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Pädagogische Grundlagen: 01 - Worum geht es bei der Transformation des Lernens?

Worum geht es bei der Transformation des Lernens?

Wir reden seit Jahren von der notwendigen Transformation des Lernens im 21. Jahrhundert und verweisen dabei auf die 4K, die 6Cs of Deep Learning, die 21st Century Skills, die „4Ps of Creative Learning“ und das SAMR-Modell von Ruben Puentedura. Doch es ist längst überfällig, das bisherige Verständnis von Begriffen wie „zeitgemäßes Lernen“ und „Transformation des Lernens“ im Kontext des SAMR-Modells zu überdenken und zu differenzieren. Das SAMR-Modell beschreibt, wie Technologie in die Bildung integriert werden kann. Man verwendet entweder die Technologie, um den Unterricht zu verbessern, indem man ein analoges Medium durch ein digitales Medium ersetzt (Substitution; z.B. Schulbuch als PDF auf dem Tablet) oder die Funktionen eines analogen Mediums mit digitalen Mitteln erweitert (Augmentation; z.B. interaktives Schulbuch mit multimedialen Dateien und 3D-Simulationen oder digitale Arbeitsblätter mit LearningApps). Oder aber man möchte eine Transformation erwirken, indem man mit der zur Verfügung stehenden Technologie die Aufgaben verändert (Modification, z.B. digitales und interaktives Poster mit Glogster statt einem analogen Poster) oder basierend auf der vorhandenen Technologie das Lernen und die bisher als selbstverständlich akzeptierten Rollen von Lehrer und Schüler neu definiert (Redefinition, z.B. aktive Gestaltung von VR-Inhalten durch Lernende oder von Lernenden geführte Ausflüge nach Alaska mit VR). Dies betrifft nicht die rein technische Ebene, sondern es handelt sich um eine veränderte Haltung, ein neues Mindset, welches sich am pädagogischen Ziel ausrichtet. Das SAMR-Modell ist kein Stufenmodell, bei dem man mit wachsender Erfahrung immer weiter nach oben gelangt, sondern es geht um die Frage, wie man das pädagogische Ziel am besten erreichen und dabei Technologie einbinden kann. In den Bereichen S und A steht in der Regel die Lehrkraft nach wie vor traditionell als lenkende Kraft im Vordergrund, während in den Bereichen M und R die Lernenden im Vordergrund stehen. Wie genau die Transition zwischen Verbesserung des Unterrichts und der Transformation des Lernens stattfinden soll, wird allerdings nicht thematisiert. Meines Erachtens ist es deshalb nötig, den ursprünglichen Bereich der Transformation in zwei separate und aufeinander aufbauende Bereiche aufzuteilen und sie respektive mit den Konzepten des zeitgemäßen bzw. des zukunftsorientierten Lernens in Verbindung zu bringen.


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