»Besser in Deutz wohnen und Köln sehen, als in Köln wohnen und Deutz sehen.« Victor Hugo, 1840 In seinem Buch Le Rhin. Lettre à une ami (1842), das als Höhepunkt der romantischen Reiseliteratur gilt, berichtet der französische Dichter Victor Hugo (1802-1885) von seinen Reisen entlang des Rheins in den Jahren 1839 und 1840. Hugo weist […]
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Victor Hugos Besuch in Köln»Besser in Deutz wohnen und Köln sehen, als in Köln wohnen und Deutz sehen.«
Victor Hugo, 1840
Achille Devéria: Victor Hugo, 1829, Lithographie © NGA 208390, CC0 1.0 via Wikimedia Commons
In seinem Buch
Le Rhin. Lettre à une ami (1842), das als Höhepunkt der romantischen Reiseliteratur gilt, berichtet der französische Dichter Victor Hugo (1802-1885) von seinen Reisen entlang des Rheins in den Jahren 1839 und 1840. Hugo weist seinen Bericht als Ergebnis zweier getrennter Rheinreisen aus und datiert den Hauptteil von 1840 auf 1839. Notizen, die während seiner ersten Rheinreise entstanden sind, fügte er mit ein. Der in der Ich-Form geschriebene Bericht richtet sich an einen imaginären Freund, der in Wahrheit Hugos Ehefrau Adèle im heimischen Paris ist. Auf beiden Reisen wurde er von der Schauspielerin Juliette Drouet (1806-1883), seiner langjährigen Geliebten, begleitet. – Hugos Rheinreise hebt sich insofern von anderen Reiseberichten ab, da es dem Verfasser nicht um das bloße Zusammentragen von Fakten oder die Wiedergabe allseits bekannter Sagen ging. Stattdessen bilden erzählende und beschreibende Passagen zusammen mit historischen und geografischen Exkursen eine vielseitige Darstellung, in der das subjektiv Erlebte im Vordergrund der Beschreibungen steht.
Auf Hugos Reiseplan stand neben zahlreichen anderen Stationen auch ein Aufenthalt in Köln. Unterkunft fand er in Deutz, im Gasthaus »Hotel Bellevue«. Durch die Schiffbrücke wurde Deutz das Ziel zahlreicher Kölner bei abendlichen und Sonntagsspaziergängen; ein bevorzugtes Lokal am Rheinufer war das alte Marienbildchen, das seit 1833 zum »Hotel Bellevue« umgestaltet wurde. Auch Hugo genoss von hier aus die phantastische Aussicht auf Köln. Die Stadtbesichtigung umfasste den damals noch unvollendeten Dom, das Rathaus, Haus Jabach sowie das Museum Wallraf im ehemaligen Quartier der Kölner Erzbischöfe in der Trankgasse. – Statt eines geplanten zweiwöchigen Aufenthaltes, brach Hugo seinen Aufenthalt in Köln jedoch schon frühzeitig nach einer Woche wegen Dauerregen und Unwetter ab. Mit dem Dampfschiff ging es weiter, rheinaufwärts, nach St. Goar. – Nachfolgend ein Auszug aus Hugos Reiseaufzeichnung aus Köln:
– GE
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