Aus den Nachrichten der Monate:
Das Widerspruchsrecht gegenüber Behörden , ein altes Bürgerrecht in einzelnen Bundesländern so auch in NRW ist abgeschafft,
Zur Begründung:
Der Bürger könne ja bei Gericht klagen, und dies bei oftmals recht kleinen Fehler von Behörden bei Bescheiden.
Eine klare Tendenz hin zur Einschüchterung von Menschen, zur Schwächung von Demokratie und Transparenz, zu einem Kalkül, dass immer mehr Menschen von ihrem Recht auf Widerspruch bei immer höheren Hürden schon keinen Gebrauch machen werden.
Einen Widerspruch zu formulieren und einzufordern, das ist keine Kunst, für viele eben auch leistbar, überschaubar und direkt, aber der Schritt hin zur gerichtlichen Auseinandersetzung, auch mit Kosten, ist eben immer exklusiver für Menschen aus privilegierter Schicht. -/-
Schon vor Jahren ein Mitarbeiter einer großen deutschen Krankenkasse;
„Wir sind angehalten, nach marktwirtschaftlichen Bedingungen, die Gesundheitsdienste an Menschen einzusparen“ ... und dies natürlich immer mit einem Lächeln des Sachbearbeiters dem Kunden gegenüber. -/-
Menschen , die mit uns in der Emmaus Gemeinschaft als Kunden mit „Hartz IV“ Hintergrund einkaufen, Menschen, die Suppe am Apppellhofplatz essen kommen:
„ Die Sachbearbeiter der Jobcenter nehmen uns als Menschen mit vielschichtigen Problemen nicht wahr, wollen den durchsichtigen Menschen bei ihren sogenannten Hilfsprogrammen, denen wir uns immer mehr entziehen müssen. Wir können das Hilfssystem nicht verstehen und passen nicht hinein“
Oft natürlich von kleinen Gaunereien und Unzulänglichkeiten begleitet spüren Menschen, dass sie sich nicht in die Karten gucken lassen wollen, die Konsequenz:
Sie nehmen die Hilfen der Ämter nicht mehr in Anspruch.
Behörden und Ämter, und sogar die mit sozialem Anspruch werden mehr und mehr wahrgenommen als kontrollierende, Hilfe verschweigende Institutionen, die man am liebsten von außen betrachtet.-/-
Alte, erfahrene Organisationen in der Sozialarbeit, vorrangig in der Obdachlosenarbeit nehmen zur Kenntnis, dass auch sie weniger Leistungen bezahlt bekommen, die sie aber tatsächlich erbringen.-/-
Statt dessen werden einmal im Jahr die Arbeiten von Ehrenamtlichen mit Kaffee und Kuchen und Ansteckstecknadeln und warmen Händedrücken gefeiert, es ist offenbar, dass das Ehrenamt immer mehr existenzielle Arbeit übernehmen soll und muss, da sich die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf allen Ebenen aus ihrer Verantwortung gestohlen haben, schlimmer noch, sich dem Diktat des „Marktes“ unterworfen haben.-/-
...und dann eine sonntägliche Talkrunde im Deutschen Fernsehen bespricht mit viel parteipolitischen Stellungskämpfen eine Studie zum Verhältnis der Deutschen zur Demokratie, zur Politikmüdigkeit , der Einstellung zur politischen Klasse
Eine Erklärung , vielleicht auch nur ein schönes Lippenbekenntnis der Politik, hier der Parlamentarierer des Europaparlaments:
Soweit das Europa- Parlament !
Gibt es überhaupt noch einen gemeinsamen Blick in dieser politisch, wirtschaftlich und sozial aufgerissenen und verwundeten Gesellschaft für unsere Demokratie?
Hat sich nicht gerade in den letzten 20 Jahren des „Neuen Evangeliums der Freien Marktwirtschaft“ eine unglaubliche geistige Verstümmelung ja schon Verblödung gezeitigt und hat sich nicht das politische Desinteresse z.B. in der Elternhäusern derart ausgebreitet, dass Kinder und Jugendliche aus den unteren Gesellschaftsklassen tatsächlich schon auf verlorenem Posten sind und dort auch bleiben sollen?
Gibt es nicht schon lange eine gesellschaftliche Entwicklung, die immer deutlicher einkommensschwache - lose Menschen ausgrenzt , zum nutzlosen Beiwerk unseres Landes erklärt hat und deren Schritte in die Gesellschaft hinein immer mehr verbaut sind. Beispiele zuhauf:
Elterngeld für gutverdiendende Ehepaare, dreigliedriges, aussortierendes Schulsystem ?
Muss man sich nicht vielmehr wundern, wie geduldig Millionen von Ausgegrenzten und Menschen in Arbeit und Beruf, aber auf der unsicheren Schiefebene von Armut trotz Arbeit diese Entwicklung ertragen und das gerade in Zeiten immer grandioserer Boni für für wirtschaftlichen Mißerfolg.
Es besteht tatsächlich die Gefahr , dass die Instrumente unserer Demokratie von der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr verstanden, vielleicht auch nicht mehr akzeptiert werden
Aber es gibt Hoffnung auf eine andere Gesellschaft.
Und wenn sich unser Staatswesen nicht mehr als Ganzes steuern lässt, vor allem eben nicht von oben nach unten , so gibt es eben gerade auch am "Bodensatz der Gesellschaft“ sehr viele interessante Alternativmodelle von Solidarität und gemeinsamen Aktionen.
Es werden in den nächsten 20 Jahren die Armen andere Modelle von Arbeit , Zusammenleben und Teilen organisieren wollen und müssen, denn hier gilt es zu verstehen, was uns die sog. Dritte Welt schon lange vorgegeben hat:
Wer soll denn ihr Schicksal in die Hand nehmen, wenn nicht die Ausgegrenzten und Verzweifelten selbst?
Es werden immer mehr selbstbestimmte Projekte von unten her entstehen neben den Banktürmen von Frankfurt oder der Wall Street.
Antworten von Emmaus:
Brief von Emmaus – Mitarbeitern an einen Freund
gestern haben wir dich erneut sehen und hören dürfen , und es ist immer wieder ein Vergnügen, aber auch eine Herausforderung für uns , euch zu hören.
Immer , wenn du in der Geschichte , in den Verwicklungen, Heucheleien und Schönfärbereien unserer Stadt Köln herumwühlst, die wir aber doch alle lieben ,
sind wir beeindruckt von so vielen Details über unsere Stadt.
Wir sind alle Kölner Bürger , das ist wohl wahr und doch , und das ist der Grund unseres Briefes, es ist auch wahr, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen und deren Vertreter immer mehr ins Abseits zu geraten scheinen.
Da wir wissen, dass du dafür ein sensibles Näschen hast, versuchen wir es eben mal.
Es geht dabei weniger um Emmaus als Selbsthilfe, die ganz gut dasteht, die eben in Köln auch eine gewisse Daseinsberechtigung zu haben scheint, es geht vielmehr um Gruppen und Menschen, die immer weniger eine Lobby haben:
Das ganze „Gemölsch“ von Armen, Migranten, Sans- Papiers, kinderreichen Familien, ALG II- Bezieher, hart Arbeitenden, deren Lohn aber nie reicht für ein auskömmliches Leben.
Die Art und Weise , wie unsere Politik .die Verwaltung und die Medien , also die „Eliten“ unserer Gesellschaft mit diesem „Pack“ und deren Interessenvertretern
umgeht, einfach links liegen lässt, zustehende Rechte erst einmal verweigert,
das Schwarze unter den Fingernägeln bei jedem Einzelnen abfragt, kontrolliert und protokolliert, und immer zu Ungunsten der Armen auslegt, immer höher die Hürden macht....
dies alles macht uns immer zorniger … und wir finden keine Verbündeten mehr bei den „Eliten“.
Das Emmaus Leute, und das haben wir noch vor kurzem bei einem Deutschlandtreffen der Compagnons herausgearbeitet, wissen, dass sie selbst eine „Elite von Unten“ sind, das will ich gar nicht bestreiten und das macht uns auch stolz auf all das Geleistete.
Uns scheint aber, dass die soziale Frage nicht im sog Mainstream steht, dass mehr darüber philosophiert wird, wie wir aus dem Atomstrom herauskommen, im Übrigen eine wichtige Debatte, aber die Frage nach der Gerechtigkeit, nach dem Sinn guter Arbeit , Ernährung, Behausung und Bildung , und zwar nicht nur für Eliten sondern als Menschenrecht für alle:
Das kann man keinem mehr verkünden, statt dessen richten wir uns auf „Wohlfahrt“ ein, auf die „Vertafelung“ der Gesellschaft, in der die Armen nie Rechte haben, aber mit Almosen kaltgestellt werden.
Lieber Freund,
es scheint , dass viele an den Wunden der Gesellschaft herumschneiden, die man nur für sich gesehen, nicht allein behandeln kann.
Und das wissen auch alle.
Wenn wir von Politik reden, dann meinen wir, dass es , wie Abbé Pierre vor vielen Jahren gesagt hat; einen Krieg der Reichen gegen die Armen gibt, der auch auf ganz anderen Ebenen geführt wird als nur auf der kommunalen Ebene .
Ob in Bildungs- Gesundheits- und Arbeitssystemen:
Es sollen nutzlose Menschen aussortiert und möglichst nicht mehr zu Wort kommen.
Das System will und kann nur noch die lokalen Wunden ein wenig zukleistern , an einen Wechsel im Bewusstsein , der Vision, dass alle Menschen ihre Würde , ihren Zugang auf Gesundheit, Bildung und Arbeit haben, wird schon lange kein Gedanke mehr verschwendet.
In diesem Räderwerk ist die Verwaltung zuständig, die Misere eben zu verwalten und wir von Emmaus möglichst für den „Almosenbetrieb“.
Und wir wissen auch dies alle: Das wird nicht reichen in einer globalisierten Welt, in den Millionen von Menschen von Osten und Afrika nach Europa drängen und sich das holen werden , was sie brauchen und was wir ihnen nicht geben wollen...../
Gutverdiendende aus Mittelschicht verachten den Sozialstaat, Intellektuelle machen Front gegen Solidarität.
Alles eben nicht neu, denn schon vor ca 15 Jahren, ein paar Jahre nach der weltweiten Einführung, dem weltweiten Sieg des neoliberalen Denken, der Idee, dass man die Reichen so weit entlasten muss wie nur irgend möglich , die deregulierten Kräfte des „Heilenden Marktes“ alles tun, dass auch im Bodensatz der Gesellschaften der Wohlstand ankomme, haben wir von Emmaus schon vorausgesagt, dass es eine Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm geben wird, mit wenig Interesse aneinander, mit keinerlei Kenntnis voneinander,
Aus dem Wohlstand für alle ist natürlich nichts geworden, vielmehr werden nach dem Prinzip der Barmherzigkeit einige Brosamen als Almosen und Spenden unter den Tisch geworfen.
Die Frage nach freier Entfaltung in Menschenwürde , nach gerechten Strukturen,
nach freiem Zugang zu Gesundheit, Bildung und Kultur wird gar nicht mehr gestellt, ist nicht mehr Thema des politischen Mainstreams, vielmehr:
Armut und Ausgegrenztsein ist jeder selber schuld, und vielleicht gibt es den ein oder anderen Gutschein, das Carepaket der Tafeln zu Weihnachten, denn Verelendung ist nach heutigem Verständnis individuell zu verantworten und eben auch individuell zu begegnen, aber immer durch Gewährung von Almosen
… und in 2009 , dem Jahr des Jubiläums von Emmaus mit vielen Darstellungen in der Presse wurde uns dies auch klar:
Der Kampf für Gerechtigkeit, die innere Struktur einer Emmaus- Gemeinschaft, die nicht ein Ort des Almosens ist, wo nicht ein Teller Suppe gewährt wird, sondern wo möglichst selbstbewusste Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und können, wird gar nicht mehr verstanden, gar nicht mehr gewollt zur Kenntnis genommen.
Kurz:
Entweder Geld und Arbeit oder Almosen und offene Hände zum Betteln, das sind die einzigen Alternativen der Wahrnehmung auch in der sog. wohlmeinenden Öffentlichkeit.
Uns von Emmaus öden diese Bilder und Wahrnehmungen immer mehr an, aber letztlich sollen wir dankbar sein ob der Spende, die uns dann schon auch mal erreicht.
Letztlich ahnen wir auch, dass die wohlmeinenden Reichen und Eliten bei allem Sponsoring nicht bereit sind, auf die wirklichen Ursachen von Ausgrenzung und Verelendung zu schauen.
Geldspenden beruhigen die Nerven , das Gemüt und das Gewissen.
… Und immer werden zusätzlich diejenigen , die noch nicht einmal mehr wohlmeinend daherkommen mit Verständnis und einer Spende:
Elend, Behinderung, Altsein, Arbeitslosigkeit kotzt sie an, und das sagen sie auch immer offener.
Die Gesellschaft spaltet sich auf und keine gemeinsame Basis , Gemeinwesen,
ein „Common Sense“ ist nicht erkennbar und auch nicht mehr gewollt.
Die Vermögenden kaufen sich ihre Leistungen und haben kein Interesse mehr an einer allgemein funktionierenden Infrastruktur von Staat und Kommunen.
Genau deshalb ist auch folgerichtig, dass diese Klasse denn auch immer weniger Steuern zahlt, Steuern sind zur Finanzierung von allgemein zugängigen Einrichtungen bestimmt, wer sich allerdings alles kaufen kann, braucht den Staat nicht mehr..
… und wenn alles an Strukturen in einer Gesellschaft vor die Wand gefahren ist, weil nicht mehr finanzierbar, dann funktioniert jedoch immer noch dies:
Verwaltung, Polizei und Armee zur inneren und äußeren Kontrolle der Verelendeten und am Rande Stehenden und potentiell Kriminellen.
Lieber Freund , es scheint in diesem System zucken wir ein wenig herum, eben jeder in seiner jeweiligen Ecke
aber bei allem vielleicht durchscheinenden Pessimismus, der gar keiner ist, sondern eher Realismus, ist die einzige Chance für die Menschen, um die wir uns „kümmern“, dass sie ihre Schicksal selbst in die Hand nehmen werden, und das tun sie , von uns allen oft nicht erkennbar.
Verwaltungssystemische Netzwerke sind das eine, aber vor allem sind es die alternativen Wirtschaft- und Lebensformen, die das Gesicht unserer Gesellschaft verändern werden. Das ist keine Romantik, wir lernen in dieser ehemaligen Wohlfahrtsgesellschaft, in dieser ehemaligen Sozialen Marktwirtschaft das, was andere Gesellschaft in anderen Kontinenten schon immer machen mussten:
wer soll schon die Armen retten, wenn nicht sie selbst.
Aber wir da unten zahlen einen verdammt hohen Preis für unser selbstbe-stimmtes Leben ,
und wir würden so gerne diese verkrusteten Herzen und Gehirne manchmal etwas aufweichen oder aufreißen wollen.
Das Widerspruchsrecht gegenüber Behörden , ein altes Bürgerrecht in einzelnen Bundesländern so auch in NRW ist abgeschafft,
Zur Begründung:
Der Bürger könne ja bei Gericht klagen, und dies bei oftmals recht kleinen Fehler von Behörden bei Bescheiden.
Eine klare Tendenz hin zur Einschüchterung von Menschen, zur Schwächung von Demokratie und Transparenz, zu einem Kalkül, dass immer mehr Menschen von ihrem Recht auf Widerspruch bei immer höheren Hürden schon keinen Gebrauch machen werden.
Einen Widerspruch zu formulieren und einzufordern, das ist keine Kunst, für viele eben auch leistbar, überschaubar und direkt, aber der Schritt hin zur gerichtlichen Auseinandersetzung, auch mit Kosten, ist eben immer exklusiver für Menschen aus privilegierter Schicht. -/-
Schon vor Jahren ein Mitarbeiter einer großen deutschen Krankenkasse;
„Wir sind angehalten, nach marktwirtschaftlichen Bedingungen, die Gesundheitsdienste an Menschen einzusparen“ ... und dies natürlich immer mit einem Lächeln des Sachbearbeiters dem Kunden gegenüber. -/-
Menschen , die mit uns in der Emmaus Gemeinschaft als Kunden mit „Hartz IV“ Hintergrund einkaufen, Menschen, die Suppe am Apppellhofplatz essen kommen:
„ Die Sachbearbeiter der Jobcenter nehmen uns als Menschen mit vielschichtigen Problemen nicht wahr, wollen den durchsichtigen Menschen bei ihren sogenannten Hilfsprogrammen, denen wir uns immer mehr entziehen müssen. Wir können das Hilfssystem nicht verstehen und passen nicht hinein“
