In Zusammenarbeit mit #FairWertung, einem deutschen Dachverband zur sinnvollen Verwertung von Altkleidern wird immer deutlicher, dass sich das Aufkommen von Kleidern in den letzten Jahren verändert hat.
Die Branche der vielen Sozialkaufhäuser hat seit einiger Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen:
Weltweit hat sich die Kleiderproduktion von 2000 bis 2015 verdoppelt, mittlerweile mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr mit einem Jahresumsatz von 1,6 Billionen Euro.
So steht auch die Altkleiderbranche in 2018 vor einem Rekordjahr, was das Aufkommen von Kleiderspenden angeht.
Nur: die Qualität der Kleidung wird immer schlechter. Das System „Fast Fashion“ zeigt ganz offensichtlich:
Ausrangierte Klamotten haben schlicht eine zu schlechte Qualität. Schnäppchen zu 1,99 Euro taugen einfach nicht mehr dazu, sie secondhand anzubieten, da die Verarbeitung zu miserabel ist.
Der immer höher liegende Anteil an Polyester in Kleidung taugt noch nicht einmal dazu, es in Putzlappen zu verarbeiten, da einfach die Saugkraft fehlt.
Der Großteil der Kleidung wird auch von gemeinnützigen Secondhand- Betrieben an Profi- Verwerter verkauft, die Professionalität dieser Verwerter zeigt ganz offensichtlich, dass die Menge zu groß, die Qualität zu schlecht ist, um rentabel zu arbeiten und einen entsprechenden Ankaufpreis bei Abholung zu garantieren.
So wird es wahrscheinlich auch bei Emmaus dazu kommen, dass wir die Annahme von Kleidern genau beobachten, vielleicht sogar reduzieren müssen, um zu vermeiden, dass Kleidung in den Restmüll geworfen wird, d.h. der „thermischen Verwertung“ zugeführt werden muss.
Dezember 2018
Die Branche der vielen Sozialkaufhäuser hat seit einiger Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen:
Weltweit hat sich die Kleiderproduktion von 2000 bis 2015 verdoppelt, mittlerweile mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr mit einem Jahresumsatz von 1,6 Billionen Euro.
So steht auch die Altkleiderbranche in 2018 vor einem Rekordjahr, was das Aufkommen von Kleiderspenden angeht.
Nur: die Qualität der Kleidung wird immer schlechter. Das System „Fast Fashion“ zeigt ganz offensichtlich:
Ausrangierte Klamotten haben schlicht eine zu schlechte Qualität. Schnäppchen zu 1,99 Euro taugen einfach nicht mehr dazu, sie secondhand anzubieten, da die Verarbeitung zu miserabel ist.
Der immer höher liegende Anteil an Polyester in Kleidung taugt noch nicht einmal dazu, es in Putzlappen zu verarbeiten, da einfach die Saugkraft fehlt.
Der Großteil der Kleidung wird auch von gemeinnützigen Secondhand- Betrieben an Profi- Verwerter verkauft, die Professionalität dieser Verwerter zeigt ganz offensichtlich, dass die Menge zu groß, die Qualität zu schlecht ist, um rentabel zu arbeiten und einen entsprechenden Ankaufpreis bei Abholung zu garantieren.
So wird es wahrscheinlich auch bei Emmaus dazu kommen, dass wir die Annahme von Kleidern genau beobachten, vielleicht sogar reduzieren müssen, um zu vermeiden, dass Kleidung in den Restmüll geworfen wird, d.h. der „thermischen Verwertung“ zugeführt werden muss.
Dezember 2018
Emmaus wurde 1949 von Abbé Pierre gegründet und basiert als internationales Hilfswerk auf einem ethischen Prinzip:
Befähigung chancenloser Mitmenschen, ihre persönliche Würde durch Arbeit wieder zu erlangen und dabei anderen Bedürftigen zu helfen.
Seit 70 Jahren bemüht sich Emmaus, an einer menschlicheren Gesellschaft zu bauen im Kampf gegen alle Formen sozialer, rassischer, politischer, wirtschaftlicher, religiöser und weltanschaulicher Ausgrenzung und Diskriminierung als Garantie und Respekt der persönlichen Grundrechte.
