Eine Solidarische Kritik der Kritik der Politischen Ökonomie
Die Beständigkeit des marxistischen Denkens liegt nicht in seinen Dogmen, sondern in seiner Fähigkeit zur rigorosen Selbstkritik. Ich behaupte, dass der traditionelle Marxismus zwei konzeptuelle Abhängigkeiten ablegen muss: die von der
Arbeitswerttheorie (AWT) übernommene, empirisch unzugängliche Kategorie des "Werts", aus der weder theoretischer noch praktischer Nutzen geschlagen wird, sowie die
Fixierung auf die Lohnarbeit, welche uns politisch unnötig einschränkt. Ein intellektuell ehrlicher Marxismus muss einräumen, dass sein Kapitalismusmodell unnötig unwissenschaftlich ist, und dass die einzige Grundlage für den Sozialismus das materielle Eigeninteresse des Proletariats ist, verstanden nicht im Sinne des Lohnverhältnisses, sondern des
relativen Mangels an Produktionsmitteln (PM).
I. Das Gespenst der klassischen politischen Ökonomie
Das marxistische Argument für den Sozialismus wird im Gegensatz zum Ricardoschen
nicht von der AWT abgeleitet. Für Marxisten ist die sozialistische Maxime „Jedem nach seiner Leistung“ lediglich eine
Regel, deren Durchsetzung den Massen materiellen Nutzen bringen würde. Die Idee ist, dass jeder nur so viel
Arbeit aus der Gesellschaft entnehmen sollte, wie er ihr gibt. Alle von Arbeit abgesehenen Reichtumsquellen – Natur und Maschinen – sollten unabhängig davon, ob diese im Kapitalismus
Wert schaffen, nach derselben Logik des Mehrheitsinteresses kollektiv verwaltet werden. Jede Abweichung von dieser Maxime heißt Ausbeutung.
Obwohl dies wie eine Umkehrung marxistischer Logik erscheinen mag, die oft implizit versucht, den Sozialismus als die Negierung einer objektiv identifizierten Ausbeutung darzustellen, ist dies nicht der Fall. Die Tatsache, dass der Kapitalismus ein Phänomen aufweist, das wir „Ausbeutung“ nennen, impliziert weder, dass die Geschichte mechanisch zu einem Punkt fortschreitet, an dem dieses Phänomen abwesend ist, noch ist das der Grund für uns Marxisten, diese Zukunft zu erkämpfen. Was den materialistischen historischen Akteur vom idealistischen unterscheidet, ist genau die Tatsache, dass der Materialist seine eigene Partikularität eingesteht; dass er
nicht probiert, sein Vorhaben als objektiv richtig darzustellen. Wir kämpfen für diese Ordnung, weil sie uns zugutekommt.
Die AWT postuliert nicht nur, dass es einen potenziell vom
Preis abweichenden
Wert gibt (d.h. dass Waren auch über oder unter ihrem Wert gehandelt werden können), sondern auch
dass dieser Wert ausschließlich durch menschliche Arbeit geschaffen wird. Diese Eigenschaften führen zum
Transformationsproblem, dem Fehlen jeglicher Möglichkeit, den Wert direkt oder indirekt zu beobachten. Ich behaupte aber, dass jeder praktische Nutzen einer
Kritik der politischen Ökonomie selbst oder eben dann realisierbar ist, wenn sie diese Kategorie
nicht von ihrem Gegenstand übernimmt.
II. Der Mehrwert als Extramehrwert
Die Kategorie des
Extramehrwerts bezeichnet im Marxismus die zusätzlichen Profite, die einzelne Kapitalisten erzielen, wenn sie durch Einsatz modernster PM produktiver sind als der gesellschaftliche Durchschnitt. Der normale Mehrwert kann jedoch analog verstanden werden. Indem wir das tun, entbeeren wir uns des AWT-Wertbegriffs. Im folgenden werden "Wert" und "Preis" also synonym verwendet.
