Ein Dauerbrenner unter den Kölner Stadtentwicklungsthemen ist die Ertüchtigung der sogenannten Ost-West-Achse für einen leistungsfähigeren öffentlichen Nahverkehr. Nachdem 2019 die Prüfung zweier Varianten (ober- und unterirdisch) in Auftrag gegeben worden […]
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Ost-West-Achse – Stand der DingeEin Dauerbrenner unter den Kölner Stadtentwicklungsthemen ist die Ertüchtigung der sogenannten Ost-West-Achse für einen leistungsfähigeren öffentlichen Nahverkehr. Nachdem 2019 die Prüfung zweier Varianten (ober- und unterirdisch) in Auftrag gegeben worden war, stand im Mai 2024 die Entscheidung an, die jedoch erst im April 2025 fiel. Beschlossen wurde allerdings keine der beiden vorgelegten Varianten, sondern eine extrem kurzfristig vorgelegte Dritte, die noch weitgehend ungeprüft ist. Sie sieht einen wesentlich längeren Tunnel – der auch unter dem Rhein hindurch führen soll – als die bisherige unterirdische Variante vor, sowie eine oberirdische Übergangslösung. Während noch gerichtlich geklärt werden muss, ob dieses Vorgehen im Rat überhaupt zulässig war (geklagt hatte u.a. die Ratsfraktion Die Linke
https://www.linksfraktion-koeln.de/politik-im-rat/detail/news/linksfraktion-reicht-klage-gegen-beschluss-zum-tunnel-auf-der-ost-west-achse-ein/), stand in Düsseldorf zuletzt die Aufnahme des Vorhabens in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes an. Aufgrund der mangelnden Planungstiefe für den Tunnel wurden nur die oberirdischen Anteile (Verlängerung der Bahnsteige an den Ost-und Westenden zur Aufnahme der geplanten 90m-Züge sowie ein innerstädtisches Provisorium) in den Bedarfsplan aufgenommen, mit einem Verweis auf die Möglichkeit, die Tunnelpläne zu einem späteren Zeitpunkt aufzunehmen, wenn sie ausgearbeitet sind. Die Initiative Verkehrswende Köln bezweifelt die Rechtmäßigkeit auch dieses Vorgehens (
https://verkehrswende.koeln/wp-content/uploads/2025/12/Petitionsanschreiben-Ende-2025.pdf) und sammelt weiterhin Unterschriften für ihre Petition:
https://verkehrswende.koeln/petition.
Wer in der Initiative Verkehrswende Köln mitarbeiten möchte: Im März dieses Jahres hatten sie sich hier vorgestellt:
Kölner Akteure stellen sich vor: Das Bündnis Verkehrswende Köln
Die Treffen der Initiative sind öffentlich und finden mal in Präsenz, mal online statt:
https://verkehrswende.koeln/termineUnter Beteiligungsgesichtspunkten interessant ist zudem die Ankündigung der Grünen, eine Bürgerinnenbefragung zum Variantenentscheid zu initiieren:
https://www.gruenekoeln.de/partei/presse/pressemitteilung/nachricht/koelner-gruene-verpflichten-sich-erneut-zur-absage-von-podien-mit-der-afd-1-1-5-5224Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
Reichlich verdreht ist im gleichen Post der Grünen allerdings die Begründung für ihre Enthaltung bei der Abstimmung: Was ist das für ein eigenartiges Demokratieverständnis, sich bei einer Abstimmung zu enthalten, um die AfD nicht zur Mehrheitsmacherin zu machen? Nach dem Motto: Besser wir ermöglichen den Tunnel als die AfD? Das hat mit Brandmauer leider nichts zu tun, sondern verschafft den AFD-Stimmen im Gegenteil auch noch eine Hebelwirkung.
Hilfreich für das Verständnis der komplexen Thematik ist dieser Artikel aus der Stadtrevue:
https://www.stadtrevue.de/artikel-archiv/artikelarchiv/09167-im-dunkeln/