Der Alteiningenweg. Eine wie viele Straßen in Köln: Gesamtstädtisch gesehen von keiner nennenswerten Bedeutung – aber doch gleichzeitig das zu Hause der Menschen, die entlang der Straße leben. In Nippes-Bilderstöckchen […]
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Umgestaltung des Alteiningenwegs in BilderstöckchenDer Alteiningenweg. Eine wie viele Straßen in Köln: Gesamtstädtisch gesehen von keiner nennenswerten Bedeutung – aber doch gleichzeitig das zu Hause der Menschen, die entlang der Straße leben. In Nippes-Bilderstöckchen gelegen ist der Alteiningenweg eine typische Wohnstraße in einem ehemaligen Arbeiterquartier. Im Zuge der Idee der Flächenentsiegelung soll die Mittelallee der Straße nun umgestaltet werden. Kritisches Thema, insbesondere in Wohnquartieren, ist einmal mehr das Parkangebot für den motorisierten Verkehr, das die Planenden des Amts für Stadtentwicklung jedoch hier mit adressieren, indem wegfallende Flächen, die bisher „wild“ beparkt wurden in einige offizielle Parkplätze umgewandelt werden. Gleichzeitig entstehen mehr Freiflächen und sicherere Wege für Fußgänger:innen. Auch ändern sich Kleinigkeiten bei der Verkehrsführung durch den engen Straßenbereich. Letztendlich werden im Zuge der Umbaumaßnahmen jedoch zwei bisher durch eine Straße getrennte Freiflächen zu einer durchgängigen mit Bäumen umrandeten Fläche verbunden werden. Doch was soll geschehen mit dem neu entstandenen Freiraum?
Dies war die Leitfrage der Beteiligung, mit Hilfe derer die zuständigen des Stadtentwicklungsamtes zudem in Erfahrung bringen wollte, welche Anmerkungen und Ergänzungen die Menschen vor Ort zum Planungsentwurf haben. Zum Auftakt des Verfahrens waren wir also gemeinsam mit der Projektverantwortlichen am Alteiningenweg, wo an diesem Tag das Stadtteilfest stattfand. Der Andrang vor dem Demokratierad war und die Meinungen zum Vorhaben vielfältig. Neben kritischen Stimmen, die durch das Schaffen von Freiflächen mit Aufenthaltsgelegenheiten einen Anziehungspunkt im Entstehen für Lautstärkebelästigung und Müll in der Nachbarschaft wähnen, gab es auch Zuspruch und erhellende Einblicke in den Alltag vor Ort. Insbesondere durch den regen Verkehr von Elterntaxis sei die ohnehin schon enge Straße zum Schulbeginn (offenbar ein Köln-weites Problem – siehe „Projekt Schulstraßen“) – und Ende regelmäßig überfüllt und entsprechend käme es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Autos und Schulkindern, berichten gleich mehrere Anwohnende und diskutieren direkt über mögliche Lösungen, die im Zuge der Umgestaltung doch am liebsten gleich mit umgesetzt werden könnten.
Andere Anwohnende beklagen sich jedoch auch über die Umgestaltung im Allgemeinen: Ihre Befragung zum jetzigen Zeitpunkt, also nach erfolgtem Beschluss des Umbaus durch die Bezirksvertretung komme zu spät – sie fühlen sich von der Politik übergangen und möchten früher gefragt werden ob eine Veränderung generell von der Nachbarschaft gewünscht sei.
Geschätzt wurde in jedem Fall jedoch die Möglichkeit direkt mit den Planenden in einen persönlichen Dialog treten zu können, denn auf diese Weise erhält die, aus Sicht von Außenstehenden oft undurchsichtigen Einheit „Verwaltung“ ein Gesicht, wird menschlich, nahbar und responsiv.
Wie so oft bot der Tag einen erneuten Einblick in die Vielfältigkeit der Meinungen und Ansichten der Menschen und lässt uns mit dem Gefühl zurück, mit der systematischen Öffentlichkeitsbeteiligung auf dem richtigen Weg zu sein. In der Natur der Sache liegt es, dass wohl bei keinem Verfahren ein Konsens geschaffen werden kann, aber unser Vorgehen doch zumindest die Chance zum Austausch der unterschiedlichen Perspektiven bietet und die Möglichkeit, dass auch die eigene Ansicht gehört wird.
Informationen zum Beteiligungsverfahren rund um den Alteiningenweg finden sie hier:
https://meinungfuer.koeln/altleinigenweg