Die Emmaus Bewegung hat Mitgliedsorganisationen in 4 Kontinenten. Unsere Bewegung versucht, die Ursachen von Armut zu benennen und für Alternativen gegen eine nur gewinnorientierte Gesellschaft einzutreten; in Europa arbeiten 20.000 Frauen und Männer und setzen dies im Alltag unserer Bewegung in Form von über 300 Gruppen in 19 Ländern Europas um. Unsere Kernarbeit hat eine starke gemeinschaftliche Ausrichtung: Sammeln und Recyclen von Gebrauchtwaren und Rohstoffen. Emmaus ist sich der Ziele nachhaltiger Entwicklung bewusst und verfolgt die Möglichkeiten eines alternativen Wirtschaftsmodels.
Die Emmaus Bewegung legitimiert sich in ihrem sozialen Bezug. Ein ausgedehntes Angebot und Aktivitäten ermöglichen und sichern durch gemeinschaftliche Arbeit die Integration ausgeschlossener Menschen unserer Gesellschaft.
Solidarität ist Kern aller Emmaus- Arbeit.
Diese Praxis von Emmaus gibt eine Antwort auf die dringenden sozialen Fragen in krisenhafter Umwelt. Wir verteidigen eine soziale und solidarische Ökonomie der Umverteilung.
Im Vorfeld der Europawahlen von 2009 und 2014 war unter den Kandidaten des Parlaments die Übereinstimmung:
Respekt der Menschenrechte der Migranten, im Sinne angemessener Unterbringung wie auch solidarischer Ökonomie.
Für 2018 ist festzustellen, dass die Rechte der Migranten rückläufig sind. Mehr noch, trotz aller Möglichkeiten europäischer Projekte ist die kollektive Wohlstandssicherstellung in Frage gestellt.
Die EU entschied sich für eine mehr ökonomische Integration zu Lasten eines sozialen Europas.
Die EU verschreibt sich einer ultraliberalen Politik, wodurch das soziale Gefüge Schaden nimmt und Benachteiligte ausgeschlossen werden.
Wir haben festgestellt, dass dieser Ausschluss zunehmend bei der Aufnahme in unsere Gemeinschaften und Gruppen sichtbar wird. Die Opfer des Systems kommen aus schwierigen Lebenslagen zu Emmaus und suchen Anlehnung , Erholung und Integration.
2019 erwartet Emmaus vom europäischen Parlament, der einzigen europäischen demokratisch gewählten Institution, ein solides Gegengewicht zur Europäischen Kommission. Um ein Gegengewicht zu schaffen fordern wir, die Mitglieder von Emmaus Europa, von den Gewählten des europäischen Parlaments:
Migranten, die vor unseren Küsten ertrinken oder in schrecklichen Untersuchungszentren hausen, zeigen klar ernsthafte Verstöße gegen das Prinzip Menschlichkeit. Der Europäische Rat stärkte im Juni 2018 diese Politik der ausgrenzenden Grenzsicherung, wie sie nun auf dem Balkan üblich ist. Die Tatsache, dass Europa die Jagd auf Migranten immer noch zulässt, zeigt, dass diese als illegale Wesen betrachtet werden, und steht im Widerspruch unserer Werte und Grundrechten.
Emmaus Europa fordert die Kandidaten auf, zu diesen Punkten Stellung zu nehmen und alles daran zu setzen, ein menschlicheres und friedfertigeres Europa zu schaffen.
Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt aufzugeben. Vielmehr müssen alle öffentlichen Abläufe in den Dienst aller gestellt werden. Es ist Zeit, Demokratie einzufordern.
Wir fordern, dass die Deklaration der Menschenrechte umgesetzt wird. Deren Ziele müssen als Dringlichkeit und mit Nachdruck nach vorne gebracht werden. Menschenrechte müssen für jedermann in Europa und weltweit garantiert werden.
