Kabul, Beirut, Köln: Begegnung mit französischer Kriegsreporterin Marine Jacquemin![Bild/Foto](https://www.kreuzgasse.de/cms/images/8nov.jpeg)
Marine Jacquemin – ein Name, welcher wohl den meisten Frankophonen ein Begriff sein sollte. Sie ist eine der ersten Kriegsreporterinnen und hat ihr Publikum gefunden, indem sie Kriegsbetroffenen weltweit eine Stimme gab. Drei Jahrzehnte lang berichtete sie für den privaten französischen Fernsehsender TF1 aus allen Krisengebieten: Libanon, Kosovo, Ruanda, Irak, Somalia, Syrien Tschetschenien und besonders Afghanistan, ein Land, das ihr am Herzen liegt. Sie hat dort ein Krankenhaus für Frauen und Kinder gebaut, das 2005 mit Muriel Robin und Bernadette Chirac als Partnerinnen eröffnet wurde. Ihre Verbindungen nach Kabul bestehen nach wie vor. Im August 2021 erlebte sie vor Ort die erneute Übernahme Kabuls durch die Taliban.
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Am 08. November 2021 hatten wir die Ehre, sie bei uns an der Schule empfangen zu dürfen. Nur für uns war sie extra aus Paris angereist. In zwei kleinen Gruppen aufgeteilt hatten die Abibac-Schüler und -Schülerinnen der Oberstufe die einmalige Gelegenheit, Marine Fragen rund um ihr Leben und ihren Beruf zu stellen.
Gebannt hörten die rund 70 SchülerInnen ihren Anekdoten zu und kamen mit ihr in einen interaktiven Austausch über die Besonderheiten fremder Kulturen, die Situation in Kriegsgebieten und welche Rolle westliche Länder bei diesen Konflikten spielen.
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Vor allem inspirierte Marine die Schüler dazu, auch selbst die Chance zu ergreifen, sich zu engagieren: « Si jamais vous voyez passer un jour dans votre vie votre bonne étoile, il faut surtout la saisir. Il faut vous emparer de ce que la vie vous offre. Ne jamais baisser les bras et croire en soi.» - „Wenn ihr jemals euren Glücksstern in eurem Leben vorbeiziehen seht, müsst ihr ihn ergreifen. Ihr müsst ergreifen, was das Leben euch bietet. Ihr dürft niemals aufgeben und müsst an euch selbst glauben.“
Wir sind sehr dankbar für diese einmalige Chance, uns mit so einer interessanten und inspirierenden Persönlichkeit austauschen zu dürfen.
Merci, Marine Jacquemin!
Alia Bonnet
Für jede Lehrkraft ist es am schönsten, wenn man das Gefühl hat, dass etwas Außergewöhnliches im Klassenzimmer passiert ist. Ein Funke, eine Entdeckung, eine persönliche Verbindung. Das hatte ich gehofft, als ich Marine Jacquemin vor zwei Jahren kontaktiert habe. Zwei Jahre Wartezeit. Geschlossene Grenzen, Quarantäne, Distanzunterricht usw. Aber es hat sich aus meiner Sicht gelohnt, wenn ich an die aufmerksame Stille denke, auch nach dem Klingeln um 17:30 Uhr. Das Feedback der Anwesenden zeigt, dass ihre optimistische, humanistische und engagierte Botschaft voll angekommen ist.
Danke, liebe SchülerInnen.
Merci, Marine!
Mélanie Freynet