Soundtrack to a Coup d'Etat (2024)Filmfest Hamburg
Warboys Films
Soundtrack to a Coup d'Etat (2024) von Johan Grimonprez
Klänge der Freiheit
Jazz ist mehr als Musik. Jazz ist durch und durch politisch. Das gilt besonders für die späten 1950er- und die 1960er-Jahre: In der Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde der Jazz zur politischen Waffe mit verschiedenen Stoßrichtungen – national und global. Die mal treibenden, mal melancholischen, mal wütenden, mal anklagenden Klängen des Bebob und des Cool Jazz von Größen der Zeit wie Dizzy Gillespie, Max Roach, Abbey Lincoln, Duke Ellington und Louis Armstrong strukturieren und prägen den essayistischen Dokumentarfilm „Soundtrack to a Coup d‘Etat“ des belgischen Videokünstlers Johan Grimonprez.
Der Videokünstler Johan Grimonprez schildert in seinem essayistischen Film die Ermordung Patrice Lumumbas nach der Unabhängigkeit des Kongo, und das Engagement amerikanischer Jazz-Größen rund um die Ereignisse.
Als in den 1960er-Jahren immer mehr afrikanische Staaten den Aufstand gegen die europäischen Kolonialmächte wagen und dabei von sozialistischen Regimen unterstützt werden, intervenieren die USA und ihre Verbündeten auf unkonventionelle Weise: Die Jazzgrößen Louis Armstrong, Nina Simone und Dizzy Gillespie werden als Werbeträger*innen der westlichen Welt nach Afrika gesandt, während im Hintergrund die CIA agiert und Politiker wie Patrice Lumumba ins Visier nimmt, der erste Premierminister des unabhängigen Kongo. (Quelle: Filmfest Hamburg 2024)