Das einzige Mittel gegen diese vermeintliche Droge ist im Sinne der Drogenbeauftragten Abstinenz. Mehr ist von einer Drogenbeauftragten wohl nicht zu erwarten, die "Cannabis ist kein Brokkoli" für ein politisches Argument hält und das Besäufnis auf Volksfesten nicht nur zur Tradition verklärt, sondern auch regelmäßig selbst daran teilnimmt.Doch Verbote und das Predigen von Verzicht sind leider ein völlig kreativloser Umgang mit der Realität von Sucht, der nun erneut auf alte Mittel zurückgreift, die auch bei echten Drogen schon nicht funktioniert haben. Dass dies auch anders geht, hat etwa eine Gesetzesidee gezeigt, die im Jahr 2019 in den USA diskutiert wurde.Darin war vorgesehen, die psychologischen Tricks und Techniken in Software und digitalen Angeboten zu beschränken, die eben zu den Abhängigkeitssymptomen der Mediensucht führen. Es wäre wünschenswert, dass sich die Drogenbeauftragte mit solchen Vorschlägen auseinandersetzt, statt weiter eine gescheiterte Abstinenzpolitik zu verfolgen. Hierzulande passiert das wohl aber erst, wenn man den Boomern das Fernsehen wegnimmt und sie dann hoffentlich begreifen, wie es Jugendlichen ohne digitale Medien geht.