Exemplarisch sind an diesem Thema alle Probleme der Digitalisierung in Deutschland abzulesen: Wenn Schüler wegen Corona nicht in die Schule dürfen und Studenten ihren Vorlesungen nur digital mit Distanz folgen sollen, fehlt es an Standards, an Erfahrung, an Softwarelizenzen und an der passenden Hardware. Welche Videokonferenz-Software soll die Schule nehmen, welche kann sie sich leisten, und welche darf sie aus Gründen des Datenschutzes nicht verwenden? Welches Bundesland empfiehlt welche Systeme? Bisweilen hapert es am Internetzugang, oder er funktioniert nicht mit WLAN oder ist zu langsam. Manche Schüler bekommen von ihrer Schule Tablets, andere werden aufgefordert, selbige zu kaufen, und viele haben nur private Uraltrechner zu Hause.Einheitliche Videolösungen für die deutschen Schulen und Universitäten gibt es nicht. Fast alle Bundesländer überlassen die Wahl der Software den jeweiligen Einrichtungen, setzen aber Eckpunkte hinsichtlich des Datenschutzes und der Einwilligung. Bayern hat allerdings seit Anfang Mai eine einheitliche Videokonferenzlösung im Einsatz, das bislang unbekannte System Visavid von Auctores.