Die Idee ist ganz einfach und international erfolgreich: Ein Buch, in der Regel ein Roman, wird von einer Jury ausgewählt und durch Lesungen, Vorträge, Diskussionen oder Aufführungen, innerhalb eines begrenzten Zeitraumes im gesamten Stadtraum vorgelesen und präsentiert. Auch ungewöhnliche Veranstaltungsorte und Darbietungsformen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit dieser besonderen Buch- und Leseförderungsaktion wird jedes […]
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Ein Buch für die Stadt KölnDie Idee ist ganz einfach und international erfolgreich: Ein Buch, in der Regel ein Roman, wird von einer Jury ausgewählt und durch Lesungen, Vorträge, Diskussionen oder Aufführungen, innerhalb eines begrenzten Zeitraumes im gesamten Stadtraum vorgelesen und präsentiert. Auch ungewöhnliche Veranstaltungsorte und Darbietungsformen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit dieser besonderen Buch- und Leseförderungsaktion wird jedes Jahr eine Autorin oder ein Autor in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
Jeder kann sich mit einer Aktion beteiligen: Einzelpersonen ebenso wie Literaturzirkel, Vereine, Buchhandlungen, Schulen oder Bibliotheken. Das ausgewählte Buch wird als Sonderausgabe aufgelegt und in den ortsansässigen Buchhandlungen zu einem erschwinglichen Preis verkauft.
Mittlerweile gibt es diese Leseaktionen in fast jeder größeren Stadt. Die Projektidee stammt ursprünglich aus Seattle (USA), 1998 startete dort die überaus erfolgreiche Aktion
If All of Seattle Read the Same Book, die schnell von anderen Städten übernommen wurde. Seit 2002 haben sich vergleichbare Aktionen auch im deutschsprachigen Raum etabliert. Vorreiter war Wien mit der Lesekampagne
Eine Stadt. Ein Buch, auch in Deutschland wurde die Literaturaktion zeitnah in mehreren Städten unter dem Titel
Eine Stadt liest ein Buch umgesetzt.
In Köln findet das Literaturfestival unter dem Namen
Ein Buch für die Stadt seit 2003 statt und wird gemeinsam vom Kölner Stadt-Anzeiger und dem Literaturhaus Köln e.V. ausgerichtet. Die Aktion startete erfolgreich mit Irmgard Keuns Buch
Das kunstseidene Mädchen.
2017 wurde die neue Lesekampagne
Junges Buch für die Stadt ins Leben gerufen, an der sich neben dem Kölner Stadt-Anzeiger und dem Literaturhaus Köln auch die Stadtbibliothek Köln beteiligt. Anlässlich des 100. Geburtstages von Heinrich
Böll wurde dessen Glosse
Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, die 2014 als Bilderbuch umgesetzt und von dem französischen Zeichner Émile Bravo illustriert wurde, als
Junges Buch für die Stadt ausgewählt.
– GE
Ein Buch für die Stadt Köln von 2003 bis 2022
- 2003 – Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen.
- 2004 – Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht.
- 2005 – Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte.
- 2006 – Orhan Pamuk: Schnee.
- 2007 – Rafael Chirbes: Die schöne Schrift.
- 2008 – Kirsten Boie: Nicht Chicago. Nicht hier.
- 2009 – Jürgen Becker: Schnee in den Ardennen.
- 2010 – Norbert Scheuer: Überm Rauschen.
- 2011 – Jovan Nikolić: Weißer Rabe Schwarzes Lamm.
- 2012 – Sumaya Farhat Naser: Thymian und Steine.
- 2012 – Assaf Gavron: Ein schönes Attentat.
- 2013 – Michael Köhlmeier: Idylle mit ertrinkendem Hund.
- 2014 – Jochen Schmidt: Schneckenmühle.
- 2015 – Rafik Schami: Eine Hand voller Sterne.
- 2016 – Margriet de Moor: Erst grau dann weiß dann blau.
- 2017 – Anthony McCarten: Superhero.
- 2018 – Eva-Menasse: Vienna.
- 2019 – Ayelet Gundar-Goshen: Lügnerin.
- 2020 – Nadifa Mohamed: Der Garten der verlorenen Seelen.
- 2021 – Jackie Thomae: Brüder.
- 2022 – Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter.
Ankündigung: Am 17. November 2022, 19 Uhr, ist Nava Ebrahimi zu Gast in der Zentralbibliothek, wo sie ihr Buch Sechzehn Wörter (Buch für die Stadt 2022) im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Iranistin Maryam Aras vorstellt.
Informationen unter: Stadt Köln Veranstaltungen
Beachtenswert: Nava Ebrahimi in Köln