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” Die Emmaus-Bewegung entstand im November 1949, als Männer, die sich ihrer privilegierten Situation und ihrer sozialen Verantwortung angesichts der Ungerechtigkeit bewusst geworden waren, und Männer, die keinen Grund mehr zum Leben hatten, sich trafen und beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsam zu handeln, um einander zu helfen und den Leidenden zu Hilfe zu kommen, in der Überzeugung, dass man selbst gerettet wird, wenn man andere rettet. “


Auszug aus dem Universellen Manifest der Emmaus-Bewegung (1969)


Die Grundlagen von der Emmaus Begegnung:

Aus dieser ersten Begegnung zwischen Abbé Pierre und den ersten Gefährten und ihrer praktischen Erfahrung entstand die Emmaus-Bewegung und die Grundprinzipien, die ihre Arbeit bis heute leiten:


- Menschen in praktischer Arbeit vereinen, mit und für die Schwächsten

- Gemeinsam handeln, um sich gegenseitig in ihren Kämpfen zu unterstützen

- Von unserer Arbeit leben, um die Würde wiederzuerlangen und wirtschaftliche, menschliche und politische Selbstständigkeit zu erreichen, als Garantie für Unabhängigkeit

- Die Stimme der am meisten Ausgegrenzten sein, um die Entscheidungsträger zur Rechenschaft zu ziehen und die Ursachen der Armut zu bekämpfen


1954, angesichts der drastischen Wohnungsnot und der Untätigkeit der französischen Behörden und nach einem vergeblichen Versuch, eine Lösung auf gesetzlichem Wege zu finden, startete Abbé Pierre am 1. Februar seinen berühmten Appell. Dieser Appell hatte weltweite Auswirkungen. Von diesem Tag an reiste Abbé Pierre um die Welt, lud zu Konferenzen ein und engagierte sich im internationalen Kampf gegen die Armut in all ihren Formen, einschließlich Wohnung, Hunger, Arbeit, Gesundheit und Bildung.

Das Universelle Manifest legt das Hauptethos der Emmaus-Bewegung fest, das wie folgt zusammengefasst wird:

” ...zuerst denen zu dienen, die am meisten leiden“ und „das Bewusstsein (...) zu schärfen, indem man ihre (...) Kämpfe (...) teilt, bis die Ursache jeder Krankheit beseitigt ist “







Das Universelle Emmaus Manifest

Präambel aus dem universalen Manifest der internationalen Emmaus - Bewegung

Unser Name Emmaus ist der Name eines Ortes in Palästina, an dem Verzweifelte wieder Hoffnung fanden. Dieser Name steht für alle, Gläubige und Nicht-Gläubige für unsere gemeinsame Überzeugung, dass allein die Liebe uns verbinden und uns gemeinsam voranbringen kann.

Die Emmaus Bewegung ist im November 1949 durch die Begegnung entstanden: von Menschen, die sich ihrer privilegierten Situation und ihrer sozialen Verantwortung hinsichtlich der Ungerechtigkeit bewusst geworden waren, mit Menschen, die für sich keinen Lebenssinn mehr sahen. Beide Seiten beschlos sen, ihren Willen und ihr Handeln zu vereinen, um sich gegenseitig zu unterstützen und denen zu helfen, die leiden.

In der Überzeugung, dass man sich selbst rettet, indem man für andere zum Retter wird. Mit diesem Ziel haben sich Gemeinschaften gebildet, die arbeiten, um leben und geben zu können. Darüber hinaus haben Freunde und freiwillige Helfer Gruppen gebildet, die sich für Bürger und Zivilrechte einsetzen.


1.UNSER GEBOT ist jenes, von dem jeder wahre Friede und die Freude jeder Person und jeder Gesellschaft abhängt. Es gilt für die gesamte Menschheit und jedes menschenwürdige Leben: „Bevor man an sich denkt, jenem zu dienen, der unglücklicher ist, als man selbst.“ „Jenem zu dienen, der am meisten leidet.“

2.UNSERE GEWISSHEIT ist, dass die Einhaltung dieses Gebotes jedes Streben nach Gerechtigkeit und somit nach Frieden unter den Menschen motivieren soll.

3.UNSER ZIEL ist es, uns dafür einzusetzen, dass jeder Mensch, jede Gesellschaft, jede Nation im Austausch und im Teilen, sowie in gleicher Würde leben, sich bestätigen und sich entwickeln kann.

4.UNSERE METHODEE besteht darin, Milieus zu schaffen, zu fördern und mit Leben zu füllen, an denen alle, ihre eigenen Bedürfnisse stillen und sich gegenseitig unterstützen können, weil sie sich frei und respektiert fühlen.

