Channel Apps

Archive


emmaus-koeln@monte-bleibt.de
Erklärung von Emmaus Europa

Die Emmaus-Gruppen und –Gemeinschaften in Europa, als Teilnehmer der Regionalversammlung in San Sebastian vom 27 – 31. Oktober 2019, erklären unsere Entrüstung

- über die aktuellen Ereignisse , in dem Werte und menschliche Errungenschaften unseres „europäischen Hauses“ ausradiert werden,

- angesichts der täglichen Erfahrung in unseren Gruppen und Gemeinschaften mit der Aufnahme und Integration von Menschen , während in Europa und der Welt rundum tausende Menschen mit Armut und Elend behaftet und einer rechtlosen Zukunft konfrontiert sind,

- unsere grundsätzlichen Prinzipien und Festlegungen gründen darauf, dass die Menschenrechte universal sind, und entsprechend die Würde des Menschen an unseren Landesgrenzen und bei Auseinandersetzungen allerhöchste Bedeutung

hat. Wir sind absolut davon überzeugt, dass die gleiche Würde, die gleichen Bedingungen, das Recht auf Freizügigkeit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für alle und jeden beachtet werden müssen.

Wir verurteilen daher:

- Leid und Tod von Tausenden, die aus ihrem Land vertrieben, ausgebeutet, gefoltert und ermordet werden, oder bei Flucht über Wasser und in Wüsten zu Tode kommen ;

- die graduelle und ungerechte Kriminalisierung der Armen, Chancenlosen und Menschen unter schwersten Lebensbedingungen. Sie bleiben ohne öffentliche, staatliche Fürsorge und werden von einem großen Teil der europäischen Meinung übersehen;

- die bürokratischen Verzerrungen, die Integration hemmen und dadurch viele Menschen in illegalen Lebenssituationen festhalten;

- die fortschreitende und ungerechtfertigte Kriminalisierung von Menschen, die aktiv und kraftvoll für die Menschenrechte einstehen und damit die Werte menschlicher Existenz hoch halten und sicherstellen, dass internationales Recht und Menschenwürde bei denen beginnt, die am meisten leiden;

- das Fehlen politischer Einflussnahme in den europäischen Institutionen und Staaten bei der Abwehr von Unwahrheiten, die über Migranten verbreitet werden, womit die wahren Ursachen der Auswanderung aus verarmten Staaten verdeckt werden: Krieg oder Opfer diktatorischer Politstrukturen.

-Übernahme von Unwahrheiten als Ursache sozialen Abstiegs und das Schließen von Grenzen.

- die systematische Verletzung des § 13 der Menschenrechte, damit verbunden auch der personalen Rechte auf Frieden und Freizügigkeit. Menschenrecht ist ureigenes Recht eines jeden Individuums, also personales Recht. Als solche sind diese Rechte von den Verfassungen geschützt. Dennoch ist Zuwiderhandlung tägliche Praxis.

- die ablehnende Haltung beim Aufbau eines nachhaltigen, breit verteilten und leistungsfähigen Versorgungssystems.

Wir rufen Europäische Institutionen und nationale Regierungen auf:

- Strategien zu entwerfen gegen Ungleichheit, Finanzspekulation und alle ökonomische Aktivitäten, die zu Ausbeutung, Armut und Abhängigkeit führen,

- diese Faktoren als hauptsächliche Ursachen von Migration und absurder Kriege unter den Armen in Europa und der Welt endlich zur Kenntnis zu nehmen

