Was von der Liebe bleibt (2023)Filmfest Hamburg Filmwelt
Was von der Liebe bleibt (2023) von Kanwal Sethi
Die ewig Fremden In ihrem Dokumentarfilm „Spuren – Die Opfer des NSU“ (2019) schilderte die Regisseurin Aysun Bademsoy, wie sich die Polizei nach den Morden der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in ihren Ermittlungen zunächst auf das Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität beschränkte. Die Angehörigen der Opfer mussten eine Stigmatisierung erleben, die sich aus strukturellem Rassismus ergab. Fatih Akins Drama „Aus dem Nichts“ hatte diese Problematik im Jahr 2017 in fiktionalisierter Form behandelt. In „Was von der Liebe bleibt“ zeigt Kanwal Sethi, wie der Mord an einer kurdisch-stämmigen Frau den systemischen Rassismus in Deutschland offenbart. Ilyas (Serkan Kaya) und Yasemin (Seyneb Saleh) sind ein Liebespaar, seit fünfzehn Jahren. Dann geschieht etwas Entsetzliches: Aus dem Nichts wird Yasemin bei einem Anschlag auf ihr Café von Unbekannten erschossen. Ilyas Leben und das der gemeinsamen Tochter Senna (Amira Demirkiran) gerät aus den Fugen, besonders als Ilyas selbst von der Polizei verdächtigt wird, seine Frau erschossen zu haben. Außerdem tauchen Gerüchte auf, Yasemin habe ein Doppelleben geführt, sie habe die verbotene PKK unterstützt. Die Polizei ermittelt, doch eine Antwort bleibt sie schuldig. Je länger diese Verdächtigungen andauern, desto mehr stellt Ilyas sich die Frage: War Yasemin wirklich die Frau, die er geliebt hat? Was bleibt von der Liebe?