Willi Does
Präsident Emmaus Europa
Befähigung chancenloser Mitmenschen, ihre persönliche Würde durch Arbeit wieder zu erlangen und dabei anderen Bedürftigen zu helfen.
Seit 70 Jahren bemüht sich Emmaus, an einer menschlicheren Gesellschaft zu bauen im Kampf gegen alle Formen sozialer, rassischer, politischer, wirtschaftlicher, religiöser und weltanschaulicher Ausgrenzung und Diskriminierung als Garantie und Respekt der persönlichen Grundrechte.
Die Emmaus Bewegung hat Mitgliedsorganisationen in 4 Kontinenten. Unsere Bewegung versucht, die Ursachen von Armut zu benennen und für Alternativen gegen eine nur gewinnorientierte Gesellschaft einzutreten; in Europa arbeiten 20.000 Frauen und Männer und setzen dies im Alltag unserer Bewegung in Form von über 300 Gruppen in 19 Ländern Europas um. Unsere Kernarbeit hat eine starke gemeinschaftliche Ausrichtung: Sammeln und Recyclen von Gebrauchtwaren und Rohstoffen. Emmaus ist sich der Ziele nachhaltiger Entwicklung bewusst und verfolgt die Möglichkeiten eines alternativen Wirtschaftsmodels.
Die Emmaus Bewegung legitimiert sich in ihrem sozialen Bezug. Ein ausgedehntes Angebot und Aktivitäten ermöglichen und sichern durch gemeinschaftliche Arbeit die Integration ausgeschlossener Menschen unserer Gesellschaft.
Solidarität ist Kern aller Emmaus- Arbeit.
Diese Praxis von Emmaus gibt eine Antwort auf die dringenden sozialen Fragen in krisenhafter Umwelt. Wir verteidigen eine soziale und solidarische Ökonomie der Umverteilung.
Im Vorfeld der Europawahlen von 2009 und 2014 war unter den Kandidaten des Parlaments die Übereinstimmung:
Respekt der Menschenrechte der Migranten, im Sinne angemessener Unterbringung wie auch solidarischer Ökonomie.
Für 2018 ist festzustellen, dass die Rechte der Migranten rückläufig sind. Mehr noch, trotz aller Möglichkeiten europäischer Projekte ist die kollektive Wohlstandssicherstellung in Frage gestellt.
Die EU entschied sich für eine mehr ökonomische Integration zu Lasten eines sozialen Europas.
Die EU verschreibt sich einer ultraliberalen Politik, wodurch das soziale Gefüge Schaden nimmt und Benachteiligte ausgeschlossen werden.
Wir haben festgestellt, dass dieser Ausschluss zunehmend bei der Aufnahme in unsere Gemeinschaften und Gruppen sichtbar wird. Die Opfer des Systems kommen aus schwierigen Lebenslagen zu Emmaus und suchen Anlehnung , Erholung und Integration.
2019 erwartet Emmaus vom europäischen Parlament, der einzigen europäischen demokratisch gewählten Institution, ein solides Gegengewicht zur Europäischen Kommission. Um ein Gegengewicht zu schaffen fordern wir, die Mitglieder von Emmaus Europa, von den Gewählten des europäischen Parlaments:
- …eine umweltfreundliche europäische Absicherung öffentlicher Mittel und gemeinschaftlicher Rücklagen: die EU muss die Kohleverstromung zurückfahren, CO2 Emissionen begrenzen durch Energieeinsparung, Nutzung nachhaltiger Produkte, Mehrfachnutzung und Recycling. Gegebene Privatisierung von Wasser, Landschaft und Abfallverwertung müssen überdacht werden. .
- ...eine umfassende und sozial-ökonomische Wirtschaft: die Privilegien einer ultraliberalen Politik wirken selbstsüchtig und vernichten die soziale Balance. Die Geldwertpolitik ist katastrophal, da sie von den Banken und einigen wohlhabenden Privatsektoren kontrolliert ist. Wir wünschen eine ständige Transaktionssteuer, die diese selbstsüchtigen und unleidigen Transaktionen kontrolliert. Wir sind empört festzustellen, dass sich ein Turbohandel ungehemmt fortsetzt und völlig von den realen Gegebenheiten abgekoppelt ist.