  • ein ausgleichendes Systems der Kooperation mit aufstrebenden Entwicklungsländern einzurichten auf der Basis, dass historischer Mangel zur Wiederherstellung und Solidarität führen muss;
  • Rüstungslieferungen sofort zu stoppen, insbesondere an diktatorische Regimes und in Krisengebiete. Waffen bringen Tod und Elend und zwingen Tausende zur Emigration;
  • die Dublin Regelung in der Form so abzuändern, dass die aufgenommenen Migranten sofort auf europäische Länder verteilt werden und zwar gleichmäßig und ausgewogen;
  • die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen und der Visa Bestimmungen zu beenden, einem ungeeigneten und verzögernden System für jene, die über normale bürokratische Verfahren einreisen möchten;
  • direkte humanitäre Routen für Flüchtende vor Krieg und Hunger einzurichten, auszubauen und zu koordinieren
  • Europäische Land- und Seenotrettungssysteme wieder einzurichten, im Zusammenspiel mit internationaler Wegbegleitung, unterstützt und in Koope-ration mit allen einschlägigen zivilen Organisationen, Kirchen und NGOs;
  • sofort die Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache zu beenden. Von den UN wird über Zusammenarbeit mit Waffenschiebern und miserabelsten Zuständen in den Auffanglagern mit Raub, Gewalt und Folter berichtet;
  • sofort alle Abmachungen mit unseren Nachbarländern zu durchleuchten bezüglich Einschränkung der Freizügigkeit und Beachtung der Menschenrechte;
  • die Auffanglager aufzulösen und Frontex in eine Kooperations-

und Rettungsinitiative umzuwandeln ,mit dem Ziel, Menschenrechte, einschließlich Freizügigkeit zu festigen

Wir alle, die Emmaus-Gruppen und –Gemeinschaften, sind uns einige mit allen Organisationen und Einzelpersonen und erheben uns für eine gerechtere und solidarisch ausgerichtete Weltgemeinschaft, und so werden wir fortfahren :

  • Mit der Aufnahme von allen, die –warum auch immer - zu uns kommen. In unseren Gemeinschaften und im Rahmen der lokalen Gegebenheiten zeigen wir einsichtig die Tatsache, dass Gemeinschaftsleben und Respekt vor dem Andersartigen möglich sind und auch den Einzelnen erfüllen;
  • Mit Hilfe und Ertüchtigung im Kampf gegen die Ursachen von Armut und Elend;
  • Mit Übereinstimmung, als eine Bewegung in ihrem Netzwerk, werden wir mit anderen europäischen und internationalen Gruppen fortfahren, die fundamentalen Rechte und Würde jedes einzelnen Menschen wieder- zubeleben, beginnend bei jenen, die am meisten leiden, in Europa und weltweit

Donostia/ San Sebastian, 29.Oktober 2019

(übersetzt von: G.Bornefeld)

emmaus-koeln@monte-bleibt.de
Bild/Foto

Die Region Afrika umfasst 14 Gruppen in 9 Ländern, die meisten im frankophonen Bereich des Kontinents.

Die Region arbeitet zusammen seit ca. 15 Jahren und hat sein Sekretariat in Ougadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Zusammenarbeit der Gruppen untereinander nicht sehr fruchtbar ist, dazu kommt, dass es viele interessierte Gruppen gibt, die sich Emmaus anschließen wollen, aber keine Vorstellung von der Emmaus – Bewegung haben, mit ihrer Geschichte, ihren Idealen und ihrer Arbeitsweise.

Diese Gruppen haben den Eindruck, dass die finanziellen Mittel fließen sollten, wenn sie Emmaus angeschlossen sind.

Es bedarf also einer großen Anstrengung, alle Gruppen zu besuchen, sie einerseits zu motivieren, bei Emmaus mitzuarbeiten, gleichzeitig aber auch festzustellen, welche Bedingungen für eine Mitgliedschaft bei Emmaus International gegeben sind, wo die Grenzen liegen, vor allem die finanziellen.

Vom 11. bis 15. Dezember trafen sich die afrikanischen Gruppen in Ougadougou zu einem Regionaltreffen, dass von Emmaus International letztlich angestrebt und organisiert worden war.

Ca. 70 Teilnehmer fanden Platz in einem Priesterseminar und konnten sich in angenehmer Atmosphäre über die zukünftige Arbeit in der Region, vor allem aber ihre Zusammenarbeit austauschen und zu Ergebnissen kommen.

