https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/neugier-genuegt/redezeit-benjamin-joerissen-100.htmlÜber Digitalisierung wird viel diskutiert. Über Bildung auch. Benjamin Jörissen ist Pädagogik-Professor an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dort läuft ein großes Forschungsprojekt, das die Folgen des digitalen Lebens für unsere kulturelle Bildung untersucht.
Digitalisierung, sagt Benjamin Jörissen, ist kein technischer Prozess, sondern tiefgreifender kultureller Wandel. Und der hat unser Leben längst verändert. Heute schreiben wir das Zeitalter der Post-Digitalität. In der ist es wichtig zu verstehen, wie das Digitale unsere Ästhetik prägt, unser Handeln und Denken, unsere Gesellschaft insgesamt.
Die Vorstellung, wir lebten entweder im On- oder im Offline-Modus, die Trennung beider Welten, ist für Benjamin Jörissen überholt. Wir brauchen keine Ausstattungsoffensive, es geht nicht darum, die richtige Hardware zu finden, um analoges Denken in digitale Formen zu pressen. Es geht darum, so der Wissenschaftler, zu verstehen, wie die Digitalität Prozesse in unserer Gesellschaft formt. Denn das ist es, was wir er- und durchleben: einen digitalen Transformationsprozess.
Ziel des Projekts ist keine Welt 3.0 oder 4.0 – Ziel ist es, die Trennung zwischen alter und neuer Welt aufzuheben, stattdessen Forschung und Praxis zusammenzubringen und eine Orientierung zu bieten: Wo steht die kulturelle Bildung national und international, welche interdisziplinäre Vernetzung ist jetzt wichtig? Und wie ist kulturelle Bildung in unserer digitalen Welt überhaupt definiert, wozu kann und muss sie gesellschaftlich beitragen?
Prof. Dr. Benjamin Jörissen, Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung, Universität Erlangen-Nürnberg
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