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In Deutschland – da sind sich alle aus der Besuchsgruppe einig –
dürfen Kinder besonders frei spielen. Das kommt unerwartet. Doch die
Angereisten wissen, wovon sie reden: Sie alle arbeiten auf
Aktivspielplätzen oder Stadt-Farmen in Europa und sind nach Köln zum
jährlichen Meeting der „European Federation of City Farms“ (EFCF)
gekommen. Auf dem Programm für […]
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Spiel und Natur
In Deutschland – da sind sich alle aus der Besuchsgruppe einig – dürfen Kinder besonders frei spielen. Das kommt unerwartet. Doch die Angereisten wissen, wovon sie reden: Sie alle arbeiten auf Aktivspielplätzen oder Stadt-Farmen in Europa und sind nach Köln zum jährlichen Meeting der „European Federation of City Farms“ (EFCF) gekommen.
Auf dem Programm für das mehrtägige Treffen stehen auch Besichtigungen von Einrichtungen vor Ort, und anfangen tun die Besucher*innen auf dem Bauspielplatz des Jugendzentrums „Baui“ in der Südstadt.
Erster Programmpunkt der Konferenz: Besuch des Bauspielplatzes (Foto: Nora Koldehoff) Europäischer Erfahrungsaustausch
„So ein Ort würde in Norwegen niemals erlaubt“, sagt Maria. Sie arbeitet in einer City Farm Highschool für Jugendliche. Elise und Sarah aus Belgien pflichten bei.
Die Konferenz findet reihum jeweils in einem anderen Land statt. Im vergangenen Jahr traf man sich in Frankreich, davor in Irland und davor in Belgien. Immer werden dabei Erfahrungen ausgetauscht und Jugendeinrichtungen besichtigt.
Auf dem Außengelände des Bauis ist viel Platz zum Toben, Bauen und Spielen (Foto: Nora Koldehoff) Input und Workshop
In Köln werden neben dem Bauspielplatz Friedenspark auch noch die Jugendfarm Wilhelmshof, der Bauspielplatz Senkelsgraben und der Abenteuerspielplatz „Der Bau“ besucht.
Außerdem nehmen die Besucher*innen an Workshops teil. In diesem Jahr heißt das Thema ‘Nature play and nature playgrounds on city farms’ (Natur-Spiel und Natur-Spielplätze auf Stadtfarmen). Der Impulsvortrag zum Thema ist von Dr. Suzanna Law, Mitbegründerin der Organisation „Pop-Up Adventure Play!“.
Aus bundesweit wird europaweit
Organisiert hat die Kölner Tagung Sandra Linnenbach. Sie arbeitet auf der Bauspielfarm Recklinghausen und ist im Vorstand der Verbände
BdJA und
EFCF. „Es gibt unter den Einrichtungen große Unterschiede in den Strukturen“, weiß sie. „Das liegt auch an den regionalen Vorgaben der Versicherungen, die teilweise sehr krass sind. Das Verbindende ist die Arbeit mit Natur und Tieren.“
Freiraum zum Spielen und Ausprobieren (Foto: Bauspielplatz Friedenspark) Der „Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V.“ (BdJA) wurde schon Anfang der 1970er Jahre als deutschlandweit tätiger Verein mit Sitz in Stuttgart gegründet. Weil man aber auch einen Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen aus anderen Ländern vorantreiben wollte, initiierten Mitglieder des BdJAs den europaweiten Verband EFCF. Zur ersten Tagung traf man sich 1989 in Stuttgart.
„Jedes Land hat in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen natürlich schon seine ganz eigenen Besonderheiten“, sagt Elise aus Belgien. Sie ist gern in Deutschland und bringt von ihren Besuchen immer wieder Anregungen für die eigene Arbeit mit, immer wieder auslotend, was machbar ist und mit den Sicherheitsvorschriften kompatibel.
Die Kinder bauen auf dem Gelände ihre Hütten (unter Anleitung) selbst (Foto: Nora Koldehoff) Unterschiedliche Arbeitsstrukturen
Die Unterschiede in den Arbeitsweisen sind auch in den verschiedenen Einrichtungsformen begründet: Manche bieten ausschließlich Ferienangebote an, andere sind an Schulen und sonstigen Bildungsstätten angeschlossen. Und Malachy, der auch im EFCF-Vorstand aktiv ist, ist produzierender Farmer in Irland, einer „Social Farm“, auf der Menschen mit Unterstützungsbedarf von der Teilnahme am Farmleben und der Arbeit mit Tieren und Landwirtschaft profitieren.
Risikokompetenz erwerben
Auch in Deutschland ist der Wert des (freien) Spiels von Kindern einer, der verteidigt werden will, gerade, wenn Sicherheitsbedenken überhand nehmen. Doch findet eben auch unermüdlich Aufklärung statt: über die Wichtigkeit von Spiel und den Mehrwert vom Erwerb eigener Risikokompetenz, die nun einmal erlebt werden muss, nicht bloß erzählt.
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