Oft natürlich von kleinen Gaunereien und Unzulänglichkeiten begleitet spüren Menschen, dass sie sich nicht in die Karten gucken lassen wollen, die Konsequenz:
Sie nehmen die Hilfen der Ämter nicht mehr in Anspruch.
Behörden und Ämter, und sogar die mit sozialem Anspruch werden mehr und mehr wahrgenommen als kontrollierende, Hilfe verschweigende Institutionen, die man am liebsten von außen betrachtet.-/-
Alte, erfahrene Organisationen in der Sozialarbeit, vorrangig in der Obdachlosenarbeit nehmen zur Kenntnis, dass auch sie weniger Leistungen bezahlt bekommen, die sie aber tatsächlich erbringen.-/-
Statt dessen werden einmal im Jahr die Arbeiten von Ehrenamtlichen mit Kaffee und Kuchen und Ansteckstecknadeln und warmen Händedrücken gefeiert, es ist offenbar, dass das Ehrenamt immer mehr existenzielle Arbeit übernehmen soll und muss, da sich die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf allen Ebenen aus ihrer Verantwortung gestohlen haben, schlimmer noch, sich dem Diktat des „Marktes“ unterworfen haben.-/-
...und dann eine sonntägliche Talkrunde im Deutschen Fernsehen bespricht mit viel parteipolitischen Stellungskämpfen eine Studie zum Verhältnis der Deutschen zur Demokratie, zur Politikmüdigkeit , der Einstellung zur politischen Klasse
Eine Erklärung , vielleicht auch nur ein schönes Lippenbekenntnis der Politik, hier der Parlamentarierer des Europaparlaments:
- in der Erwägung, dass der Rat "Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz" die Bekämpfung von Obdachlosigkeit 2005 als Priorität festlegte, und Obdachlosigkeit auch im Rahmen des Aspekts der "aktiven Einbeziehung" im Kontext der Strategie der Europäischen Union betreffend den Sozialschutz und die Integration als vorrangig zu bekämpfendes Phänomen eingestuft wurde,
- in der Erwägung, dass der Zugang zu angemessenem Wohnraum ein grundlegendes Menschenrecht ist und der Zugang zu einer Bleibe oft der erste Schritt hin zu geeigneten und dauerhaften Wohnmöglichkeiten für Menschen ist, die von extremer Armut und Ausgrenzung betroffen sind,
- in der Erwägung, dass in jedem Winter überall in der Europäischen Union Menschen erfrieren, weil es nicht genug Notunterkünfte und mobile Dienste gibt,
- in der Erwägung, dass Obdachlosigkeit die sichtbarste Form von Wohnungslosigkeit ist, die nur als Teil einer umfassenden, ganzheitlichen Strategie wirksam bekämpft werden kann,
- in der Erwägung, dass es dieses Jahr bereits zweimal dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit gefordert hat,
- fordert den Rat auf, sich darauf zu einigen, dass EU-weit der Obdachlosigkeit bis zum Jahre 2015 ein Ende gemacht wird;
- fordert die Kommission auf, eine EU-Rahmendefinition von Obdachlosigkeit auszuarbeiten, vergleichbare und zuverlässige statistische Daten zu erheben und jährlich über die neuesten Maßnahmen und Fortschritte in den Mitgliedstaaten zur Beendigung der Obdachlosigkeit zu berichten;
- fordert die Mitgliedstaaten mit Nachdruck auf, "Notpläne für den Winter" als Teil einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit auszuarbeiten;
4.beauftragt seinen Präsidenten, diese Erklärung mit den Namen der Unterzeichner dem Rat, der Kommission und den Regierungen und Parlamenten der Mitgliedstaaten zu übermitteln.
Soweit das Europa- Parlament !
Gibt es überhaupt noch einen gemeinsamen Blick in dieser politisch, wirtschaftlich und sozial aufgerissenen und verwundeten Gesellschaft für unsere Demokratie?
Hat sich nicht gerade in den letzten 20 Jahren des „Neuen Evangeliums der Freien Marktwirtschaft“ eine unglaubliche geistige Verstümmelung ja schon Verblödung gezeitigt und hat sich nicht das politische Desinteresse z.B. in der Elternhäusern derart ausgebreitet, dass Kinder und Jugendliche aus den unteren Gesellschaftsklassen tatsächlich schon auf verlorenem Posten sind und dort auch bleiben sollen?
Gibt es nicht schon lange eine gesellschaftliche Entwicklung, die immer deutlicher einkommensschwache - lose Menschen ausgrenzt , zum nutzlosen Beiwerk unseres Landes erklärt hat und deren Schritte in die Gesellschaft hinein immer mehr verbaut sind. Beispiele zuhauf:
Elterngeld für gutverdiendende Ehepaare, dreigliedriges, aussortierendes Schulsystem ?
Muss man sich nicht vielmehr wundern, wie geduldig Millionen von Ausgegrenzten und Menschen in Arbeit und Beruf, aber auf der unsicheren Schiefebene von Armut trotz Arbeit diese Entwicklung ertragen und das gerade in Zeiten immer grandioserer Boni für für wirtschaftlichen Mißerfolg.
Es besteht tatsächlich die Gefahr , dass die Instrumente unserer Demokratie von der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr verstanden, vielleicht auch nicht mehr akzeptiert werden
Aber es gibt Hoffnung auf eine andere Gesellschaft.
Und wenn sich unser Staatswesen nicht mehr als Ganzes steuern lässt, vor allem eben nicht von oben nach unten , so gibt es eben gerade auch am "Bodensatz der Gesellschaft“ sehr viele interessante Alternativmodelle von Solidarität und gemeinsamen Aktionen.
Es werden in den nächsten 20 Jahren die Armen andere Modelle von Arbeit , Zusammenleben und Teilen organisieren wollen und müssen, denn hier gilt es zu verstehen, was uns die sog. Dritte Welt schon lange vorgegeben hat:
Wer soll denn ihr Schicksal in die Hand nehmen, wenn nicht die Ausgegrenzten und Verzweifelten selbst?
Es werden immer mehr selbstbestimmte Projekte von unten her entstehen neben den Banktürmen von Frankfurt oder der Wall Street.
Antworten von Emmaus:
- „ wie kann ich glücklich sein, wenn mein Nächster leidet...“
Begrenzung auf das Wesentliche, auch und vor allem auf das Lokale.
Empowerment von Menschen, die man abgeschrieben hat
eine andere Identität , die neu zuentdeckende Würde als teilnehmendes Mitglied in einer anderen Form von Gesellschaft.
Erkennen, dass es eine andere Wirklichkeit gibt als die, die uns materielles Glück vorbetet.
Internationaler Horizont
von unten her lokale, regionale und internationale Netzwerke aufbauen und weiterentwickeln
entdecken, dass wir nicht von Gott und der Welt verlassen sind, wenn uns die große Politik vergessen hat, uns in die Schmuddelecke stellen will, sondern, dass unsere Aktionen Politik sind , Aktionen von unten, die die Welt verändern können.
Brief von Emmaus – Mitarbeitern an einen Freund
gestern haben wir dich erneut sehen und hören dürfen , und es ist immer wieder ein Vergnügen, aber auch eine Herausforderung für uns , euch zu hören.
Immer , wenn du in der Geschichte , in den Verwicklungen, Heucheleien und Schönfärbereien unserer Stadt Köln herumwühlst, die wir aber doch alle lieben ,
sind wir beeindruckt von so vielen Details über unsere Stadt.
Wir sind alle Kölner Bürger , das ist wohl wahr und doch , und das ist der Grund unseres Briefes, es ist auch wahr, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen und deren Vertreter immer mehr ins Abseits zu geraten scheinen.
Da wir wissen, dass du dafür ein sensibles Näschen hast, versuchen wir es eben mal.
Es geht dabei weniger um Emmaus als Selbsthilfe, die ganz gut dasteht, die eben in Köln auch eine gewisse Daseinsberechtigung zu haben scheint, es geht vielmehr um Gruppen und Menschen, die immer weniger eine Lobby haben:
Das ganze „Gemölsch“ von Armen, Migranten, Sans- Papiers, kinderreichen Familien, ALG II- Bezieher, hart Arbeitenden, deren Lohn aber nie reicht für ein auskömmliches Leben.
Die Art und Weise , wie unsere Politik .die Verwaltung und die Medien , also die „Eliten“ unserer Gesellschaft mit diesem „Pack“ und deren Interessenvertretern
umgeht, einfach links liegen lässt, zustehende Rechte erst einmal verweigert,
das Schwarze unter den Fingernägeln bei jedem Einzelnen abfragt, kontrolliert und protokolliert, und immer zu Ungunsten der Armen auslegt, immer höher die Hürden macht....
dies alles macht uns immer zorniger … und wir finden keine Verbündeten mehr bei den „Eliten“.
Das Emmaus Leute, und das haben wir noch vor kurzem bei einem Deutschlandtreffen der Compagnons herausgearbeitet, wissen, dass sie selbst eine „Elite von Unten“ sind, das will ich gar nicht bestreiten und das macht uns auch stolz auf all das Geleistete.
Uns scheint aber, dass die soziale Frage nicht im sog Mainstream steht, dass mehr darüber philosophiert wird, wie wir aus dem Atomstrom herauskommen, im Übrigen eine wichtige Debatte, aber die Frage nach der Gerechtigkeit, nach dem Sinn guter Arbeit , Ernährung, Behausung und Bildung , und zwar nicht nur für Eliten sondern als Menschenrecht für alle:
Das kann man keinem mehr verkünden, statt dessen richten wir uns auf „Wohlfahrt“ ein, auf die „Vertafelung“ der Gesellschaft, in der die Armen nie Rechte haben, aber mit Almosen kaltgestellt werden.
Lieber Freund,
es scheint , dass viele an den Wunden der Gesellschaft herumschneiden, die man nur für sich gesehen, nicht allein behandeln kann.
Und das wissen auch alle.
Wenn wir von Politik reden, dann meinen wir, dass es , wie Abbé Pierre vor vielen Jahren gesagt hat; einen Krieg der Reichen gegen die Armen gibt, der auch auf ganz anderen Ebenen geführt wird als nur auf der kommunalen Ebene .
Ob in Bildungs- Gesundheits- und Arbeitssystemen:
Es sollen nutzlose Menschen aussortiert und möglichst nicht mehr zu Wort kommen.
Das System will und kann nur noch die lokalen Wunden ein wenig zukleistern , an einen Wechsel im Bewusstsein , der Vision, dass alle Menschen ihre Würde , ihren Zugang auf Gesundheit, Bildung und Arbeit haben, wird schon lange kein Gedanke mehr verschwendet.
In diesem Räderwerk ist die Verwaltung zuständig, die Misere eben zu verwalten und wir von Emmaus möglichst für den „Almosenbetrieb“.
Und wir wissen auch dies alle: Das wird nicht reichen in einer globalisierten Welt, in den Millionen von Menschen von Osten und Afrika nach Europa drängen und sich das holen werden , was sie brauchen und was wir ihnen nicht geben wollen...../
Gutverdiendende aus Mittelschicht verachten den Sozialstaat, Intellektuelle machen Front gegen Solidarität.
Alles eben nicht neu, denn schon vor ca 15 Jahren, ein paar Jahre nach der weltweiten Einführung, dem weltweiten Sieg des neoliberalen Denken, der Idee, dass man die Reichen so weit entlasten muss wie nur irgend möglich , die deregulierten Kräfte des „Heilenden Marktes“ alles tun, dass auch im Bodensatz der Gesellschaften der Wohlstand ankomme, haben wir von Emmaus schon vorausgesagt, dass es eine Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm geben wird, mit wenig Interesse aneinander, mit keinerlei Kenntnis voneinander,
Aus dem Wohlstand für alle ist natürlich nichts geworden, vielmehr werden nach dem Prinzip der Barmherzigkeit einige Brosamen als Almosen und Spenden unter den Tisch geworfen.
Die Frage nach freier Entfaltung in Menschenwürde , nach gerechten Strukturen,
nach freiem Zugang zu Gesundheit, Bildung und Kultur wird gar nicht mehr gestellt, ist nicht mehr Thema des politischen Mainstreams, vielmehr:
Armut und Ausgegrenztsein ist jeder selber schuld, und vielleicht gibt es den ein oder anderen Gutschein, das Carepaket der Tafeln zu Weihnachten, denn Verelendung ist nach heutigem Verständnis individuell zu verantworten und eben auch individuell zu begegnen, aber immer durch Gewährung von Almosen
… und in 2009 , dem Jahr des Jubiläums von Emmaus mit vielen Darstellungen in der Presse wurde uns dies auch klar:
Der Kampf für Gerechtigkeit, die innere Struktur einer Emmaus- Gemeinschaft, die nicht ein Ort des Almosens ist, wo nicht ein Teller Suppe gewährt wird, sondern wo möglichst selbstbewusste Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und können, wird gar nicht mehr verstanden, gar nicht mehr gewollt zur Kenntnis genommen.
Kurz:
Entweder Geld und Arbeit oder Almosen und offene Hände zum Betteln, das sind die einzigen Alternativen der Wahrnehmung auch in der sog. wohlmeinenden Öffentlichkeit.
Uns von Emmaus öden diese Bilder und Wahrnehmungen immer mehr an, aber letztlich sollen wir dankbar sein ob der Spende, die uns dann schon auch mal erreicht.
Letztlich ahnen wir auch, dass die wohlmeinenden Reichen und Eliten bei allem Sponsoring nicht bereit sind, auf die wirklichen Ursachen von Ausgrenzung und Verelendung zu schauen.
Geldspenden beruhigen die Nerven , das Gemüt und das Gewissen.
… Und immer werden zusätzlich diejenigen , die noch nicht einmal mehr wohlmeinend daherkommen mit Verständnis und einer Spende:
Elend, Behinderung, Altsein, Arbeitslosigkeit kotzt sie an, und das sagen sie auch immer offener.
Die Gesellschaft spaltet sich auf und keine gemeinsame Basis , Gemeinwesen,
ein „Common Sense“ ist nicht erkennbar und auch nicht mehr gewollt.
Die Vermögenden kaufen sich ihre Leistungen und haben kein Interesse mehr an einer allgemein funktionierenden Infrastruktur von Staat und Kommunen.
Genau deshalb ist auch folgerichtig, dass diese Klasse denn auch immer weniger Steuern zahlt, Steuern sind zur Finanzierung von allgemein zugängigen Einrichtungen bestimmt, wer sich allerdings alles kaufen kann, braucht den Staat nicht mehr..
… und wenn alles an Strukturen in einer Gesellschaft vor die Wand gefahren ist, weil nicht mehr finanzierbar, dann funktioniert jedoch immer noch dies:
Verwaltung, Polizei und Armee zur inneren und äußeren Kontrolle der Verelendeten und am Rande Stehenden und potentiell Kriminellen.
Lieber Freund , es scheint in diesem System zucken wir ein wenig herum, eben jeder in seiner jeweiligen Ecke
aber bei allem vielleicht durchscheinenden Pessimismus, der gar keiner ist, sondern eher Realismus, ist die einzige Chance für die Menschen, um die wir uns „kümmern“, dass sie ihre Schicksal selbst in die Hand nehmen werden, und das tun sie , von uns allen oft nicht erkennbar.
Verwaltungssystemische Netzwerke sind das eine, aber vor allem sind es die alternativen Wirtschaft- und Lebensformen, die das Gesicht unserer Gesellschaft verändern werden. Das ist keine Romantik, wir lernen in dieser ehemaligen Wohlfahrtsgesellschaft, in dieser ehemaligen Sozialen Marktwirtschaft das, was andere Gesellschaft in anderen Kontinenten schon immer machen mussten:
wer soll schon die Armen retten, wenn nicht sie selbst.
Aber wir da unten zahlen einen verdammt hohen Preis für unser selbstbe-stimmtes Leben ,
und wir würden so gerne diese verkrusteten Herzen und Gehirne manchmal etwas aufweichen oder aufreißen wollen.
Sommer / Herbst 2013 - Aktionen im Osten Europas
Seit Jahren bemüht Emmaus sich, seine Mitarbeiter in anderen Ländern neue Erfahrungen machen zu lassen. Welch bessere Möglichkeit gäbe es, als an einem Workcamp teilzunehmen, gerade bei Gruppen in Osteuropa, die alle im Aufbau sind, mit einigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und eben darum der vielfältigen Solidarität bedürfen.