- …eine humanere europäische Migrationspolitik: die Überwachungskosten, Vergabekosten für Grenzmanagement und Bekämpfung von „Hilfskriminalität“ sind außergewöhnlich.
Migranten, die vor unseren Küsten ertrinken oder in schrecklichen Untersuchungszentren hausen, zeigen klar ernsthafte Verstöße gegen das Prinzip Menschlichkeit. Der Europäische Rat stärkte im Juni 2018 diese Politik der ausgrenzenden Grenzsicherung, wie sie nun auf dem Balkan üblich ist. Die Tatsache, dass Europa die Jagd auf Migranten immer noch zulässt, zeigt, dass diese als illegale Wesen betrachtet werden, und steht im Widerspruch unserer Werte und Grundrechten.
Emmaus Europa fordert die Kandidaten auf, zu diesen Punkten Stellung zu nehmen und alles daran zu setzen, ein menschlicheres und friedfertigeres Europa zu schaffen.
Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt aufzugeben. Vielmehr müssen alle öffentlichen Abläufe in den Dienst aller gestellt werden. Es ist Zeit, Demokratie einzufordern.
Wir fordern, dass die Deklaration der Menschenrechte umgesetzt wird. Deren Ziele müssen als Dringlichkeit und mit Nachdruck nach vorne gebracht werden. Menschenrechte müssen für jedermann in Europa und weltweit garantiert werden.
Willi Does
Präsident Emmaus Europa
Am 18. März dieses Jahres beendete die Mare Jonio ihre erste Kampagne 2019 mit der Rettung von ca. 50 Personen unweit der lybischen Küste. In den darauffolgenden Tagen und während einer spannungsgeladenen Wartezeit blieb das Schiff in der Nähe der Küste von Lampedusa, ohne dass die Migranten vom Bord konnten. Das Schiff wurde beschlagnahmt, sein Kapitän Pietro Marrone sowie der Beauftragte Luca Casarini wurden einer gerichtlichen Untersuchung unterzogen.
Seit Februar 2019 unterstützt Emmaus Italia Mediterranea durch konkrete Maßnahmen (Kleider-und Geldsammlung) und verfolgt die Lage von Anfang an aufmerksam. Wir tun es insbesondere jetzt, wo das Schiff Mare Junio schließlich wieder ins Meer stechen konnte für eine neue Such-und Rettungskampagne.
Vor einigen Tagen – in Zusammenarbeit mit zahlreichen Freiwilligen und Vereinigungen aus ganz Italien – hat Emmaus Italia an der ersten Vollversammlung der Mediterranea in Rom (am 6.und 7. April 2019) teilgenommen. Ein Augenblick des Teilens und der Konfrontierung, während dessen wir das Fundament für die künftige Zusammenarbeit zwischen den “Landesbesatzungen” und den “Meeresbesatzungen” gelegt haben.
Die Mitglieder der Mediterranea haben ihre Wirtschaftsbilanz, die sie für diese Gelegenheit vorbereitet hatten, veröffentlicht. Diese Bilanz weist rote Zahlen auf, da die zahlreichen Ausgaben, die mit der Verwaltung des Schiffes und der Organisation der Kampagnen zusammenhängen, höher als die Einnahmen sind, wenn auch nur geringfügig.
Aus diesem Grunde braucht das Projekt Mediterranea mehr denn je die Unterstützung aller, die sich mit den Werten, die diese Rettungtätigkeit ausmachen, identifizieren. Aus diesem Grunde hat Emmaus Italia, die eine Geldkollekte initiiert hat, beschlossen, die bis heute eingesammelten Gelder – 13 000 € (eine Summe, die auch die Zuwendungen von anderen europäischen Emmaus Gemeinschaften beinhaltet), an Mediterranea zu zahlen. Die Unterstützungskampagne seitens der durch Abbé Pierre gegründeten Bewegung wird sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Darum bitten wir unsere Freunde, uns bei der Verteilung dieser Informationen, die über unsere Webseite, unser digitales Magazin und unsere sozialen Netzwerke veröffentlicht werden, zu helfen.