Die Orientierungen der letzten Weltversammlung von Emmaus International waren letztlich die wichtigen Themen, und natürlich, wie man auf der einen Seite diese Orientierungen in den Alltag der Gruppen hineinträgt, aber auch für die anderen Regionen eine wichtige politische Botschaft zurückbekommt.

Die Schwerpunkte der Arbeiten und Engagements der afrikanischen Gruppen:

  • Mikrokredite für junge Leute und Frauen, um wirtschaftliche Aktivitäten zu ermöglichen
  • Zugang zu Trinkwasser ( als Großprojekt seit Jahren das Programm „ Lac Noukué“ in Benin)
  • Schulung/ Bildungsprogramme auf vielerlei Ebenen
  • damit verbunden der Zugang zu Gesundheitsvorsorge für Menschen, die keine Krankenversicherung wie z.B. nach deutschem Modell kennen.

Über allem steht seit Jahren der Anspruch der afrikanischen Gruppen nach finanzieller Autonomie, die gewährleistet wird durch wirtschaftliche Betätigung, im Übrigen eine Forderung und ein Ziel der Emmaus Bewegung.

Dies zu erreichen so scheint es, ist seit Jahren nicht möglich, die Gruppen sind stark abhängig von den finanziellen und materiellen Zuwendungen der europäischen Gruppen.

Als Präsident von Emmaus Europa konnte Willi Does an diesem Treffen teilnehmen.

Fotos: Regionalversammlung_2017

emmaus-koeln@monte-bleibt.de
Bild/Foto

Die Region Afrika umfasst 14 Gruppen in 9 Ländern, die meisten im frankophonen Bereich des Kontinents.

Die Region arbeitet zusammen seit ca. 15 Jahren und hat sein Sekretariat in Ougadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Zusammenarbeit der Gruppen untereinander nicht sehr fruchtbar ist, dazu kommt, dass es viele interessierte Gruppen gibt, die sich Emmaus anschließen wollen, aber keine Vorstellung von der Emmaus – Bewegung haben, mit ihrer Geschichte, ihren Idealen und ihrer Arbeitsweise.

Diese Gruppen haben den Eindruck, dass die finanziellen Mittel fließen sollten, wenn sie Emmaus angeschlossen sind.

Es bedarf also einer großen Anstrengung, alle Gruppen zu besuchen, sie einerseits zu motivieren, bei Emmaus mitzuarbeiten, gleichzeitig aber auch festzustellen, welche Bedingungen für eine Mitgliedschaft bei Emmaus International gegeben sind, wo die Grenzen liegen, vor allem die finanziellen.

Vom 11. bis 15. Dezember trafen sich die afrikanischen Gruppen in Ougadougou zu einem Regionaltreffen, dass von Emmaus International letztlich angestrebt und organisiert worden war.

Ca. 70 Teilnehmer fanden Platz in einem Priesterseminar und konnten sich in angenehmer Atmosphäre über die zukünftige Arbeit in der Region, vor allem aber ihre Zusammenarbeit austauschen und zu Ergebnissen kommen.

Die Orientierungen der letzten Weltversammlung von Emmaus International waren letztlich die wichtigen Themen, und natürlich, wie man auf der einen Seite diese Orientierungen in den Alltag der Gruppen hineinträgt, aber auch für die anderen Regionen eine wichtige politische Botschaft zurückbekommt.

Die Schwerpunkte der Arbeiten und Engagements der afrikanischen Gruppen:

  • Mikrokredite für junge Leute und Frauen, um wirtschaftliche Aktivitäten zu ermöglichen
  • Zugang zu Trinkwasser ( als Großprojekt seit Jahren das Programm „ Lac Noukué“ in Benin)
  • Schulung/ Bildungsprogramme auf vielerlei Ebenen
  • damit verbunden der Zugang zu Gesundheitsvorsorge für Menschen, die keine Krankenversicherung wie z.B. nach deutschem Modell kennen.

Über allem steht seit Jahren der Anspruch der afrikanischen Gruppen nach finanzieller Autonomie, die gewährleistet wird durch wirtschaftliche Betätigung, im Übrigen eine Forderung und ein Ziel der Emmaus Bewegung.

