Antonia Vogelgsang führt zurzeit – auch mit Unterstützung der Kölner Freiwilligen Agentur – ein Forschungsprojekt zum „Gefühl der Teilhabe“ durch und unterstützt uns zugleich ehrenamtlich bei unseren Aktivitäten zur Förderung […]
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Forschungsprojekt „Das Gefühl der Teilhabe“ – Einladung zur MitwirkungAntonia Vogelgsang führt zurzeit – auch mit Unterstützung der Kölner Freiwilligen Agentur – ein Forschungsprojekt zum „Gefühl der Teilhabe“ durch und unterstützt uns zugleich ehrenamtlich bei unseren Aktivitäten zur Förderung politische Teilhabe.
Mit dem folgenden Beitrag stellt Antonia ihr Forschungsvorhaben vor und lädt zur Mitwirkung ein:
Das Gefühl der Teilhabe
Was verstehen wir eigentlich unter Teilhabe und Partizipation? Ist Teilhabe ein Endprodukt eines Prozesses? Ein Gefühl, ein konkreter Akt, ein politisches Konstrukt oder doch vielmehr eine soziale Interaktion?
In den vergangenen Jahren durfte ich mehrere Moderationen von Planungstreffen führen zusammen mit einem Projektteam, bei dem es immer wieder zu Spannungen kam. Hier ging es unter anderem auch darum welche Interessen vorgebracht werden, welche nicht, welche fühlen sich nicht gehört und welche werden gar nicht erst formuliert stehen aber irgendwie im Raum zwischen den Menschen und lassen sich per Körpersprache ablesen. Oft ging es auch um das kollektive Austragen von Entscheidungen.
Es kam vor, dass nach den Planungstreffen einzelne Leute auf mich zukamen, um mir ihr Anliegen mittzuteilen, welches sie in der Gruppe zuvor nicht getan hatten. Mir wurde klar, dass der Raum nicht allen Menschen die Möglichkeit gibt ihre Anliegen zu formulieren aus tatsächlich ganz unterschiedlichen Gründen. Somit umschreibt Teilnahme für mich auch einen Prozess, indem die eigenen Anliegen geäußert werden können, sich darüber mit anderen ausgetauscht werden kann und nach gemeinschaftlicher Entscheidung, die genannten Anliegen kollektiv umgesetzt werden.
Ich fühlte mich verantwortlich, doch gleichzeitig wurde ich auch neugierig. Mir wurde klar, dass die Teilhabe von unterschiedlichen Menschen an unserem Planungstreffen auch mit dem Empfinden in den Räumen zusammenhängt. Also entstehende Gefühle, die zu bestimmten Interaktionen oder auch keinen Interaktionen führen.
Auch für mich stellt sich daher die Frage: wann fühle ich, dass ich an etwas teilgenommen habe? Wie fühle ich mich beim Betreten unterschiedlicher Räume des Austausches und wie hängt das mit meiner eigenen Teilhabe zusammen?
Mit diesem kleinen Forschungsprojekt möchte ich dazu Anregungen über Teilhabe, Partizipation und vor allem Gefühle der Partizipation nachzudenken. Es ist ein essenzielles Bedürfnis an der Gesellschaft, in der wir leben, teilzunehmen und das fängt schon auf der kleinsten Ebene an. Sprechen wir von Räumen, so können wir dies auch auf unseren Wohnraum beziehen, unser Wohnviertel oder auch unsere Stadt, welche sich zum Beispiel durch städtische oder private Baumaßnahmen verändern kann, die mein alltägliches Befinden beeinflussen. Öffentlichkeitsbeteiligungsprozesse sollen den Menschen in einer Stadt die Möglichkeit geben, Einfluss auf ihr Wohnumfeld bezüglich Bauvorhaben zu nehmen, die ihr Wohlbefinden bestimmen könnte. Organisierte Bürger*inneninitiativen involvieren sich in Städtische Öffentlichkeitsbeteiligungsprozesse, doch noch lange nicht sind Bürger*inneninitiativen repräsentativ aufgestellt und somit auch eine geringere Vielfalt an Stimmen vertreten.
Wie können möglichst viele unterschiedliche Bewohner*innen einen Einfluss darauf haben, was um sie herum passiert, damit sie sich auf lange Sicht alle in der Stadt wohl fühlen können?
Daher suche ich noch nach Gesprächspartner*innen die über Gefühle der Teilhabe und Partizipation sich austauschen wollen und ein kleines Audio-Projekt mit mir gestalten! Siehe hierzu auch meinen
Flyer …Autorin: Antonia Vogelgsang