ZEIT: Sie haben zuletzt eine nationale Bildungsoffensive angekündigt. Nun wollen Sie kommende Woche konkret werden. Was dürfen wir erwarten?Karliczek: Wir werden das Projekt eines Nationalen Bildungsraums vorstellen. Die digitale Bildung betrifft ja nicht nur Schüler und Pädagogen, sondern ebenso Eltern, Auszubildende, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie auch Senioren. Sie können sich den Nationalen Bildungsraum wie ein großes Gebäude mit vielen Räumen vorstellen, zu dem jeder Bürger mit einem individuellen Schlüssel Zugang bekommt.ZEIT: Wie soll diese Meta-Plattform aussehen?Karliczek: Sie soll die vielen existierenden digitalen Bildungsinhalte vernetzen, die es heute gibt, aber nicht eine neue Lernplattform sein. Idealerweise sollte damit jeder auf einfache Weise das für ihn passende Angebot finden: Lehrer gutes digitales Unterrichtsmaterial, Arbeitnehmer Portale für die Weiterbildung. Auch die Volkshochschulen werden vertreten sein. Ebenso soll man hier seine Bildungszertifikate – also Zeugnisse und Diplome – verschlüsselt ablegen können. Das ist ein großes Projekt für die Modernisierung unseres gesamten Bildungssystems.ZEIT: Das hört sich ambitioniert an. Wenn wir die aktuelle Umsetzungsgeschwindigkeit des Digitalpaktes für dieses Vorhaben zugrunde legen, wird es Jahre dauern, bis die Idee Gestalt annimmt.Karliczek: Wir wollen am nächsten Montag mit der Bundeskanzlerin in einer großen virtuellen Veranstaltung den Startschuss geben. Dann geht es sofort los mit der Suche nach den besten Konzepten für dieses Megaprojekt.