KRAKAU / Polen:
Eine neue Gemeinschaft, die außerhalb der Stadt seit drei Jahren ein neues Gemeinschaftshaus für 20 Compagnons baut.
Fast zu Ende gestellt, lud die Gruppe Mitarbeiter aus europäischen Emmaus-Gemeinschaften ein, um vorrangig Außenarbeiten zu erledigen:
Anfüllen von Erde am Neubau, Kanalarbeiten, Einrichten eines Hühnerstalls (soll die Selbstversorgung der Gruppe verbessern)
Rudolf Wilhelm aus Köln nahm ca. 10 Tage an diesen Arbeiten teil, die wegen dauernder Regenfälle recht mühsam waren. Allerdings fanden zum Ende auch Besuche in Krakau und im Salzbergwerk „Wieliczka“ (einem UNESCO-Kulturerbe) statt.

TARGU JIU / Rumänien:
Eine Gruppe, die mit Hilfe von Emmaus Forbach / Frankreich und etlichen Gruppen aus dem Elsass seit ca. zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen hat.
Thomas Hufen nahm wie im vorigen Jahr am Ausbau und Fertigstellung der Verkaufshallen teil.
Diese Gruppe hat bereits einen Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft bei Emmaus International gestellt.
Rumänien 2013
(einige Eindrücke in Kürze von Thomas Hufen)

