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In den letzten Jahren sind zahlreiche Menschen aus der Kirche ausgetreten.
In einer bundesweiten Studie hat dazu bereits vor vier Jahren das
Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der Evangelischen Kirche
Deutschlands (EKD) festgestellt, dass dabei eine fehlende
Mitgliederbindung schwerer wiegt, als konkrete Anlässe. Wenn ein Anlass
genannt wurde, spielten vor allem Missbrauchs- und Verschwendungsskandale
eine große Rolle […]
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Kartäuserkirche auf Zukunftskurs
In den letzten Jahren sind zahlreiche Menschen aus der Kirche ausgetreten. In einer bundesweiten Studie hat dazu bereits vor vier Jahren das Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) festgestellt, dass dabei eine fehlende Mitgliederbindung schwerer wiegt, als konkrete Anlässe. Wenn ein Anlass genannt wurde, spielten vor allem Missbrauchs- und Verschwendungsskandale eine große Rolle sowie starre und unmoderne Ansichten, insbesondere der katholischen Kirchenoberhäupter. Aber auch die Einsparung der Kirchensteuer ist eine Motivation, aus der Kirche auszutreten.
Auch wenn die evangelische Kirche als weitaus moderner in ihren Ansichten wahrgenommen wird, als die katholische, verzeichnete auch sie einen erheblichen Mitgliederschwund – im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte aller Austritte. Zeit also für eine Veränderung, für einen neuen Zukunftskurs.
Neue Wege gehen
Der Glaubensverlust spielt besonders beim Kirchenaustritt aus der Evangelischen Kirche eine erhebliche Rolle. Dem müssen wir begegnen oder gar entgegenwirken, erklärt Nicola Thomas-Landgrebe. „Um unsere Gemeinde gut und sicher für die Zukunft aufzustellen, sowohl strukturell als auch finanziell“, so die Pfarrerin, die seit diesem Jahr für den Bezirk Süd zuständig ist, zu dem die Luther- und die Kartäuserkirche gehören.
Ein großer, langfristiger Umstrukturierungsprozess steht also an. Die Evangelische Gemeinde in Köln will und muss sich verändern. Die Kirche steht daher vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, das Vertrauen der Menschen zurück zu gewinnen sowie Zweifel und Bedenken zu begraben.

„Es ist auch ein schmerzhafter Weg“, betont Nicola Thomas-Landgrebe. Weil Einsparungen auf der Tagesordnung stehen. Die Anzahl der Gottesdienste wird reduziert, Stellen werden nicht mehr neu besetzt. Aber es ist auch eine Chance. Auch für die Menschen in der großen Innenstadt-Gemeinde. Denn der so wichtige Zukunftsprozess soll mit ihrer Mithilfe aktiv mitgestaltet werden.
Beteiligungsworkshops zur künftigen Angebotsstruktur
Für den Start bietet die Ev. Gemeinde Köln 6 Beteiligungsworkshops an. In jeweils 3 Stunden wird zusammen mit Gemeindemitgliedern, Kooperationspartnern und Menschen, die der Gemeinde auf andere Weise nahestehen, überlegt, wie der Weg in die Zukunft aussehen kann. Es geht dabei um die Angebotsgestaltung, aber auch um die verbesserte Sichtbarkeit in der Stadtgesellschaft und eine nachhaltige Vernetzung. Das Team möchte Menschen motivieren, sich einzubringen, ihre Projekte selbst zu beschreiben und umzusetzen. Kritisch sein ist dabei ausdrücklich erwünscht.
Crowdintelligenz gesucht
Christoph Rollbühler, seit 2011
Pfarrer in der Evangelischen Gemeinde Köln mit Schwerpunkt an der Christuskirche und der Thomaskirche, bringt gemeinsam mit seiner Kollegin „im Süden“ den Prozess voran. „In den Workshops wollen wir kreative Ideen sammeln, wild und vielfältig sollen sie sein.“
Partizipation ist dem Team sehr wichtig, damit die Ideen gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. „Es ist allerdings auch kein bunter Wünsch-dir-was-Strauß, den wir frei zusammenstellen können“, so Rollbühler. Denn es geht auch darum, die vorhandenen Ressourcen gut zu nutzen. „Und wir haben ja schließlich auch einen Verkündigungsauftrag, den wir ausführen wollen“, ergänzt Thomas-Landgrebe. Und letztendlich wird der Prozess von den Gremien gesteuert und bestimmt.
Die Beteiligungs-Workshops sind nach Themenfeldern aufgeteilt, die in einem Kick-Off-Treffen erarbeitet wurden und nun in Gruppen von 20-30 Teilnehmenden pro Workshop vertieft werden sollen. Der erste fand bereits Ende September statt und war voll besucht. Die gemeinsame Aufgabe war und ist anspruchsvoll: gemeinsam tragfähige Ideen und Lösungsvorschläge zu komplexen Zukunftsfragen zu finden.
Im Folgenden findet Ihr die weiteren Termine & Themen:2. Menschen helfen
Beispiele: Kirchenasyl, Tafel, Diakonie, Sprechstunden, Spendenprojekte
Montag, 6. Oktober 2025, 18-21 Uhr,
Ort: Kartäuserkirche
3. Spiritualität vertiefen und reflektieren
Beispiele: Gottesdienstformen, Gesprächskreise, Meditation, Pilgern
Donnerstag, 13. November 2025, 18-22 Uhr,
Ort: Antoniterkirche
4. Ins Leben wachsen
Beispiele: Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien
Samstag, 29. November 2025, 14-18 Uhr,
Ort: Antoniterkirche
5. Kultur und Gemeinschaft erleben
Beispiele: Ausstellungen, Konzerte, gemeinsames Kochen und Essen, Fahrten
Mittwoch, 17. Dezember 2025, 18-21 Uhr,
Ort: Christuskirche
6. Kirche und Gesellschaft gestalten
Beispiele: Dialogräume zu Politik, Glaube und gesellschaftlichen Themen
Donnerstag, 22. Januar 2026, 17:30-20:30 Uhr, Ort: Antoniterkirche, Magdalenen Saal
Wenn Ihr aktiv in der evangelischen Innenstadtgemeinde seid, euch in ihre vielfältigen, teils ehrenamtlichen Angebote einbringen wollt oder gute Ideen für Vernetzung habt, seid ihr herzlich eingeladen euch am Umstrukturierungsprozess zu beteiligen. Zur Anmeldung geht’s
hier.
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