Das Wikipedia VersprechenDoku in der ARD Mediathek:
Das Wikipedia VersprechenVor 20 Jahren erstellte Jimmy Wales den ersten Eintrag auf Wikipedia: "Hello world". Eine Einladung an das Internet, bei dem Wissensprojekt mitzuschreiben. Heute hat die Online-Enzyklopädie mehr als 50 Millionen Artikel.
Was bleibt von der Utopie des freien Wissens? https://www.tagesspiegel.de/kultur/20-jahre-wikipedia-was-bleibt-von-der-utopie-des-freien-wissens/26818242.htmlNicht nur das Wissen in ihr lässt sich als dezentrales Netz begreifen, das in der Theorie ohne Hierarchien auskommt. Es entsteht auch genau so. Rund 3,5 Millionen Freiwillige schreiben, editieren, diskutieren. Aus dieser Perspektive ist Wikipedia zwei Jahrzehnte nach der Gründung eine der letzten Bastionen einer Idealvorstellung des Internets, einer fast verloren gegebenen Utopie: ein freier, demokratischer Raum, allen zugänglich und in offener Debatte geformt. Ein basisdemokratischer Zettelkasten, dessen Hoffnung und Versprechen die Weisheit der Masse ist.
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Längst ist auch bekannt, dass nicht nur Freiwillige mitschreiben, deren einziges Ziel die Verbreitung von Wissen ist. Immer wieder werden Fälle publik, in denen PR-Teams die Seiten von Unternehmen oder Politiker*innen aufhübschen. Laut der britischen „Times“ wird „so ziemlich jeder mächtigen Organisation angelastet, das getan zu haben: der CIA, Walmart, der russischen Regierung (…), ExxonMobil“. Routiniert würden PR-Firmen Wikipedia-Einträge säubern, aufpolieren,
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Auch die Frage der Neutralität wird sich immer wieder stellen. Eine Studie der Harvard Business School kommt zu dem Schluss, dass Wikipedia-Einträge durchschnittlich etwas linksgerichteter sind als die der Encyclopædia Britannica. Andererseits: Je öfter ein Artikel editiert werde, desto neutraler werde er. Und vielleicht ist das die Weisheit der Masse in ihrer schönsten Form.