Krieg oder Frieden (2024)Film

Filmgalerie 451 Krieg oder Frieden (2024) von Elfi Mikesch Nie wieder Macht und Vergessen sind Verbündete. Nur wo das „nie wieder“ keine Chance hat, können Regierende die Schrecken vergangener Kriege ignorieren und neue beginnen. An kaum einem anderen Ort lässt sich das so anschaulich erleben wie auf dem ehemaligen Militärstützpunkt und Truppenübungsplatz Wünsdorf, rund 40 Kilometer südlich von Berlin. Zunächst Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg, dann Oberkommando der deutschen Wehrmacht in der Nazi-Zeit und schließlich Stützpunkt der Sowjet-Armee im Kalten Krieg – so lauten die unrühmlichen Stationen eines Ortes, an dem Erinnerungskultur kaum Chancen hatte. Vielleicht bis jetzt. Denn seit 2015 propagiert der Stadtökologe Professor Ekhart Hahn zusammen mit anderen Architekten dort eine „Eco City“ für rund 10 000 Menschen. Dokumentarfilmerin Elfi Mikesch interessiert sich für beides: für die schaurig-schöne, einst verbotene Stadt, und für den Versuch, im Frieden mit der Natur zu leben. Die einst verbotene Stadt ist ein Mahnmal. In der Nazi-Zeit steuerte die Wehrmacht vom kleinen Wünsdorf aus den Zweiten Weltkrieg. Heute gibt es Vorschläge für eine Öko-Stadt der Zukunft. Regisseurin Elfi Mikesch fragt: Wie verhindert man das Vergessen? Und wie neue Kriege? Der Film erzählt von einer geplanten Transformation des ehemaligen Militärgeländes Wünsdorf in einen ökologischen Campus. Wünsdorf ist ein ehemaliger Militärstandort in Brandenburg, der erst 1994 von der russischen Armee verlassen wurde. Von hier aus wurden der Erste und der Zweite Weltkrieg geplant und ausgeführt, und der Kalte Krieg. Der Architekt, Stadtplaner und Pionier für ökologischen Städtebau Prof. Dr. Ekhart Hahn engagiert sich für eine zukunftsfähige, nachhaltige Transformation. Während der Dreharbeiten bricht der Krieg in der Ukraine aus. Durch diesen Überfall erhalten das ehemalig militärische Gelände und der Film eine neue Aufladung und Bedeutung.