Auch dieses Jahr war es mir möglich, nach Targu Jiu zu reisen.
Companions aus England, Frankreich, Rumänien und Deutschland haben mitgeholfen, die neuen Räumlichkeiten (Verkauf/ Lager) einzurichten, anzustreichen etc.
Wir haben Ausflüge gemacht, Kinder des befreundeten Kinderheimes- Emmaus Targu Jiu unterstützt mit 20% des Umsatzes.
Einen Garten angelegt, zusammen mit den Kindern gegrillt und die Freizeit verbracht.
In Zelten Übernachtet bzw. in der Halle oder Büroräumen, als der Regen nachts zu stark wurde.
Hausrat sortiert und an seinen Platz gebracht.
Lkw für Auslieferungen beladen etc. Eben all das, was wir bei Emmaus so machen, um eine neue Gruppe aufzubauen.

Collective Polen / Ukraine:
Seit 2007 bestehen sog. Collectives für der osteuropäische Länder (Polen/ Ukraine, Bosnien und Rumänien) die Arbeitsgruppen sind zwischen Emmaus Gruppen in Westeuropa und den entsprechenden Ländern.
Zweimal im Jahr treffen sich ca. 35 Personen zum Gedankenaustausch, Debatten über die besonderen Probleme vor Ort, Hilfsmöglichkeiten zwischen allen beteiligten Gruppen und die Absprache von Hilfstransporten.
Im September fand ein Treffen in Nowy Sacz und Krakau statt, an dem Johannes und Willi Does teilnehmen konnten. Wir hatten Gelegenheit, die neuen Gebäude in Krakau zu besuchen, aber eben auch die besonderen Schwierigkeiten in Nowy Sacz zu sehen und zu erleben. Diese Gemeinschaft von ca. 20 Personen lebt und arbeitet zusammen nach dem traditionellen Muster von Emmaus:
Sammeln, Verwerten und Verkaufen von Altmaterialien, zudem nimmt sie als Obdachloseneinrichtung regelmäßig und zusätzlich ca. 40 - 50 Obdachlose, meist ältere und schwache Männer auf. Ein beachtliches und bewundernswertes Engagement der Gemeinschaft, auch wenn die Kommune zum Teil diesen Bereich finanziert.

Regional Council in Lwiw / Ukraine:
Emmaus Europa versammelt sich zweimal im Jahr im Regional Council, um zwischen den Regionalversammlungen die solidarischen Aktionen, die Zusammenarbeit mit Emmaus–International, die besonderen Schwierigkeiten oder Entwicklungen der europäischen Gruppen zu reden, sich auszutauschen und entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Vom 11. bis 14. Oktober trafen wir uns in Lwiw / Ukraine, auch um die sozialen und politischen Probleme vor Ort zu sehen und zu verstehen.
Unter ungleich schwierigeren Rahmenbedingungen hat sich die Emmaus Gemeinschaft in Lwiw seit 10 Jahren einen guten Namen in der Stadt gemacht. Schwerpunkt der Arbeit: Aufnahme und Arbeit von Obdachlosen in Gemeinschaft, Hilfe für Arme in Form eines Tagestreffs, Einrichtung eines „Sozial- Hotels“ wo einige Personen zusammenleben und eine Polsterei und einen Verkauf betreiben.
Zur Zeit verhindert die ukrainische Verwaltung den Transport von Hilfsgütern von Westeuropa in die Ukraine. Entsprechende Kontaktaufnahmen von Emmaus Europa mit ukrainischen Behörden waren bisher erfolglos.

Andere Themen des Regional Council:
Budgetfragen, Finanzierung von Solidaraktionen, Flüchtlings- und Migrationsprobleme in Bezug auf die Gemeinschaften, Durchführung von internationalen Workcamps, Suche nach neuen Verantwortlichen in den Gruppen und in den Gremien von Emmaus Europa und Emmaus International, Aufruf zu einem Politikwechsel an die Kandidaten bei der nächsten Europawahl 2014.
Die italienischen Emmaus Gruppen sind in besonderer Weise von den skandalösen Vorgängen in Lampedusa angesprochen und versuchen vor Ort, mit den Flüchtlingen und Behörden Arbeitsmöglichkeiten und andere Erleichterungen zu erreichen.
Das nächste Treffen des Regional Council könnte im Frühjahr 2014 in Lampedusa stattfinden.
Seit Jahren bemüht Emmaus sich, seine Mitarbeiter in anderen Ländern neue Erfahrungen machen zu lassen. Welch bessere Möglichkeit gäbe es, als an einem Workcamp teilzunehmen, gerade bei Gruppen in Osteuropa, die alle im Aufbau sind, mit einigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und eben darum der vielfältigen Solidarität bedürfen.

