sowas dauert ja, die Gründung einer Genossenschaft ist gar nicht so leicht“, weiß die Marketingfachfrau, die sich beruflich mit nachhaltigen und umweltfreundlichen Rucksäcken und Taschen beschäftigt, aus frischer und eigener Erfahrung. Ihr Ziel: Faire, regionale Lebensmittel direkt einzukaufen und im Laden an alle aus der Köllektiv eG zum Selbstkostenpreis weiterzuverkaufen. Perspektivisch ist auch eine Öffnung geplant Richtung Nicht-Genossenschaftler*innen.
Die Torburg steht für: Köln, Südstadt, Reissdorf Kölsch, Live-Musik, Blues, Soul, Jazz, Rock, 1. FC Köln, geilen Sound, guten Whiskey, lecke…Bis auf weiteres sind aber die Inhaber*innen zugleich auch die Kund*innen und Mitarbeiter*innen des köllektiv-Supermarktes: 3 Stunden Einsatz müssen Genossenschaftsmitglieder einmal alle vier Wochen leisten. Ob Regale einräumen, im Verkauf arbeiten, Einkauf planen usw. Idealerweise kann jede Person nach ihren Fähigkeiten mittun, die Köllektivistas entscheiden selbst über ihr Sortiment und jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Anzahl seiner Genossenschaftsanteile.
Offen für Alle
Jede*r kann der Genossenschaft beitreten, vorausgesetzt man ist bereit, mindestens 2 Genossenschaftsanteile á 50 Euro zu zeichnen. Für Hundert Euro Supermarktmitinhaber*in werden? Klingt für fast alle machbar, denn man kann den Betrag auch in Raten zahlen.
Warum das Projekt nicht gleich in einem Stadtteil mit vielen ärmeren Haushalten an den Start geht, wenn es doch auch darum geht, regionalfairbio-Nahrung für alle bezahlbar zu verkaufen? „Wir müssen erstmal auf festen Beinen stehen, dann machen wir weiter“, erklärt Elena Flasche. Denn in der Südstadt seien viele aus Überzeugung Genossenschaftler*in geworden, auch wenn sie sich regionalfairöko-Essen schon vorher leisten wollten und konnten. Für die Kosten zum Start von Genossenschaft und Ladenlokal hat die Köllektiv eG übrigens kein Geld von einer (kapitalistisch arbeitenden) Bank geliehen, sondern bestreitet diese nur durch die Beiträge für Genossenschaftsanteile und private, nachrangige Kredite von Überzeugungstäter*innen.
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