Klassischerweise wird der normale Mehrwert auf die Differenz zwischen dem Wert der
Arbeitskraft als Produkt und dem
Produkt der Arbeit zurückgeführt. Allgemein gilt jedoch, dass Proletarier auch Löhne unter dem Wert ihrer Arbeitskraft annehmen. Unmittelbar wird der Lohn stattdessen durch den potenziellen Wert des Arbeitsprodukts in Eigenbesitz bestimmt.
Genau wie die eingekaufte Arbeitskraft in Besitz des pionierenden Kapitalisten
mehr wert ist als die eingekaufte Arbeitskraft des durchschnittlichen Kapitalisten, so ist die eigene Arbeitskraft des Proletariers ohne signifikante PM
weniger wert als sie es in Besitz eines (durchschnittlichen) Kapitalisten wäre. So wie der pionierende Kapitalist dieselbe Ware mit
weniger Arbeit produziert, müsste der Proletarier, wenn er auf jeglichen Austausch mit Kapitalisten würde, dieselbe Ware mit
mehr Arbeit produzieren und diese zu dem Preis verkaufen, der vom durchschnittlichen Kapitalisten vorgegeben wird. Lohnarbeit wird nur dann kategorisch abgelehnt, wenn der angebotene Lohn die erwarteten Einnahmen durch die eigene freiberuflichen Tätigkeit unterschreitet.
Analog dazu hat ein reines Naturprodukt wie das Wasser einer Quelle in Privatbesitz dennoch einen Wert für potenzielle Käufer, weil der Wert der Ware ebenso wie im Fall des Extramehrwerts
nicht durch die tatsächlich in ihr verkörperte Arbeit bestimmt wird. Stattdessen wird er hier durch die Arbeitszeit bestimmt,
die der Käufer zusätzlich aufwenden müsste, um ohne die PM des Verkäufers an denselben Nutzwert zu gelangen. Wenn eine Quelle in Privatbesitz ist, und Wasser aus anderen, öffentlichen Quellen zu schöpfen
mehr Arbeit erfordert, weil diese etwa weiter weg sind, dann kann der Eigentümer im Gegenzug für den bloßen Zugriff Arbeit im maximalen Umfang dieser ersparten Differenz verlangen.

III. Zur Tendenz der Profitrate
Analog gilt dies für Produkte des Industriekapitals, und zwar unabhängig davon, wie wenig Arbeit tatsächlich in ihnen verkörpert ist. Selbst wenn eine Produktionskette
vollautomatisiert wäre und in einer resultierenden Ware
gar keine Arbeit verkörpert wäre, wäre ein potenzieller Käufer wie im obigen Fall dazu bereit, so viel Arbeit im Tausch gegen die Ware zu verrichten, wie er sonst bräuchte, um denselben Nutzwert zu beschaffen. Diese Ansicht widerspricht somit der Prognose der
Tendenz der fallenden Profitrate, welche im Rahmen der AWT übrigens nur gilt, wenn man von einer konstanten oder nicht hinreichend wachsenden Mehrwertrate ausgeht.
Die Quelle des industriellen Profits ist nicht die
produktive Arbeit im kapitalistischen Betrieb, welche dann Null wird, wenn die
Produktivität des kapitalistischen Betriebs Unendlich wird. Stattdessen ist die Quelle des Profits die
Produktivitätslücke zwischen Bourgeoisie und Proletariat. Damit Profite verschwinden, müssten also nicht bloß
Eigentümer die Mittel haben, Waren ohne Arbeit herzustellen, sondern auch
wir Proletarier.Ich gehe stark davon aus, dass der Kapitalismus
nicht dazu tendiert, die Produktivitätslücke zu schließen. Technischer Fortschritt führt zwar dazu, dass uns Proletariern immer produktive PM zur Verfügung stehen, aber immer erst dann, wenn die Bourgeoisie bereits dieselbe Produktivitätssteigerung durchlaufen hat. Der wesentliche Unterschied im
Umfang der PM, über den Proletarier und Eigentümer verfügen, bleibt bestehen. Letztlich hängt Produktivität auch von natürlichen Ressourcen ab: Energie und Rohstoffen. Selbst wenn Proletarier also über dieselben
Technik verfügen wie Eigentümer, kann die Produktivitätslücke mittels Privateigentum an der Natur – dem letztlichen Ursprung allen Reichtums – auf ewig aufrecht erhalten werden.