KRAKAU / Polen:
Eine neue Gemeinschaft, die außerhalb der Stadt seit drei Jahren ein neues Gemeinschaftshaus für 20 Compagnons baut.
Fast zu Ende gestellt, lud die Gruppe Mitarbeiter aus europäischen Emmaus-Gemeinschaften ein, um vorrangig Außenarbeiten zu erledigen:
Anfüllen von Erde am Neubau, Kanalarbeiten, Einrichten eines Hühnerstalls (soll die Selbstversorgung der Gruppe verbessern)
Rudolf Wilhelm aus Köln nahm ca. 10 Tage an diesen Arbeiten teil, die wegen dauernder Regenfälle recht mühsam waren. Allerdings fanden zum Ende auch Besuche in Krakau und im Salzbergwerk „Wieliczka“ (einem UNESCO-Kulturerbe) statt.

TARGU JIU / Rumänien:
Eine Gruppe, die mit Hilfe von Emmaus Forbach / Frankreich und etlichen Gruppen aus dem Elsass seit ca. zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen hat.
Thomas Hufen nahm wie im vorigen Jahr am Ausbau und Fertigstellung der Verkaufshallen teil.
Diese Gruppe hat bereits einen Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft bei Emmaus International gestellt.
Rumänien 2013
(einige Eindrücke in Kürze von Thomas Hufen)

Auch dieses Jahr war es mir möglich, nach Targu Jiu zu reisen.
Companions aus England, Frankreich, Rumänien und Deutschland haben mitgeholfen, die neuen Räumlichkeiten (Verkauf/ Lager) einzurichten, anzustreichen etc.
Wir haben Ausflüge gemacht, Kinder des befreundeten Kinderheimes- Emmaus Targu Jiu unterstützt mit 20% des Umsatzes.
Einen Garten angelegt, zusammen mit den Kindern gegrillt und die Freizeit verbracht.
In Zelten Übernachtet bzw. in der Halle oder Büroräumen, als der Regen nachts zu stark wurde.
Hausrat sortiert und an seinen Platz gebracht.
Lkw für Auslieferungen beladen etc. Eben all das, was wir bei Emmaus so machen, um eine neue Gruppe aufzubauen.

Collective Polen / Ukraine:
Seit 2007 bestehen sog. Collectives für der osteuropäische Länder (Polen/ Ukraine, Bosnien und Rumänien) die Arbeitsgruppen sind zwischen Emmaus Gruppen in Westeuropa und den entsprechenden Ländern.
Zweimal im Jahr treffen sich ca. 35 Personen zum Gedankenaustausch, Debatten über die besonderen Probleme vor Ort, Hilfsmöglichkeiten zwischen allen beteiligten Gruppen und die Absprache von Hilfstransporten.
Im September fand ein Treffen in Nowy Sacz und Krakau statt, an dem Johannes und Willi Does teilnehmen konnten. Wir hatten Gelegenheit, die neuen Gebäude in Krakau zu besuchen, aber eben auch die besonderen Schwierigkeiten in Nowy Sacz zu sehen und zu erleben. Diese Gemeinschaft von ca. 20 Personen lebt und arbeitet zusammen nach dem traditionellen Muster von Emmaus:
Sammeln, Verwerten und Verkaufen von Altmaterialien, zudem nimmt sie als Obdachloseneinrichtung regelmäßig und zusätzlich ca. 40 - 50 Obdachlose, meist ältere und schwache Männer auf. Ein beachtliches und bewundernswertes Engagement der Gemeinschaft, auch wenn die Kommune zum Teil diesen Bereich finanziert.

Regional Council in Lwiw / Ukraine:
Emmaus Europa versammelt sich zweimal im Jahr im Regional Council, um zwischen den Regionalversammlungen die solidarischen Aktionen, die Zusammenarbeit mit Emmaus–International, die besonderen Schwierigkeiten oder Entwicklungen der europäischen Gruppen zu reden, sich auszutauschen und entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Vom 11. bis 14. Oktober trafen wir uns in Lwiw / Ukraine, auch um die sozialen und politischen Probleme vor Ort zu sehen und zu verstehen.
Unter ungleich schwierigeren Rahmenbedingungen hat sich die Emmaus Gemeinschaft in Lwiw seit 10 Jahren einen guten Namen in der Stadt gemacht. Schwerpunkt der Arbeit: Aufnahme und Arbeit von Obdachlosen in Gemeinschaft, Hilfe für Arme in Form eines Tagestreffs, Einrichtung eines „Sozial- Hotels“ wo einige Personen zusammenleben und eine Polsterei und einen Verkauf betreiben.
Zur Zeit verhindert die ukrainische Verwaltung den Transport von Hilfsgütern von Westeuropa in die Ukraine. Entsprechende Kontaktaufnahmen von Emmaus Europa mit ukrainischen Behörden waren bisher erfolglos.

Andere Themen des Regional Council:
Budgetfragen, Finanzierung von Solidaraktionen, Flüchtlings- und Migrationsprobleme in Bezug auf die Gemeinschaften, Durchführung von internationalen Workcamps, Suche nach neuen Verantwortlichen in den Gruppen und in den Gremien von Emmaus Europa und Emmaus International, Aufruf zu einem Politikwechsel an die Kandidaten bei der nächsten Europawahl 2014.
Die italienischen Emmaus Gruppen sind in besonderer Weise von den skandalösen Vorgängen in Lampedusa angesprochen und versuchen vor Ort, mit den Flüchtlingen und Behörden Arbeitsmöglichkeiten und andere Erleichterungen zu erreichen.
Das nächste Treffen des Regional Council könnte im Frühjahr 2014 in Lampedusa stattfinden.

Anlässlich des 100.Geburtstages des Abbè Pierres, der Gründer von „Emmaus“, findet in Roubaix eine Ausstellung über ihn und sein Lebenswerk statt.
Am vergangenen Donnerstag, den 21.02.2013 konnte ich mit den Mitarbeitern der Kölner Emmaus Gemeinschaft nach Roubaix in Frankreich fahren, um uns eine Ausstellung über das Leben und Werk von Abbé Pierre anzusehen.
Um 09.00 Uhr ging es dann endlich los. Alle trafen sich in der Gemeinschaft und fuhren dann los Richtung Roubaix. Nach längerer Anreise trafen wir uns am späten Mittag vor Ort mit der Sonsbecker Emmaus-Gemeinschaft. Erst einmal wurden Gruppenfotos geschossen. Wir tranken eine heiße Tasse Kaffee und warteten gespannt darauf, dass endlich die Türen zur Ausstellung geöffnet wurden.
Während wir warteten konnten wir ein paar Fotos von einem großen Banner, der an der Außenwand des Museums hing, aufnehmen.

Dann war es soweit: Um 14.00 Uhr wurden dann die Türen geöffnet und wir konnten rein!
Pascale sprach mit dem Leiter ab, dass wir ganz spontan eine Führung durch die Ausstellung bekamen.
Leider war eine Aufteilung in zwei Gruppen ( Englisch / Französisch )
nicht möglich. Aber zum Glück konnte Pascale die Rolle des Übersetzers für uns übernehmen.
Während der nächsten zwei Stunden haben wir viele interessante Berichte,
Fotos über die einzelnen Stationen im Leben von Abbé Pierre sehen können. Die Fotoapparate kamen nicht zur Ruhe.
Die Ausstellung begann mit dem Kindesalter von Abbé Pierre und ging über zu seiner kirchlichen Laufbahn.
Vor dem Besuch dieser Ausstellung kannte ich den beliebtesten Mann Frankreichs so gut wie gar nicht. Durch die Inhalte und den Aufbau dieser Ausstellung konnte ich viele Informationen sammeln und viele Eindrücke mit nach Deutschland zurück nehmen.
Nach einer sehr ausführlichen Ausstellung, bei der jeder sehr viele Eindrücke gesammelt hatte, ging es dann zunächst in ein Restaurant. Alle waren noch total aufgeregt und sprachen über die gesehenen Ereignisse. Mit guter Laune und vollem Bauch ging es dann zurück zu den Autos.
Die Kölner Emmaus-Gemeinschaft verabschiedete sich von der Sonsbecker Emmaus-Gemeinschaft und andersrum. Gegen 19.00 Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg zurück nach Köln.
Ich für meinen Teil war noch sehr überrascht von der Fülle der ganzen Eindrücke und lies während der Autofahrt alles Revue passieren.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlichst bei der Emmaus-Gemeinschaft Köln bedanken, vor allem bei Pascale und Willi Does, die mir diese Einblicke ermöglichen konnten.
Chantal Gast
Am vergangenen Donnerstag, den 21.02.2013 konnte ich mit den Mitarbeitern der Kölner Emmaus Gemeinschaft nach Roubaix in Frankreich fahren, um uns eine Ausstellung über das Leben und Werk von Abbé Pierre anzusehen.
Um 09.00 Uhr ging es dann endlich los. Alle trafen sich in der Gemeinschaft und fuhren dann los Richtung Roubaix. Nach längerer Anreise trafen wir uns am späten Mittag vor Ort mit der Sonsbecker Emmaus-Gemeinschaft. Erst einmal wurden Gruppenfotos geschossen. Wir tranken eine heiße Tasse Kaffee und warteten gespannt darauf, dass endlich die Türen zur Ausstellung geöffnet wurden.
Während wir warteten konnten wir ein paar Fotos von einem großen Banner, der an der Außenwand des Museums hing, aufnehmen.

