DGB-Köln befragt OB-Kandidaten/in, damit sich...
DGB Köln-BonnDGB-Köln befragt OB-Kandidaten/in, damit sich Arbeitnehmer/innen einen Eindruck von den Kandidaten/innen und ihren Positionen machen können. HEUTE: Wie wollen sie "Gute Arbeit" unterstützen?
Henriette Reker: "Ich will, dass die Stadt eine attraktive Arbeitgeberin ist. Deshalb stehe ich für eine neue Fehlerkultur in der Verwaltung, denn man muss Mut, Verantwortungsbewusstsein und Sicherheit haben, auch einen Fehler machen zu dürfen. Nur so kommen wir voran. Leitlinien für Führ...ung und Zusammenarbeit sind seit Ende 2018 ein Kernelement der Verwaltungsreform und in meinem OB-Dezernat ist „Führen in Teilzeit“ gelebte Praxis. Die Corona-Krise hat uns noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig die tägliche Arbeit der Menschen im Gesundheits- und Erziehungssektor ist. Aus meiner Sicht ist die Arbeit am Menschen genauso viel wert, wie die Arbeit am Schreibtisch. Ich setze mich deshalb seit 20 Jahren für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung von Pflegekräften in der Alten- und Krankenpflege ein. Für die städtischen Honorarkräfte haben wir bereits einiges unternommen. Erst im vergangenen Jahr hat der Rat zusätzliche Mittel in Höhe von 500.000 Euro für die Rheinische Musikschule bereitgestellt, um dort die Mindesthonorare zu erhöhen und mehr Festanstellungen zu ermöglichen. Gerade an der VHS geht es aber darum, das Angebot den wechselnden Bedarfen flexibel anzupassen. Hier sind Honorarkräfte ein wichtiger Baustein."
Andreas Kossiski: "Große Zustimmung! Die Umsetzung der gewerkschaftlichen Idee von „Guter Arbeit“ ist mein absolutes Kernanliegen. Die DGB-Forderung „Stadt als Vorbild“ unterstütze ich ohne Einschränkung. Prekäre Beschäftigung bei der Stadt, bei städtischen Einrichtungen oder städtischen Tochterunternehmen darf es nicht geben. Dafür werde ich mich als Oberbürgermeister einsetzen. Zu guter Arbeit gehört aber auch die Eingruppierung der Beschäftigten in der Verwaltung. Hier will ich das Gespräch mit dem Personalrat suchen, um gemeinsam zu sehen, ob wir ‚Stellschrauben‘ verändern müssen. Ich teile auch die DGB-Forderung, dass die Stadt bei Beschaffung, Ausschreibung und Vergaben ALLE Möglichkeiten nutzen muss, die Tarifbindung zu stärken. Unternehmen, die ihren Mitarbeiter/innen keine gute Arbeit bieten, dürfen keine öffentlichen Aufträge erhalten. Auch dafür werde ich mich einsetzen."
Jörg Detjen: "Gemeinsam mit dem Personalrat der Stadt will ich alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Eingruppierung der städtischen Mitarbeiter nach oben zu verbessern, um Motivation und Wertschätzung zu ermöglichen. Ausbildungsquote der Stadt Köln auf 10 % erhöhen. Seit Jahren kämpft DIE LINKE im Rat der Stadt gegen befristete Arbeitsverhältnisse. Hier sind erhebliche Verbesserungen eingetreten. Die Honorar-Beschäftigungen müssen in normale Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt werden."
Alle Fragen & Antworten haben wir auf unserer Homepage unter
https://koeln-bonn.dgb.de/-/WB2 dokumentiert.
Mehr ansehen