IV. Kapitalismus ohne Lohnarbeit
Aus Sicht des Eigentümers ist die Lohnarbeit unwesentlicher Bestandteil der Kapitalakkumulation. Er kann seine PM – z.B. einer Maschine oder ein Stück fruchtbares Land – auf drei Weisen verwerten:
- Lohnarbeit: Der Eigentümer stellt einen Arbeiter ein, um die Maschine zu bedienen oder das Land zu bewirtschaften und eine Ware zu produzieren, welche der Eigentümer verkauft.
- Gig-Arbeit: Der Eigentümer vermietet die Maschine oder das Land an einen Gig-Arbeiter, der sie zur Produktion einer Ware nutzt, die er verkauft.
- Nicht-kommodifizierte Arbeit: Der Eigentümer vermietet die Maschine oder das Land an einen Konsumenten, der sie zur Produktion eines Artikels – der Ware aus den vorherigen Beispielen ohne ihre Warenfunktion – für den persönlichen Gebrauch nutzt.
In allen drei Szenarien wird dieselbe konkrete Arbeit verrichtet und derselbe Reichtum geschaffen. Der Eigentümer geht daraus ohne selbst Arbeit verrichtet zu haben und nach Abzug etwaiger Betriebskosten mit dem (im Schnitt) selben Profit hervor. Lohnausbeutung und Miete sind somit funktional äquivalent.
Diese Äquivalenz zeigt noch einmal, dass die Wurzel des Problems nicht das Lohnverhältnis, sondern der
relative Mangel an PM ist. Dieser Mangel bestimmt die Preise der Arbeitskraft bzw. der PM. Wenn ein
zweiter Eigentümer in eine dieser Beziehungen mit dem ersten Eigentümer eintreten würde, würde er dies nur auf eine Weise tun, die Ausbeutung vermeidet: indem er seine eigene Arbeitskraft zum
Preis ihres tatsächlichen Produkts verkauft oder die PM des ersten Eigentümers zum
Preis ihrer Reproduktion mietet. Das liegt daran, dass zwischen den beiden Akteuren keine
Produktivitätslücke vorliegt. Somit würde das überschüssige Geld, das der erste Eigentümer in den ursprünglichen drei Szenarien erhielt, stattdessen beim Arbeiter (dem zweiten Eigentümer) verbleiben.
Während die Äquivalenzen von Szenario
1 mit
2 und von Szenario
2 mit
3 jeweils intuitiv sind, ist die implizite Äquivalenz von Szenario
1 und
3 etwas rätselhafter. Die von mir vorgeschlagene Sichtweise ist folgende:
Szenario 3 stellt den nicht reduzierbaren „Kern“ der Ausbeutung dar. Diese Ausbeutung des Konsumenten, der mehr arbeiten muss als notwendig war, um das zu produzieren, was er konsumiert, ist eine Form, die am Rande des Kapitalismus existierte, und sie ist die einzige Ausbeutungsform, die die Vollautomatisierung überleben kann, da sie nicht auf produktive Arbeit angewiesen ist. Egal wie wenig Arbeit tatsächlich in den zu mietenden PM steckt, ist der Konsument bereit, soviel Arbeit als Miete für die Nutzung zu zahlen wie er ohne die PM zum selben Zweck
mehr gebraucht hätte.
Gig-Arbeit und Lohnarbeit stellen ausgehend von diesem „Kern“ lediglich aufeinander aufbauende Modifikationen dar. Die erste Modifikation zur Gig-Arbeit besteht darin, den Konsum und die potenziell unproduktive Arbeit durch die produktive Beteiligung an der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zu ersetzen. Statt PM zu mieten, die Güter für den persönlichen Konsum herstellen (oder diese Güter direkt zu kaufen), werden die PM nun zu dem Zweck gemietet, Waren für den Verkauf herzustellen. Bestimmend für den Mietpreis ist wieder nicht die tatsächlich in den PM verkörperte Arbeit, sondern der Arbeitsumfang, der dem Gig-Arbeiter in der Warenproduktion durch die Nutzung der produktiveren PM erspart bleibt.
