Xoftex (2024)Filmfest München 2024
Port au Prince Pictures
Xoftex (2024) von Noaz Deshe
Trauma-Traum-Alptraum
Düster atmosphärisch, mit sehr beweglicher Kamera wirkt „Xoftex“ zunächst wie ein Dokumentarfilm, der mit essayistischen Mitteln vom Leben in den Containern des titelgebenden Flüchtlingslagers in Griechenland erzählt. Um langsam, erst unmerklich, dann immer stärker, ins Dunkel-Surreale abzugleiten, die Wirklichkeit und die Erzählung ins Chaos zu stürzen, immer tiefer in die Höllenkreise hinabzusteigen. Als hätten sich David Lynch und Darren Aronofsky auf ein Thema der Dardenne-Brüder draufgesetzt und würden es jetzt runterdrücken. Ganz weit runter.
Ein Film über das Flüchtlingslager Xoftex mit alptraumhaft-surrealistischen Mitteln — als Ritt durch äußere und innere Höllen inszeniert.
Während der palästinensisch-syrische Jugendliche Nasser mit seinem Bruder in einem griechischen Flüchtlingslager auf die Entscheidung über ihren Asylantrag wartet, vertreiben sie sich mit Sketch-Comedy-Filmen die Zeit. Aber in ihm entsteht immer mehr das Gefühl, für immer in diesem Niemandsland gefangen zu sein, geprägt von Spannungen und einem unterdrückten Trauma. (Quelle: Filmfest München)