http://images.im.allmendenetz.de/p/CV2HnJ2qC81Heute vor zehn Jahren flog das rechtsextreme Netzwerk „NSU“ auf. Über viele Jahre ermordeten die Rechtsterrorist*innen zehn Menschen, begingen drei Bombenanschläge und zahlreiche Banküberfälle. Die Täter*innen wurden von den Ermittlungsbehörden lange Zeit nicht im rechtsextremen Milieu vermutet. Stattdessen wurde gegen die Opfer der Anschläge und Hinterbliebene der Morde ermittelt. Seit vielen Jahren wird diese Praxis der „Täter-Opfer-Umkehr“ als ein Effekt strukturellen Rassismus kritisiert. In unserer Sammlung befinden sich Zeitzeugnisse des Tribunals „NSU-Komplex auflösen“ wie u.a. die hier abgebildeten Protestschilder. Das mit dem Amadeu Antonio-Preis ausgezeichnete antirassistische Netzwerk organisierte von 2014 bis heute Straßenumbenennungen, Gedenkveranstaltungen und drei zivilgesellschaftliche Tribunale, in denen die Perspektiven der Betroffenen im Mittelpunkt standen und rassistische Strukturen und Täter*innen sowie Unterstützungskreise angeklagt wurden.
Wir gedenken heute den Opfern:
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter und Attila Özer, der an den Spätfolgen des Anschlags verstarb, sowie den zahlreichen Verletzten.
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