Grand Tour (2024)Cannes 2024
Rui Pocas (via The Match Factory)
Grand Tour (2024) von Miguel Gomes
Reisefieber und südostasiatisches Delirium
Die Werke des portugiesischen Autorenfilmers Miguel Gomes stellen im Kanon des Weltkinos immer noch etwas ganz Besonderes dar: Auf den großen Festivals gefeiert und nicht selten mit hohen und höchsten Ehrungen versehen, schaffen es seine Filme dann später zumindest hierzulande kaum je auf die große Leinwand — und wenn, dann laufen sie fast unter Ausschluss der (Kino)Öffentlichkeit. Das war bei Tabu — Eine Geschichte von Liebe und Schuld bereits so, der 2012 bei der Berlinale gleich zwei Preise gewann und das ist auch bei „Grand Tour“, letztes Jahr beim Festival in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet, nicht anders. Letzterer hat es in Deutschland gar nicht mehr auf die große Leinwand geschafft, sondern startet am 18. April 2025 exklusiv auf der ambitionierten Cinephilen-Plattform MUBI im Streaming. Wer dort über ein Abonnement verfügt und das mäandernde Kino von Gomes noch nicht kennt, sollte diesem cineastischen Fiebertraum unbedingt eine Chance geben. Gerade weil es Filme dieser ganz speziellen Art hierzulande kaum mehr ins Kino schaffen, wo sie unbestreitbar hingehören.
Das neue Werk des portugiesischen Auteurs Miguel Gomes ist ein vielgestaltiges Werk zwischen Dokumentarfilm und schelmischer Stummfilmkomödie, verzwicktem Historienstück und luzider Erkundung Südostasiens.
Burma im Jahr 1917: Der britische Kolonialbeamte Edward erwartet in Rangun die Ankunft seiner Verlobten Molly. An diesem Tag soll auch die Hochzeit stattfinden. Der panische Edward lässt aber aus Feigheit die Vermählung platzen und flüchtet aus der Stadt. Er beginnt Asien zu bereisen und seine Panik weicht einer Melancholie. Er beginnt sich zu fragen, was aus Molly geworden ist. Molly wiederum hat sich über die Flucht von Edward eher amüsiert. Sie ist weiterhin fest dazu entschlossen, ihn zu heiraten und folgt seiner Spur. (Quelle: Variety/Wiki)