5.UNSER ERSTES MITTEL ist, überall, wo dies umsetzbar ist, die Wiederverwertung. Sie ermöglicht es, jedem Gegenstand wieder einen Wert zu geben und immer mehr Nothilfeaktionen zugunsten derer, die am meisten leiden, zu initiieren.

6.ALLE ANDEREN MITTEL, die das Bewusstsein und die Herausforderung erwecken, sollen auch genutzt werden, um zuerst den Schwächsten zu dienen und ihnen dienen zu lassen, indem ihre Sorgen und ihre Anliegen – privater oder rechtlicher Natur – geteilt werden. Bis hin zur Zerstörung der Ursachen der Armut.

7.UNSERE FREIHEIT zur Erfüllung seiner Aufgaben ist Emmaus keinem anderen Ideal, als dem in diesem Manifest formulierten, unterstellt, sowie keiner anderen Autorität, als derjenigen, die es selbst gemäß seiner eigenen Organisationsformen bildet. Es handelt konform mit der Universellen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und den gerechten Gesetzen jeder Gesellschaft, jeder Nation, ohne Unterscheidung nach politischen, rassischen, sprachlichen, religiösen, oder anderen Überzeugungen. Von jedwedem, der sich an unserer Aktion beteiligen möchte, kann nichts weiter, als die Umsetzung des vorliegenden Manifestes gefordert werden.

8.UNSERE MITGLIEDER das vorliegende Manifest definiert in einfacher und präziser Art die Grundsätze der Emmaus Bewegung. Es muss von jeder Gruppe, die ein aktives Mitglied werden will, angenommen und umgesetzt werden.

Universalen Manifest der internationalen Emmaus - Bewegung // Weltversammlung in Bern, 1969


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EMMAUS INTERNATIONALWENN DIE ARBEIT DER SCHWÄCHSTEN EINE GERECHTE WELT SCHMIEDET!

Der Alleinerbe Abbé Pierres, Emmaus International, gegründet 1971, ist eine weltliche Bewegung aktiver Solidarität gegen die Ursachen sozialer Ausgrenzung. Sein Kampf? Den Schwächsten zu ermöglichen, (wieder) Akteure ihres eigenen Lebens zu werden, indem sie anderen helfen. Von Indien nach Polen über Peru oder Benin, zählt die Bewegung heute mehr als 300 Mitgliedsorganisationen in 36 Ländern, die Zweckbetriebe und Solidaritätsaktionen mit den Ärmsten entwickeln: Kampf gegen die Verschwendung durch das Sammeln von Gebrauchtwaren, Kunsthandwerk, biologische Landwirtschaft, Hilfe für Straßenkinder, Mikrokredite, usw.

Überall auf der Welt vereinen diese Organisationen ihre Kräfte und knüpfen untereinander solidarische Verbindungen. Weil Emmaus International es ablehnt, wenn der Zugang zu Grundrechten zu einem Privileg wird, verbünden sich die Mitgliedsgruppen zu konkreten Maßnahmen und politischen Aktionen. Im Herzen dieses Engagements arbeitet die Bewegung kollektiv an 5 Programmen zu Schwerpunkttheme: Zugang zu Trinkwasser, Zugang zu medizinischer Versorgung, ethische Finanzen, Bildung, Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund. Durch ihre tägliche Arbeit nahe der sozialen Realität veranschaulichen die Emmaus Gruppen weltweit die Lebensfähigkeit von Modellen und Gesellschaften, die sich auf Solidarität und Ethik gründen.

 > GEGEN DIE URSACHEN VON ARMUT KÄMPFEN

Emmaus als Bewegung ist nicht nur „Vorläufer und Ergänzung jedes Kampfes für Gerechtigkeit“, sondern engagiert sich mit den Schwächsten. Seine Aufgabe besteht nicht nur darin ihnen in Notsituationen zu helfen, sondern auch darin, ihnen dazu zu verhelfen, selbst ihr gutes Recht einzufordern, d.h. ihrer „eigenen Stimme“ Gehör zu verleihen. Dieses Engagement beinhaltet folglich, dass sich Emmaus mit allen, die bewusst, oder unbewusst, insbesondere durch die verschiedenen nationalen oder internationalen Machtstrukturen, Armut verursachen im Konflikt befindet und bleiben wird. Es obliegt jedem Mitgliedsverein von Emmaus International, unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen, zu bestimmen, auf welche Art und zu welchem Anlass sie den Text „Reichweite und Grenzen des sozialen Engagements von Emmaus“ veröffentlicht und es obliegt ihr, die soziale Ausrichtung der Gruppe daran zu orientieren.

Auszug des Textes „Reichweite und Grenzen des sozialen Engagements von Emmaus“, verabschiedet von der Weltversammlung 1979 (Arhus, Dänemark).

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