# Bereitschaft, in der Gemeinde Gottesdienste zu leiten Hiermit erkläre ich meine Bereitschaft, Gottesdienste zu leiten und zu predigen. Zunächst ist dies eine Bereitschaft auf Probe für 4 Gottesdienste oder 1 Jahr, je nach dem was zuerst erreicht wird. ## Kurzvorstellung Von 1987 bis 1992 absolvierte ich die Diakonen-Ausbildung (damals war es nur eine Diakonen-Ausbildung, keine Diakon:innen-Ausbildung) in den Neinstedter Anstalten, Neinstedt/Harz, und wurde im November 1992 zum Diakon eingesegnet. Die Diakonen-Grundausbildung umfasste biblisch-theologische, diakonische und humanwissenschaftliche Fächer. ### Was bedeutet mir Glauben? Mt. 6,33 1 Tim 6, 12 (Konfirmationsspruch) * Fürwahrhalten, was man nicht sieht (Hebr. Glaube { * Vertrauen - ist Befreiung von Sklaverei der Sünde -> polit. Begriff - führt in zwiefache Gemeinschaft - mit Gott & Menschen -> ist etwas soziales, anders als bisher - trennt die Wirklichkeiten - Gottes und der Welt (Rö 12,2) ### Gemeindliche Erfahrungen und Gemeindeverständnis Es enttäuschte mich während der Wende, dass die Erfahrungen der Kirchen in der DDR als weitgehend vom Staat getrennte Gemeinde Jesu, so beiseite getan wurde und die Verbindung der bundesrepublikanischen Gliedkirchen der EKDmit dem Staat kritiklos und ohne Änderungen übernommen wurden. Dies entspricht für mich nicht dem biblischen Begriff der ecclesia = Versammlung der Herausgerufenen. In der Zeit vor der Diakonen-Ausbildung war ich in einer diakonischen Einrichtung der Stephanus-Stiftung im heutigen Land Brandenburg tätig. Während dieser Zeit ging ich u.a. deshalb (aber auch weil die Gemeinde der Landeskirche nichts Derartiges anbot) zur Bibelstunde einer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (Baptisten). Auch mein Gemeindepraktikum während der Diakonen-Grundausbildung absolvierte ich in einer Baptisten-Gemeinde (Berlin-Lichtenberg). Über diese Kontakte lernte ich das Gemeindeverständnis der Gemeinden der Brüderbewegung kennen. Dieses kommt nach meiner Ansicht dem biblischen Gemeindebau sehr nahe. Besonders die radikale Umsetzung des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen will ich hier positiv hervorheben. Auf Grund dessen hielt ich mich auch einige Jahre zu der Gemeinde Christen in Marzahn-Hellersdorf, eine brüdergemeindliche Neugründung. Dort war ich mit an der Leitung der Gottesdienste (Anbetungszeit mit Herrenmahl) beteiligt. Das dort, wie auch auf den Konventen der Neinstedter Lindenhofsgemeinschaft, praktizierte gegenseitige Zureichen von Brot und Wein, ist etwas, was ich bei den Abendmahlsfeiern der Hellersdorfer Kirchengemeinde immer wieder vermisse. Die Berichte des NT zeigen eine große Breite der im Verständnis, was das Abendmahl für Jesu Gemeinde ist. U.a. ist es ein Mahl der Gemeinschaft und gegenseitigen Liebe. Wenn jedoch die Gemeinde-Glieder nur Brot und Wein(-traubensaft) entgegennehmen dürfen und die Austeilenden so herausgehoben sind, dass sie diese Gaben im Anschluss extra empfangen, spiegelt es dies nicht wieder. Vor einiger Zeit lernte ich den Anarchismus und Anarcho-Syndikalismus kennen und entdeckte, dass er einige Parallelen zum oben skizzierten Gemeindeverständnis der Brüderbewegung hat. Bald entdeckte ich auch, dass es Christen gibt, die in Jesu Leben und Verkündigung die radikale Infragestellung von Herrschaft von Menschen über Menschen, staatlichen Strukturen, ungerechte Verteilung von Reichtum und die Subversion der Nicht-Gewalt erkennen, und sich in der auf dieser Basis gelebten Nachfolge christliche Anarchist:innen o.ä. nennen. Neben L. Tolstoi als bekanntesten und einflussreichsten christlichen Anarchisten wären auch zu nennen Petr Chelsky, Simone Weil, Jaques Ellul, Ched Myers, die Gruppe der Jesus radicals etc.