Dann war es soweit: Um 14.00 Uhr wurden dann die Türen geöffnet und wir konnten rein!
Pascale sprach mit dem Leiter ab, dass wir ganz spontan eine Führung durch die Ausstellung bekamen.
Leider war eine Aufteilung in zwei Gruppen ( Englisch / Französisch )
nicht möglich. Aber zum Glück konnte Pascale die Rolle des Übersetzers für uns übernehmen.
Während der nächsten zwei Stunden haben wir viele interessante Berichte,
Fotos über die einzelnen Stationen im Leben von Abbé Pierre sehen können. Die Fotoapparate kamen nicht zur Ruhe.
Die Ausstellung begann mit dem Kindesalter von Abbé Pierre und ging über zu seiner kirchlichen Laufbahn.
Vor dem Besuch dieser Ausstellung kannte ich den beliebtesten Mann Frankreichs so gut wie gar nicht. Durch die Inhalte und den Aufbau dieser Ausstellung konnte ich viele Informationen sammeln und viele Eindrücke mit nach Deutschland zurück nehmen.
Nach einer sehr ausführlichen Ausstellung, bei der jeder sehr viele Eindrücke gesammelt hatte, ging es dann zunächst in ein Restaurant. Alle waren noch total aufgeregt und sprachen über die gesehenen Ereignisse. Mit guter Laune und vollem Bauch ging es dann zurück zu den Autos.
Die Kölner Emmaus-Gemeinschaft verabschiedete sich von der Sonsbecker Emmaus-Gemeinschaft und andersrum. Gegen 19.00 Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg zurück nach Köln.
Ich für meinen Teil war noch sehr überrascht von der Fülle der ganzen Eindrücke und lies während der Autofahrt alles Revue passieren.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlichst bei der Emmaus-Gemeinschaft Köln bedanken, vor allem bei Pascale und Willi Does, die mir diese Einblicke ermöglichen konnten.
Chantal Gast


Auch in diesem Jahr findet während der Sommermonate wieder ein Flohmarkt rund ums Café am Lachemer Weg statt.
Wir laden Sie herzlich ein vorbeizukommen, es gibt neben Kaffee und Kuchen und der erwachenden Natur auch weiteres Programm.
Sollten Sie Interesse haben auch als Verkäufer mitzumachen, können Sie sich unter:
0221 - 974 544 213
anmelden.
Montreuil im Oktober 2013
Die Emmaus-Bewegung hat sich immer für die Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte eingesetzt.
Emmaus bezog und bezieht immer Stellung gegen Ungerechtigkeit.
Es muss gesagt werden, dass auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu wenige politische Entscheidungen getroffen wurden, was den Schutz der Menschenrechte angeht.
Deshalb ist Ende 2013 eine weitere Gelegenheit für uns, auf unsere unsere Verpflichtung hinzuweisen. Wir wollen zusammen am 10. Dezember einen Tag schaffen, an dem wir dafür kämpfen, dass die Grundrechte respektiert werden.
Der 10. Dezember ist der Jahrestag der UNTERZEICHNUNG DER UNIVERSALEN ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE DURCH DIE VEREINTEN NATIONEN.
Diese „Erklärung“ beinhaltet grundlegende Werte und ist ein integraler Bereich unseres Universalen Emmaus-Manifestes. In diesem Sinne ist sie ein Markenzeichen für alle Mitgliedsorganisationen in ihrem alltäglichen Engagement.
Die Werte, die durch diese Erklärung vertreten werden sind allumfassend.
Nichtsdestotrotz muss festgestellt werden, dass die ehrgeizigen Ziele von 1948 verwässert wurden. Die Garantien, die in dieser Erklärung versiegelt sind, sind weit weg davon, eine Priorität in unseren gegenwärtigen Gesellschaften zu sein.
65 Jahre nach dieser Erklärung müssen wir aktiv bleiben, dass sie respektiert wird.
Für die Emmaus-Gruppen soll dieser Jahrestag die Chance sein zu zeigen, wie durch unsere tagtägliche Arbeit Menschen möglich gemacht werden kann, seine Würde wiederzuerlangen, eine sozial bewusste gemeinsame Lebensart zu entwickeln, in der die Grundrechte respektiert werden
Das Recht, in Würde zu leben, beinhaltet die Rechte auf:
ERNÄHRUNG, GESUNDHEITSWESEN, WASSER, WOHNUNG, BILDUNG, GERECHTIGKEIT, EINE AUSKÖMMLICHE ARBEIT, DAS RECHT, SICH FREI ZU BEWEGEN UND ZU WOHNEN.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Im Einverständnis mit diesem Artikel lädt Emmaus jeden dazu ein, eine Form der Aktion zu entwickeln, die ihm am besten passt und letztlich eines zum Ziel hat:
"Das Recht, hier zu leben, gibt es hier auch, ..."
Wir in Europa vergessen niemanden ...
In Europa ist z.B. eine bestimmte Gruppe besonders betroffen - die Roma Gemeinschaft. Immer wieder haben sie keine Rechte. Sie sind in ihren Heimatländern ausgeschlossen, wo sie Staatsbürger zweiter Klasse sind. Sie sind gleichfalls in den Ländern ausgeschlossen, in die sie wegen ihrer extremen Armut und Ausgrenzung geflohen sind.
Der 10. Dezember muss Gelegenheit sein, zu wiederholen, dass jedermann die Grundrechte genießen soll, und dass keinerlei Ausnahmen zu akzeptieren sind.
Die Emmaus-Gruppen sind in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen dazu verpflichtet, darauf zu drängen, dass die Grundrechte respektiert werden.
Gemeinsam sind wir verpflichtet, gegen jene anzugehen, die gegen die Werte der Menschenwürde verstoßen.
Wir müssen "Nein" sagen im Angesicht von Verelendung und Ausgrenzung von immer mehr Menschen.
Wir müssen „Nein“ sagen gegen eine Ökonomisierung unseres Lebens, gegen die „Vergötterung des Geldes“
"Unser Gebot ist jenes, von dem jeder wahre Frieden und die Freude jeder Person und Gesellschaft abhängt. Es gilt für alle Menschen“
DAS UNIVERSALMANIFEST DER EMMAUS BEWEGUNG, 1969 ARTIKEL 1
Die Emmaus-Bewegung hat sich immer für die Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte eingesetzt.
Emmaus bezog und bezieht immer Stellung gegen Ungerechtigkeit.
Es muss gesagt werden, dass auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu wenige politische Entscheidungen getroffen wurden, was den Schutz der Menschenrechte angeht.
Deshalb ist Ende 2013 eine weitere Gelegenheit für uns, auf unsere unsere Verpflichtung hinzuweisen. Wir wollen zusammen am 10. Dezember einen Tag schaffen, an dem wir dafür kämpfen, dass die Grundrechte respektiert werden.
Der 10. Dezember ist der Jahrestag der UNTERZEICHNUNG DER UNIVERSALEN ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE DURCH DIE VEREINTEN NATIONEN.
Diese „Erklärung“ beinhaltet grundlegende Werte und ist ein integraler Bereich unseres Universalen Emmaus-Manifestes. In diesem Sinne ist sie ein Markenzeichen für alle Mitgliedsorganisationen in ihrem alltäglichen Engagement.
Die Werte, die durch diese Erklärung vertreten werden sind allumfassend.
Nichtsdestotrotz muss festgestellt werden, dass die ehrgeizigen Ziele von 1948 verwässert wurden. Die Garantien, die in dieser Erklärung versiegelt sind, sind weit weg davon, eine Priorität in unseren gegenwärtigen Gesellschaften zu sein.
65 Jahre nach dieser Erklärung müssen wir aktiv bleiben, dass sie respektiert wird.
Für die Emmaus-Gruppen soll dieser Jahrestag die Chance sein zu zeigen, wie durch unsere tagtägliche Arbeit Menschen möglich gemacht werden kann, seine Würde wiederzuerlangen, eine sozial bewusste gemeinsame Lebensart zu entwickeln, in der die Grundrechte respektiert werden
Das Recht, in Würde zu leben, beinhaltet die Rechte auf:
ERNÄHRUNG, GESUNDHEITSWESEN, WASSER, WOHNUNG, BILDUNG, GERECHTIGKEIT, EINE AUSKÖMMLICHE ARBEIT, DAS RECHT, SICH FREI ZU BEWEGEN UND ZU WOHNEN.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Im Einverständnis mit diesem Artikel lädt Emmaus jeden dazu ein, eine Form der Aktion zu entwickeln, die ihm am besten passt und letztlich eines zum Ziel hat:
"Das Recht, hier zu leben, gibt es hier auch, ..."
Wir in Europa vergessen niemanden ...
In Europa ist z.B. eine bestimmte Gruppe besonders betroffen - die Roma Gemeinschaft. Immer wieder haben sie keine Rechte. Sie sind in ihren Heimatländern ausgeschlossen, wo sie Staatsbürger zweiter Klasse sind. Sie sind gleichfalls in den Ländern ausgeschlossen, in die sie wegen ihrer extremen Armut und Ausgrenzung geflohen sind.
Der 10. Dezember muss Gelegenheit sein, zu wiederholen, dass jedermann die Grundrechte genießen soll, und dass keinerlei Ausnahmen zu akzeptieren sind.
Die Emmaus-Gruppen sind in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen dazu verpflichtet, darauf zu drängen, dass die Grundrechte respektiert werden.
Gemeinsam sind wir verpflichtet, gegen jene anzugehen, die gegen die Werte der Menschenwürde verstoßen.
Wir müssen "Nein" sagen im Angesicht von Verelendung und Ausgrenzung von immer mehr Menschen.
Wir müssen „Nein“ sagen gegen eine Ökonomisierung unseres Lebens, gegen die „Vergötterung des Geldes“
"Unser Gebot ist jenes, von dem jeder wahre Frieden und die Freude jeder Person und Gesellschaft abhängt. Es gilt für alle Menschen“
DAS UNIVERSALMANIFEST DER EMMAUS BEWEGUNG, 1969 ARTIKEL 1
Container für Nowy Sacz Mai 2013

Hier noch einige Bilder unseres im Mai nach Nowy Sacz verschickten Hilfstransportes.
Gemeinsam mit unseren Freunden und Kollegen von Emmaus Bergisch Gladbach haben wir wieder über hundert Kleiderballen, Möbel sowie Kisten mit Hausrat, Spielzeug und Elektroartikeln versandt.
Vielen Dank für Ihre andauernden Materialspenden, ohne die eine solche Solidaritätsaktion nicht möglich wäre.