Dies zu erreichen so scheint es, ist seit Jahren nicht möglich, die Gruppen sind stark abhängig von den finanziellen und materiellen Zuwendungen der europäischen Gruppen.

Als Präsident von Emmaus Europa konnte Willi Does an diesem Treffen teilnehmen.

Fotos: Regionalversammlung_2017

emmaus-koeln@monte-bleibt.de
Wie kann das funktionieren, eine Versammlung aller 250 europäischen emmaus-Gruppen aus 15 Ländern in den drei offiziellen Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch?

Die erste derartige Veranstaltung, nachdem emmaus-Europa vor 2 Jahren als Region aus der Taufe gehoben wurde. Viele Ressentiments einzelner Länder, Gruppen und Personen untereinander, der Mangel vieler emmaus-Aktivisten, eine Konferenz von drei Tagen durchzustehen, eine nur schwach ausgebildete, aber gewollte administrative Begleitung durch das Büro von emmaus-Europa.

Chaos wurde erwartet, und eine gelungene Veranstaltung konnten wir erleben.

Die Teilnehmer der Gruppen aus ehemaligen europäischen Regionen Frankreich, Skandinavien, Osteuropa und Mittel-/Südeuropa waren mit Engagement und Begeisterung dabei, sich weiterhin neu kennenzulernen.
Die vielfältigen Aktionen, die unterschiedlichen Ausprägungen von Gemeinschaften und Gruppen, die Vielfalt von Kultur, Mentalität und Sprache wurde letztlich als etwas bereicherndes gesehen, und das trotz der Enge in Veranstaltungsräumen, der mangelhaften Technik, der Enge in der Jugendherberge.

Letztlich überwog die Freude darüber, dass sich die Vertreter der Gruppen kennenlernen konnten, sich wirklich an einer Vision, einer Idee orientieren können

Natürlich wie bei jeder Hauptversammlung: Alle erforderlichen Arbeitsberichte, die Kontoführung der Region, Wahl der neuen Mitglieder für das Administrativ-Commitée
Aber auch acht Workshops zu so unterschiedlichen Themen wie: Die neuen Herausforderungen und Grenzen der Gemeinschaften, Migration und menschliche Versklavung in Europa, Wie mit unserem erwirtschafteten Geld verantwortungsvoll umgehen.

Aber auch zwei wichtige Grundsatzreferate von Terry Wait und Ricardo Petrella, der eine als internationaler Konfliktschlichter bekannt und auch jahrelang von der palästinensischen Hisbollah inhaftiert, der andere ein ausgewiesener Experte zu den Auswüchsen des neoliberalen Marktes.
Beide wichtige Mutmacher für die langwierige Arbeit auf so vielen unterschiedlichen Niveaus von emmaus, sich für die Menschenwürde und die Befriedigung der täglichen Bedürfnisse einzusetzen.

Im Besonderen ist die Kölner emmaus-Gemeinschaft schon seit Jahren vor allem in Polen und der Ukraine engagiert, Willi Does wurde in seiner Arbeit in dem entsprechenden Arbeitskreis bestätigt und zudem ins europäische Exekutiv-Commité gewählt.

Die besonderen Schwierigkeiten der neuen Region Europa liegen vor allem in der mangelnden Bereitschaft vieler Gruppen, diese neue Struktur mit Leben zu füllen, neben den zum Teil starken nationalen Verbänden und der neuen Struktur von Emmaus International.
Es wird einige Jahre brauchen, um eine entsprechende europäische Verantwortung zu entwickeln, und dies mit wenigen finanziellen Mitteln und dem klaren Wunsch, keine zusätzliche grosse Verwaltung zu schaffen.

Interessant und wichtig und letztlich das Entscheidende:
die konkrete Zusammenarbeit westeuropäischer Gruppen mit Emmaus in Osteuropa (Bosnien-Herzegowina, Albanien, Rumänien, Ukraine, Polen, den baltischen Staaten) in drei entsprechenden Arbeitsgruppen