Die Lohnarbeit ist lediglich eine Umstellung der Gig-Arbeit. Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer nur einen Lohn anbieten, der das übersteigt, was er bei gleichem Arbeitsaufwand ohne PM in freiberuflicher Tätigkeit zu erzielen vermutet. Langfristig gilt zwar der makroökonomische Zwang, nicht die Summe zu unterschreiten, die der Arbeitnehmer zur Reproduktion seiner Arbeitskraft benötigt, doch ist dies von zweitrangiger Bedeutung. Eine entsprechende Regel gilt auch für die obigen Fälle. Aber unmittelbar ist der Mehrwert analog zu diesen Fällen durch die Differenz des Werts des Arbeitsprodukts mit bzw. ohne Einsatz der PM gegeben.
In dieser Interpretation werden produktive Lohnarbeiter genauso wie Gig-Arbeiter in dem Sinne ausgebeutet, dass der Eigentümer ihre
produktivere Teilnahme an der gesellschaftlichen Arbeitsteilung als Gatekeeper blockiert und Miete auf die PM einzieht. Die Arbeitsteilung ist für die Ausbeutung nebensächlich. Sobald die Arbeitsteilung durch Automatisierung obsolet geworden ist, bleibt reine Konsumrente übrig. Die PM, die im obigen Fall primär die produktivere Teilnahme an der gesellschaftlichen Arbeitsteilung ermöglichten, dienen nun ausschließlich der direkten Befriedigung eigener Bedürfnisse. Der Eigentümer blockiert auch dies als Gatekeeper und zieht eine Miete in Form unproduktiver Arbeit ein.
Dabei ist die Vertragsform der Miete auch nebensächlich. Die Produkte der vollautomatisierten Wirtschaft können stattdessen als Waren verkauft werden, während die unproduktive Kommodifizierung der eigenen Arbeit freiberuflich also ohne Lohnarbeit stattfinden kann. Dies sollte klar machen, was AWT-Laien offensichtlich erscheinen sollte: Dass Ausbeutung (das Aneignen von mehr Arbeit als man verrichtet) in
jeder wirtschaftlichen Beziehung
inklusive des Warentauschs stattfindet und somit nicht auf die Lohnarbeit oder die Miete reduziert werden kann. Sie ist genauso diffus und komplex wie es auf ersten Blick erscheint.
Wenn wir in erster Näherung annehmen, dass alle gleichviel arbeiten, dann sind all diejenigen als ausgebeutet zu betrachten, die über eine unterdurchschnittlich Konsumkraft verfügen. All jene würden vom Sozialismus profitieren.
V. Das Revolutionäre Subjekt?
Eine sozialistische Koalition kann somit grundsätzlich alle sozial unterdurchschnittlich gestellten umfassen: die sogenannten
99%. Dies umfasst Lohnarbeiter, Gig-Arbeiter, und sogar das
Kleinbürgertum, womit hier
arbeitende Arbeitgeber mit unterdurchschnittlicher Konsumkraft gemeint sind.
Während die stark vereinfachten Szenarien zu Beginn des vorigen Abschnitts den Eindruck vermitteln mögen, dass ein Streiken bzw. Boykottieren seitens des Lohnarbeiters, des Gig-Arbeiters und des Konsumenten aufgrund ihrer funktionalen Äquivalenz dieselben Auswirkungen auf den Eigentümer haben würden, sieht die Realität in der Regel anders aus. Im Kontext des Industriekapitals kann das Bestreiken eines Arbeitsschritts alle vor- und nachgelagerten Arbeitsschritte stilllegen und evtl. sogar verderbliche Vor- und Zwischenprodukte zerstören. Außerdem ist die lohnarbeitende Klasse dem geringsten Maß an Vereinzelung ausgesetzt. Somit ist sie sowohl pro Kopf als auch absolut die mächtigste arbeitende Klasse. Allerdings ist zumindest letzteres Änderungen vorbehalten, da der Kapitalismus nicht grundsätzlich auf die Lohnarbeit angewiesen ist. Ein primärer Fokus auf die lohnarbeitende Klasse ist bis dato völlig gerechtfertigt. Jedoch sollte dies nicht als gegeben betrachtet werden und deren Organisierung nicht unbedingt aufkosten der Organisierung anderer Klassen erfolgen.