Container für Lublin März 2013

Im Rahmen des Solidaritätsprogramms von Emmaus Europa haben wir im März einen Warencontainer an unsere Freunde von der Emmaus Gruppe in Lublin versandt.
Der Transport bestand diesmal aus nur 30 Kleiderballen sowie Möbeln und Kartons mit Hausrat, Elektroartikeln und Spielzeug.
An dieser Stelle auch nochmal ein Danke an die Emmaus Gemeinschaft in Sonsbeck, welche sich wieder mit über 2 t Hausrat am Transport beteiligt hat, und natürlich an unsere Kunden für die Spende der versendeten Waren.

Hier noch einige Bilder unseres im Mai nach Nowy Sacz verschickten Hilfstransportes.
Gemeinsam mit unseren Freunden und Kollegen von Emmaus Bergisch Gladbach haben wir wieder über hundert Kleiderballen, Möbel sowie Kisten mit Hausrat, Spielzeug und Elektroartikeln versandt.
Vielen Dank für Ihre andauernden Materialspenden, ohne die eine solche Solidaritätsaktion nicht möglich wäre.

Container für Lublin März 2013

Im Rahmen des Solidaritätsprogramms von Emmaus Europa haben wir im März einen Warencontainer an unsere Freunde von der Emmaus Gruppe in Lublin versandt.
Der Transport bestand diesmal aus nur 30 Kleiderballen sowie Möbeln und Kartons mit Hausrat, Elektroartikeln und Spielzeug.
An dieser Stelle auch nochmal ein Danke an die Emmaus Gemeinschaft in Sonsbeck, welche sich wieder mit über 2 t Hausrat am Transport beteiligt hat, und natürlich an unsere Kunden für die Spende der versendeten Waren.

Am 24.5. waren wir mit unserer Religionsgruppe bei der Emmaus-Gemeinschaft in Köln –Longerich. Emmaus ist ein unabhängiges, internationales Hilfswerk, das 1949 von Abbe Pierre in Frankreich gegründet wurde. Emmaus bemüht sich, Menschen, in besonders schwierigen Lebenslagen eine Unterstützung und Stabilisierung zu geben. Die Mitglieder der Emmaus-Gemeinschaft verzichten auf staatliche Hilfe. Die Gemeinschaft in Köln hat ein großes Gebrauchtwaren-Lager in Köln-Merkenich und betreibt eine Suppenküche für Obdachlose.
Wir wurden sehr freundlich empfangen und nachdem wir unsere mitgebrachten Lebensmittel für die Suppenküche abgegeben hatten, haben wir Gruppen für die verschiedenen Arbeiten gebildet.
Wir haben in folgenden Bereichen geholfen:
Auf dem Gelände von Emmaus ist eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung; dort haben wir die Gartenanlagen gestaltet.
Im Lager haben wir Kleidung sortiert und Bücherregale ausgewischt und neu geordnet. Wir haben Regale mit Bildern und Lampen aufgeräumt. Am Nachmittag werden diese Second-Hand Waren verkauft – wir haben geholfen, sie schön zu präsentieren.
Eine Gruppe hat das Außengelände vor dem Wohnhaus sauber gemacht.
Einige haben in der Küche das Mittagessen für die Gemeinschaft und uns vorbereitet. Wir haben an langen Tischen gesessen und gesungen. Nach dem leckeren gemeinsamen Essen haben wir mit abgewaschen.
Wir haben gemerkt, dass alle Mitglieder einen guten Zusammenhalt haben und tolerant miteinander umgehen.
Das Aushelfen hat uns allen Spaß gemacht und wir haben einen Einblick in Leben der Emmaus-Gemeinschaft bekommen. Wir haben viel dabei gelernt und würden es jederzeit wieder machen.
Wir wurden sehr freundlich empfangen und nachdem wir unsere mitgebrachten Lebensmittel für die Suppenküche abgegeben hatten, haben wir Gruppen für die verschiedenen Arbeiten gebildet.
Wir haben in folgenden Bereichen geholfen:
Auf dem Gelände von Emmaus ist eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung; dort haben wir die Gartenanlagen gestaltet.
Im Lager haben wir Kleidung sortiert und Bücherregale ausgewischt und neu geordnet. Wir haben Regale mit Bildern und Lampen aufgeräumt. Am Nachmittag werden diese Second-Hand Waren verkauft – wir haben geholfen, sie schön zu präsentieren.
Eine Gruppe hat das Außengelände vor dem Wohnhaus sauber gemacht.
Einige haben in der Küche das Mittagessen für die Gemeinschaft und uns vorbereitet. Wir haben an langen Tischen gesessen und gesungen. Nach dem leckeren gemeinsamen Essen haben wir mit abgewaschen.
Wir haben gemerkt, dass alle Mitglieder einen guten Zusammenhalt haben und tolerant miteinander umgehen.
Das Aushelfen hat uns allen Spaß gemacht und wir haben einen Einblick in Leben der Emmaus-Gemeinschaft bekommen. Wir haben viel dabei gelernt und würden es jederzeit wieder machen.
Vom 28.Oktober bis zum 04. November findet in der IHK zu Köln eine Kunstausstellung mit anschließender Auktion statt. Namhafte Künstler und Bürger haben für diese Benefizversteigerung Werke gespendet oder übernehmen die Schirmherrschaft. Alle Erlöse dieser Aktion kommen zwölf Kölner gemeinnützigen Einrichtungen zugute.
Die Kölner Emmaus Gemeinschaft e.V. ist einer der bedachten Vereine, und mit Sicherheit haben wir Bedarf an zusätzlichen Mitteln in der Obdachlosenarbeit auf lokaler, nationaler und auch internationaler Ebene.
Dennoch haben wir die Veranstaltung vereinsintern durchaus kontrovers diskutiert.

https://kunst-hilft-geben.de
Deswegen hier auch einige grundsätzliche Bemerkungen:
Wenn wir von unserer Gesellschaft reden, dann meinen wir, dass es, wie Abbé Pierre vor vielen Jahren gesagt hat; einen Krieg der Reichen gegen die Armen gibt, der auf ganz anderen Ebenen geführt wird als nur auf der kommunalen Ebene .
Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird immer deutlicher:
Es sollen nutzlose Menschen aussortiert und möglichst nicht mehr zu Wort kommen.
Unser „Sozial“- System will und kann nur noch die lokalen Wunden ein wenig zukleistern , an einen Wechsel im Bewusstsein, der Vision, dass alle Menschen ihre Würde, ihren Zugang auf Gesundheit, Bildung und Arbeit haben, wird schon lange kein Gedanke mehr verschwendet.
In diesem Räderwerk sollen wir von Emmaus dann für den „Almosenbetrieb“ zuständig sein.
Und wir wissen auch dies alle: Das wird nicht reichen in einer globalisierten Welt, in der Millionen von Menschen von Osten und Afrika nach Europa drängen und sich das holen werden, was sie brauchen und was wir ihnen nicht geben wollen...../
Aber auch das ist unsere gesellschaftliche Realität:
Gutverdiendende aus der Mittelschicht verachten den Sozialstaat, Intellektuelle machen Front gegen Solidarität.
Alles eben nicht neu, denn schon vor ca. 15 Jahren, ein paar Jahre nach der weltweiten Einführung, dem weltweiten Sieg des neoliberalen Denkens, der Idee, dass man die Reichen so weit entlasten muss wie nur irgend möglich, die deregulierten Kräfte des „Heilenden Marktes“ alles tun, dass auch im Bodensatz der Gesellschaften der Wohlstand ankomme, haben wir von Emmaus schon vorausgesagt, dass es eine Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm geben wird, mit wenig Interesse aneinander, mit keinerlei Kenntnis voneinander.
Aus dem Wohlstand für alle ist natürlich nichts geworden, vielmehr werden nach dem Prinzip der Barmherzigkeit einige Brosamen als Almosen und Spenden unter den Tisch geworfen.
„ Das System in Deutschland verkraftet die Armen“
Die Frage nach freier Entfaltung in Menschenwürde, nach gerechten Strukturen, nach freiem Zugang zu Gesundheit, Bildung und Kultur wird gar nicht mehr gestellt, ist nicht mehr Thema des politischen Mainstreams, vielmehr:
Armut und Ausgegrenztsein ist jeder selber schuld, und vielleicht gibt es den ein oder anderen Gutschein, das Carepaket der Tafeln zu Weihnachten, denn Verelendung ist nach heutigem Verständnis individuell zu verantworten und eben auch individuell zu begegnen:
Aber immer durch Gewährung von Almosen
Der Kampf für Gerechtigkeit, die innere Struktur einer Emmaus- Gemeinschaft, die nicht ein Ort des Almosens ist, wo nicht ein Teller Suppe gewährt wird, sondern wo möglichst selbstbewusste Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und können, dieser Aktionsansatz gar nicht mehr verstanden, gar nicht mehr gewollt zur Kenntnis genommen.
Kurz:
Entweder Geld und Arbeit oder Almosen und offene Hände zum Betteln, das sind die einzigen Alternativen der Wahrnehmung auch in der sog. wohlmeinenden Öffentlichkeit.
Und wie jedes Jahr, vor allem zur Weihnachtszeit, befällt uns Abscheu ob der vielen Anrufe und Berichte über vordergründige Betroffenheit gegenüber Armut. Sie öden uns an, da sie immer ausblenden, dass es grundsätzlich und ohne Ausnahme ein Menschenrecht ist, gute Gesundheit, Bildung und Wohnung zu haben, die nicht gewährt wird wie aus dem „Barmherzigkeitssack des Weihnachtsmanns“, sondern aus den gemeinsamen Ressourcen, zu denen alle Zugang haben müssen.
Immer mehr werden zusätzlich diejenigen , die noch nicht einmal mehr wohlmeinend daherkommen:
Elend, Behinderung, Altsein, Arbeitslosigkeit kotzt sie an, und das sagen sie auch immer offener.
Die Gesellschaft spaltet sich auf, keine gemeinsame Basis, kein Gemeinwesen, ein „Common Sense“ ist nicht erkennbar und auch nicht mehr gewollt.
Die Vermögenden kaufen sich ihre Leistungen und haben kein Interesse mehr an einer allgemein funktionierenden Infrastruktur von Staat und Kommunen.
Genau deshalb ist auch aus ihrer Sicht folgerichtig, dass diese Klasse denn auch immer weniger Steuern zahlt, Steuern sind zur Finanzierung von allgemein zugängigen Einrichtungen bestimmt, wer sich allerdings alles kaufen kann, braucht den Staat nicht mehr.
Zum Schluss: Wann fangen wir endlich an, unsere gemeinsamen Ressourcen nicht nach dem Almosenverständnis an Bedürftige zu verteilen, sondern uns für gerechte Strukturen zu kümmern.
Willi Does
Vorsitzender Emmaus Gemeinschaft in Köln
Vorstandsmitglied Emmaus Europa
Die Kölner Emmaus Gemeinschaft e.V. ist einer der bedachten Vereine, und mit Sicherheit haben wir Bedarf an zusätzlichen Mitteln in der Obdachlosenarbeit auf lokaler, nationaler und auch internationaler Ebene.
Dennoch haben wir die Veranstaltung vereinsintern durchaus kontrovers diskutiert.

