Verein bewirbt sich für Anhandgabe des preußischen Festungsgebäudes im Agnesviertel Der gemeinnützige Verein „Initiativenhaus für Menschenrechte und Demokratie“, dem auch die Kölner Freiwilligen Agentur angehört, hat sich um die Nutzung des Fort X im Agnesviertel beworben. Vertreter des Vereins haben am 29. März der Stadtverwaltung ein umfangreiches Sanierungs- und Nutzungskonzept überreicht. Das gab der Verein […]
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Zieht das Initiativenhaus ins Fort X?Verein bewirbt sich für Anhandgabe des preußischen Festungsgebäudes im Agnesviertel
Der gemeinnützige Verein „Initiativenhaus für Menschenrechte und Demokratie“, dem auch die Kölner Freiwilligen Agentur angehört, hat sich um die Nutzung des Fort X im Agnesviertel beworben. Vertreter des Vereins haben am 29. März der Stadtverwaltung ein umfangreiches Sanierungs- und Nutzungskonzept überreicht. Das gab der Verein heute bei einer Pressekonferenz in Köln bekannt. „Wir wollen das Fort X, dieses eindrucksvolle Gebäude mit wechselhafter Geschichte, zu einem Ort der Zivilgesellschaft machen. In Zukunft sollen hier kleine Bürgerinitiativen und große Nichtregierungsorganisationen Seite an Seite sitzen und ideale Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden“ können, sagte Alexander Trennheuser, Vorstandsmitglied des Vereins.
Dies gelinge durch die Schaffung von Büro- und Konferenzflächen, die dann von gemeinnützigen Initiativen zeitweise oder dauerhaft angemietet werden können. „Wir kennen die Nöte und Bedürfnisse zivilgesellschaftlicher Organisationen, die durch explodierende Mietpreise an den Stadtrand oder aus der Stadt gedrängt werden. Dem wollen wir Abhilfe schaffen“, sagte Trennheuser. Vorbild für das Konzept seien ähnliche Einrichtungen in Frankfurt und Berlin.
Für die Nutzung des Fort X seien aber umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nötig, stellte Thomas Schmeckpeper, Projektleiter des Vereins, klar. „Das Fort X wurde lange sich selbst überlassen. Die Folgen übernimmt man jetzt natürlich als Hypothek. Das Dach ist marode, die Stockwerke sind feucht vom Keller bis zum Obergeschoss“, so Schmeckpeper. Wesentliche Erhaltungsmaßnahmen der letzten Jahre seien nur auf das enorme Engagement der Mietparteien zurückzuführen. Zur Umsetzung des Nutzungskonzepts sei eine Abtragung des Erdhügels und die Ergänzung eines neuen Stockwerks nötig. „So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: wir bauen neue Büro- und Konferenzräume auf dem neuesten Stand der Technik. Und wir verhindern das weitere Eindringen von Feuchtigkeit und können den Rest des Gebäudes sanieren“, skizzierte Schmeckpeper das weitere Vorgehen. „Es ist jetzt Zeit, sich um das Fort X zu kümmern. Wir packen das an.“
In den letzten Wochen hatten sich bereits Stimmen aus der Nachbarschaft erhoben, die für den Fall einer neuen Nutzung vor stärkerer Verkehrs- und Lärmbelastung im Viertel warnten. „Hierauf werden wir Rücksicht nehmen!“, griff Schmeckpeper die Diskussion auf. „Das Fort X ist ein historischer Ort, den wir der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen wollen. Zu unserem Konzept gehört dabei auch ein Café im Hof, das auch die Nachbarschaft sicher gerne nutzen wird!“. Zu der Idee passe aber, angesichts der Historie des Gebäudes, keine Eventgastronomie. Zusätzliche Parkmöglichkeiten brauche es auch nicht. „95 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Organisationen kommen mit ÖPNV oder dem Fahrrad zur Arbeit. Das Fort liegt so zentral, dass es kein Auto für den Arbeitsweg braucht“.
„Das Initiativenhaus im Fort X wird kein neues Bürgerzentrum“ stellte Ulla Eberhard, Geschäftsführerin der Kölner Freiwilligen Agentur und Vertreterin der Mitgliedsorganisationen des Initiativenhauses klar. Natürlich werde es ein Beratungsangebot für Bürgerinnen und Bürger geben, die ein politisches oder karitatives Vorhaben umsetzen wollten. Aber im Initiativenhaus gehe es vor allen Dingen darum, durch den kollegialen Austausch von Organisationen Mehrwerte für die Zivilgesellschaft zu erzielen. „Daraus werden spannende Bündnisse, neue Veranstaltungsangebote und innovative Engagement-Konzepte entstehen – das wird Köln guttun und über die Stadtgrenzen hinaus die Demokratie stärken!“ so Eberhard.
Die Ausschreibung der Stadt Köln für Bewerbungen um die Anhandgabe endet am 31.3.2022. Nach Prüfung der Konzepte entscheiden die städtischen Gremien über die Anhandgabe des Gebäudes. Hierauf folgt eine eineinhalbjährige Planungsphase. Das Gebäude soll danach in Erbpacht an den neuen Nutzer übergeben werden.
Pressemitteilung 01/2022 vom 30. März 2022
Kölner Initiativenhaus e.V.
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