Im vergangenen Jahr wurden in Köln 2.175 Wohnungen gebaut und...
Draussenseiter - Das Kölner StrassenmagazinIm vergangenen Jahr wurden in Köln 2.175 Wohnungen gebaut und bezugsfertig gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 1 750 Wohnungen (-45%). Langfristig betrachtet liegt das Ergebnis rund 800 Wohnungen unter dem Schnitt der letzten zehn Jahre. Im Geschosswohnungsbau sind es im Vergleich 400 Wohnungen weniger. Darüber und über vieles mehr rund um das Thema Wohnungsmangel in Köln informieren die Organisatoren der Mahnwache, die regelmässig am Rathaus stattfindet. Einfach hingehen und mitreden!
Im nächsten Draussenseiter-Heft findet ihr eine sehr erschütternde Geschichte über ein Kölner Paar, dem im wahrsten Sinne des Wortes die Decke über dem Kopf weggerissen wurde und das dann obdachlos wurde. Das Heft erscheint am 1. September 2020.


Klaus JünschkeMahnwache gegen Wohnungsnot am 24.August 2020
auf dem Alter Markt vor dem Rathaus der Stadt Köln
Als wir heute früh mit dem Bollerwagen vor dem Rathaus ankamen ...warteten schon zwei rumänische Bewohner aus dem besetzten Haus in der Marktstraße auf Christa. Sie hatten die Wohnungsgeberbescheinigung von der Stadt, aber Schwierigkeiten sich beim zuständigen Einwohnermeldeamt Rodenkirchen anzumelden. Christa ging mit ihnen zum Bezirksamt Innenstadt und erfuhr dort dasselbe wie mit dem Telefonat mit dem Amt in Rodenkirchen. Coronabedfingt können sie erst in vier Wochen einen Termin bekommen. Beide haben Arbeit in Aussicht und brauchen die Meldeadresse dringend für den Unternehmer, der sie einstellen will. Christa war einerseits voller Lob für das Wohnungsamt, das umgehend die Wohnungsgeberbescheinigung ausfüllt, andererseits kritisierte sie die Verweise auf das Internet durch die Bezirksämter. Als hätten nicht gerade die Pandemie gezeigt, dass viele der Ärmsten ohne Internetzugang sind.
Normalerweise ist im besetzten Haus in der Markstraße 10 einmal in der Woche Plenum. Vergangene Woche tagten die Bewohner mit Unterstützern dreimal und verabschiedeten die beigefügten Grundsätze für das Zusammenleben und wählten ihren Sprecher. Andre Salentin, der Initiator der Besetzung und Gründer der Obdachlosen mit Zukunft wurde von fast allen zum Sprecher gewählt. Er kam heut auch zum Stand und brachte eine Pott voller Pasta und Pesto für das Mittagessen mit.
Aus der Kölnischen Rundschau erfuhren wir heute, dass die Indianersiedlung immer noch kein grünes Licht für den Beginn der Baumaßnahmen bekommen hat, die vom Rat schon 2017 genehmigt wurden. Lest selbst.
Sozialdezernent Harald Rau, der mittags auch vorbei kam, wurde darauf angesprochen und konnte auch nur sagen, dass er sehr unglücklich mit dieser Entwicklung ist.
Der Liegenschaftsausschuss tagt morgen um 17 Uhr im Theodor-Heuss-Raum im Spanischen Bau. Es wäre ein unglaublicher Skandal, wenn die Genossenschaft nicht endlich mit dem Bau beginnen könnte. In einer Stadt mit Wohnungsnot wird der Bau von Sozialwohnungen sabotiert, ohne dass es für die dafür Verantwortlichen bisher Konsequenzen hat.
Wie es um den Kölner Wohnungsbau steht, kann hier nachgelesen werden:
Im vergangenen Jahr wurden in Köln 2.175 Wohnungen gebaut und bezugsfertig gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 1 750 Wohnungen (-45%). Langfristig betrach-tet liegt das Ergebnis rund 800 Wohnungen unter dem Schnitt der letzten zehn Jahre. Im Geschosswohnungsbau sind es im Vergleich 400 Wohnungen weniger.
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp…&
Wir freuen uns auf Rainer Kippe, der morgen wieder da ist.
24. August 2020
Klaus Jünschke
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