https://kunst-hilft-geben.de
Deswegen hier auch einige grundsätzliche Bemerkungen:
Wenn wir von unserer Gesellschaft reden, dann meinen wir, dass es, wie Abbé Pierre vor vielen Jahren gesagt hat; einen Krieg der Reichen gegen die Armen gibt, der auf ganz anderen Ebenen geführt wird als nur auf der kommunalen Ebene .
Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird immer deutlicher:
Es sollen nutzlose Menschen aussortiert und möglichst nicht mehr zu Wort kommen.
Unser „Sozial“- System will und kann nur noch die lokalen Wunden ein wenig zukleistern , an einen Wechsel im Bewusstsein, der Vision, dass alle Menschen ihre Würde, ihren Zugang auf Gesundheit, Bildung und Arbeit haben, wird schon lange kein Gedanke mehr verschwendet.
In diesem Räderwerk sollen wir von Emmaus dann für den „Almosenbetrieb“ zuständig sein.
Und wir wissen auch dies alle: Das wird nicht reichen in einer globalisierten Welt, in der Millionen von Menschen von Osten und Afrika nach Europa drängen und sich das holen werden, was sie brauchen und was wir ihnen nicht geben wollen...../
Aber auch das ist unsere gesellschaftliche Realität:
Gutverdiendende aus der Mittelschicht verachten den Sozialstaat, Intellektuelle machen Front gegen Solidarität.
Alles eben nicht neu, denn schon vor ca. 15 Jahren, ein paar Jahre nach der weltweiten Einführung, dem weltweiten Sieg des neoliberalen Denkens, der Idee, dass man die Reichen so weit entlasten muss wie nur irgend möglich, die deregulierten Kräfte des „Heilenden Marktes“ alles tun, dass auch im Bodensatz der Gesellschaften der Wohlstand ankomme, haben wir von Emmaus schon vorausgesagt, dass es eine Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm geben wird, mit wenig Interesse aneinander, mit keinerlei Kenntnis voneinander.
Aus dem Wohlstand für alle ist natürlich nichts geworden, vielmehr werden nach dem Prinzip der Barmherzigkeit einige Brosamen als Almosen und Spenden unter den Tisch geworfen.
„ Das System in Deutschland verkraftet die Armen“
Die Frage nach freier Entfaltung in Menschenwürde, nach gerechten Strukturen, nach freiem Zugang zu Gesundheit, Bildung und Kultur wird gar nicht mehr gestellt, ist nicht mehr Thema des politischen Mainstreams, vielmehr:
Armut und Ausgegrenztsein ist jeder selber schuld, und vielleicht gibt es den ein oder anderen Gutschein, das Carepaket der Tafeln zu Weihnachten, denn Verelendung ist nach heutigem Verständnis individuell zu verantworten und eben auch individuell zu begegnen:
Aber immer durch Gewährung von Almosen
Der Kampf für Gerechtigkeit, die innere Struktur einer Emmaus- Gemeinschaft, die nicht ein Ort des Almosens ist, wo nicht ein Teller Suppe gewährt wird, sondern wo möglichst selbstbewusste Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und können, dieser Aktionsansatz gar nicht mehr verstanden, gar nicht mehr gewollt zur Kenntnis genommen.
Kurz:
Entweder Geld und Arbeit oder Almosen und offene Hände zum Betteln, das sind die einzigen Alternativen der Wahrnehmung auch in der sog. wohlmeinenden Öffentlichkeit.
Und wie jedes Jahr, vor allem zur Weihnachtszeit, befällt uns Abscheu ob der vielen Anrufe und Berichte über vordergründige Betroffenheit gegenüber Armut. Sie öden uns an, da sie immer ausblenden, dass es grundsätzlich und ohne Ausnahme ein Menschenrecht ist, gute Gesundheit, Bildung und Wohnung zu haben, die nicht gewährt wird wie aus dem „Barmherzigkeitssack des Weihnachtsmanns“, sondern aus den gemeinsamen Ressourcen, zu denen alle Zugang haben müssen.
Immer mehr werden zusätzlich diejenigen , die noch nicht einmal mehr wohlmeinend daherkommen:
Elend, Behinderung, Altsein, Arbeitslosigkeit kotzt sie an, und das sagen sie auch immer offener.
Die Gesellschaft spaltet sich auf, keine gemeinsame Basis, kein Gemeinwesen, ein „Common Sense“ ist nicht erkennbar und auch nicht mehr gewollt.
Die Vermögenden kaufen sich ihre Leistungen und haben kein Interesse mehr an einer allgemein funktionierenden Infrastruktur von Staat und Kommunen.
Genau deshalb ist auch aus ihrer Sicht folgerichtig, dass diese Klasse denn auch immer weniger Steuern zahlt, Steuern sind zur Finanzierung von allgemein zugängigen Einrichtungen bestimmt, wer sich allerdings alles kaufen kann, braucht den Staat nicht mehr.
Zum Schluss: Wann fangen wir endlich an, unsere gemeinsamen Ressourcen nicht nach dem Almosenverständnis an Bedürftige zu verteilen, sondern uns für gerechte Strukturen zu kümmern.
Willi Does
Vorsitzender Emmaus Gemeinschaft in Köln
Vorstandsmitglied Emmaus Europa
Im Oktober 1993 eröffneten wir von der Emmaus Gemeinschaft in Köln einen kleinen Laden in Nippes am Baudriplatz 16.
Eher zufällig kam es zu einem Mietverhältnis während einer Entrümplung für den damaligen Mieter, der offenbar froh war, einen Nachmieter zu finden.
In diesem Laden hat über 20 Jahre eine stabile, ehrenamtliche Mannschaft von Bürgern aus Nippes für verlässliche Öffnungszeiten, ein angenehmes und wechselndes Angebot an Kleidern, Hausrat, Büchern und Kleinmöbeln gesorgt.
Verschiedenste Aktionen mit der Ladenmannschaft zum Thema Obdachlosigkeit, zusammen mit der KAB-Nippes, haben auch den sozialpolitischen Aspekt dieses kleinen Emmaus- Ladens herausgearbeitet.
Seit einem Jahr findet letztlich eine Lebensmittelausgabe mit ATLANT e.V. für notleidende Nippeser Bürger einmal wöchentlich statt.
Eher zufällig kam es zu einem Mietverhältnis während einer Entrümplung für den damaligen Mieter, der offenbar froh war, einen Nachmieter zu finden.
In diesem Laden hat über 20 Jahre eine stabile, ehrenamtliche Mannschaft von Bürgern aus Nippes für verlässliche Öffnungszeiten, ein angenehmes und wechselndes Angebot an Kleidern, Hausrat, Büchern und Kleinmöbeln gesorgt.
Verschiedenste Aktionen mit der Ladenmannschaft zum Thema Obdachlosigkeit, zusammen mit der KAB-Nippes, haben auch den sozialpolitischen Aspekt dieses kleinen Emmaus- Ladens herausgearbeitet.
Seit einem Jahr findet letztlich eine Lebensmittelausgabe mit ATLANT e.V. für notleidende Nippeser Bürger einmal wöchentlich statt.
