Danke Franco Clemens
HiK Heimatlos in KölnDanke
Franco Clemens


Franco ClemensEin sehr langer Arbeitstag endet am späten Abend mit einem Besuch der Obdachlosen am Wiener Platz.
Heute morgen schon die ersten Online-Konferenzen mit Netzwer...kpartnern der Jugendarbeit, dann auf nach Düsseldorf Jugendarbeit bis Abends, dann zurück nach Köln, dann vorbereitende Onlinesitzung zur Jugendpolitik für den nächsten Jugendhilfeauschauss, dann am sehr späten Abend noch ein kurzer erster Besuch der Straßenkulturszene am Wiener Platz nach meinem Urlaub.
Wie einige schon wissen kann
Melissa Linda Rennings von
HiK Heimatlos in Köln wegen einer bevorstehenden Operation am Bein zur Zeit keine Streetworkarbeit machen und ist im Homeoffice und führt dort telefonisch viele Clearinggespräche mit dem Klientel. Gibt also Tips, Infos und vermittelt an weiterführende soziale Hilfen. Ich übernehme für sie "nebenbei" als Teamleiter als kurzfristige Interimslösung die praktische Arbeit und vernetzte Hintergrundorganisation des Teams, bis sie wieder genesen ist. Also an einen Tag Vormittags am Wochenende und einen Tag in der Woche am späteren Abend, sodass die Präsents und ergänzende Grundversorgung der Obdachlosen am Wiener Platz auch gerade jetzt zur kalten Jahrenszeit gewährleistet ist Alles weitere erzählt Euch Linda sicherlich die nächsten Tage selbst.
Inzwischen ist es sehr kalt geworden und es gibt viele Obdachlose die trotzdem draussen schlafen und nicht in Notunterkünften.. Ob nun mangels Unterkunft wegen zu wenigen Plätzen, Angst vor offizieller Regristrierung, zu hochschwelligen oder abgelegenen Unterkünften, Befindlichkeiten im Milleu, wegen dem Hund, psychischer Krankheit oder einfach nur weil der Mensch es nicht möchte, sei mal dahin gestellt. Faktisch bleibt es bei diesen Temperaturen aber problematisch bzw. gefährlich dort draussen auf der Strasse ggf. zu erfrieren. Deshalb habe ich heute einige Schlafplätze aufgesucht und geschaut ob alles in Ordnung ist und die Szene etwas sensibilisiert gegenseitig etwas auf sich aufzupassen. Manche Schlafplätze in Geschäftseingängen oder am Rande der U-Bahnschächte sind einfach zu erkennen, andere wiederum sehr versteckt in irgendwelchen dunkeln Ecken oder im angrenzendem Park. Insbesondere bei starkem Alkoholgenuß und übermäßigem Drogengebrauch betten sich manche im Rausch dann nicht richtig ein in ihre Schlafsäcke, Decken und Zeitungsunterlagen. Auch verschleppen sie dann oft Erkältungen, Lugenentzündungen und Nierenleiden. Apropo Nierenleiden, die Verwaltung hat es tasächlich fertig gebracht immer noch keine Toilette am Wiener Platz trotz politischem Dringlichkeitsbeschluss der BV Mühlheim aufzustellen, was aber auf Ratsebene nun ein Nachspiel haben wird. Zu der realen Kälte, den Einschränkungen durch Corona und der Vertreibung, kommt also jetzt auch noch die gesellschaftliche Kälte des Systems hinzu.
Umso mehr kann ich nur ALLE BÜRGER/INNEN BITTEN jetzt zur KALTEN (Jahres) ZEIT überall im Stadtgebiet mit ein Auge auch die Obdach,- und Wohnungslosen zu haben.
In diesem Sinne
Euer Straßenköter
....wieder voll im Einsatz.
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