Eine organisierte lohnarbeitende Klasse ist jedoch nicht automatisch sozialistisch. Von der Aushandlung besserer Löhne hin zur Forderung nach der Vergesellschaftung der PM ist ein konzeptioneller Sprung notwendig, den wir als Marxisten anregen wollen. Diesen Sprung können wir auch im Kontext der anderen Ausbeutungsformen anregen. Bei der Miete ist der Zusammenhang ebenso klar wie bei der Lohnarbeit: Die Ausbeutung des Mieters – also z. B. des Gig-Arbeiters – resultiert daraus, dass der Vermieter PM besitzt, welche der Mieter nicht besitzt. Beim Kleinbürgertum ist der Zusammenhang ein wenig unklarer. Wenn kleine Unternehmen entlastet werden sollen, steht aber eben die Größe des Unternehmens im Vordergrund. Die unterdurchschnittliche Konsumkraft des Kleinbürgertums ist genau darauf zurückzuführen, dass es zwar über
signifikante, aber dennoch
unterdurchschnittliche PM verfügt. Sofern der soziale Abstieg als mindestens so wahrscheinlich wahrgenommen wird wie der soziale Aufstieg (und faktisch ist er stets wahrscheinlicher), ist es hier ebenso möglich, sie von der Vorteilhaftigkeit der Vergesellschaftung der PM zu überzeugen.
Mit beschleunigender Automatisierung könnte sich sogar die
Arbeiteraristokratie – welche solch hohe Löhne erhält, dass sie im Gegensatz zum Kleinbürgertum Netto-Profiteur der Ausbeutung ist – einer sozialistischen Koalition anschließen. Da ihre privilegierten Positionen nicht auf
Eigentum beruhen, sind sie der potenzielle Verdrängung durch Maschinen ausgesetzt. Unter Bedingungen einer
beschleunigenden, nicht nur fortschreitenden Automatisierung wird es daher zunehmend wahrscheinlich, dass Arbeiteraristokraten ihre privilegierte Stellung zu Lebzeiten verlieren. Dies mag sie irgendwann dazu bringen, sich präventiv für die Vergesellschaftung der PM einzusetzen, anstatt eine Prekarisierung in naher Zukunft zu riskieren.
Die Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit ist politisch größtenteils irrelevant. Beide sind der Ausbeutung ausgesetzt, und wir können uns leicht vorstellen, dass der bestehende Kapitalismus reibungslos in eine vollautomatisierte Wirtschaft übergeht, die den Profit bewahrt und jegliche menschliche Arbeit in den unproduktiven Bereich verlagert (z. B. Polizeiarbeit, direkte Dienstleistungen an Eigentümer). In einer solchen Zukunft blieben wir ausgebeutet, gezwungen, Arbeit gegen Waren zu tauschen, die keine Arbeit verkörpern.
Das Vorhaben dieses revidierten Marxismus besteht darin, den nahezu universellen Charakter des materiellen Interesses an der Vergesellschaftung der PM herauszustellen und zu propagieren. Die lohnarbeitende Klasse ist zwar aktuell die vielversprechendste Klasse, jedoch kann sich dies ändern. Marxisten müssen sich der Gig-Arbeiter annehmen und sogar eine Agitation des Kleinbürgertums sowie der Arbeiteraristokratie in Betracht ziehen, um alle jetzigen und baldigen Opfer der Ausbeutung in der Forderung nach der Vergesellschaftung der PM zu vereinen.