In diesem Sinne haben wir auch beschlossen, diesen Text von Alessandra Sciurba, Mitglied der Mediterranea, für Emmaus Italia mit Ihnen zu teilen. Dieser Text zeigt, was Mediterranea heute bedeutet, mit welchen Zielen sie in nationalen und internationalen Zusammenhängen handelt.
Zusammen auf Reisen
Wir sind erneut auf Reisen. Mare Jonio hat den Hafen von Massala für seine fünfte Kampagne, die zweite im Jahre 2019, am 14. April verlassen.
Am Bord dieses beinahe 42 Jahre alten Schleppers befinden sind zehntausende Menschen. Mehr noch, am Bord befinden sich alle Menschen, die im Laufe dieser Monate zum Bestandteil der Mediterranea geworden sind, Menschen, die sie unterstützt haben, die sie erzählt haben, wie man eine wunderschöne Fabel erzählt, die lebendig wird. Am Bord befinden sich alle, die wirtschaftlich an dem schnellsten und wunderbarsten crowfunding, das Italien je gesehen hat, teilgenommen haben. Ich selbst bin nicht physisch am Bord anwesend und doch bin ich bei ihren Träumen und ihren Sehnsüchten dabei, ich bin bei ihren schönsten Gedanken des freundlichen Widerstandes dabei, in diesem so entsetzlichen historischen Augenblick; ich bin mit dabei bei ihren Wünschen, Menschlichkeit und Respekt im Herzen des Mittelmeeres zu bringen, da wo heute das wichtigste der Spiele staatfindet : ein Kampf zwischen den Menschen, die noch an die Zukunft der menschlichen Rechte und fest am Recht glauben und denjenigen, die im Gegenteil bestrebt sind, das internationale Recht und die individuellen Rechte in die Willkür und die Gewalttätigkeit der Mächtigen untergehen zu lassen.
Seit Monaten sagen wir, dass Die Geschichte und unsere Zukunft in diesem Meer verankert sind. Nicht das Leben der “anderen” steht auf dem Spiel, es geht nicht um einen Kampf zwischen den “lieben” und den “Populisten. Was auf dem Spiel steht, ist die eigentliche Möglichkeit, unsere Gesellschaften weiterhin auf verschiedenen “nie wieder” zu gründen. Nach den Jahren des Nazismus und des Faschismus, nie wieder Terror, nie wieder freiheitberaubende Regimes, nie wieder Inhaftierungen und Tote auf ethnischer und nationaler Basis. Die Gegner in diesem Spiel bedienen sich ungleicher Waffen durch paradoxale Rollen. Einerseits die europäischen Regierungen, stark und mächtig. Andererseits kleine Schiffe der Zivilgesellschaft, die alles wünschten, nur nicht politische Zielscheiben werden, die in einem gewaltsamen Spiel, wo es um die Haut von Personen geht, umgehauen werden sollen. Die erste Gruppe hat ab 2017 der zweiten Gruppe den Krieg erklärt, als die Welt umgewälzt wurde und als man anfing, die helfende Hand, die einen Menschen vor dem Ertrinken rettet, zu kriminalisieren.
Die europäischen Staaten sind im Krieg gegen die Schiffe der Menschlichkeit, sie sollten sich dessen schämen, aber stattdessen vergessen sie, sich um den Krieg in Libyen zu kümmern, obwohl dieser Krieg vorauszusehen war und als sicher galt. Diese Staaten tragen dafür die enorme Verantwortung. Das einzige institutionnelle Argument in Europa ist zu wissen, wie die Libyer und die in Libyen inhaftierten Flüchtlinge daran gehindert werden können, bis Europa zu gelangen, um sich gegen die Bomben und die Konzentrationslager zu schützen. Nach dem völlig illegalen Versuch, Libyen als einen sicheren Hafen anzuerkennen – hoffentlich wird die libysche SAR Zone annuliert, ein juristischer Wahnsinn, denn kein Land, das nicht ein sicherer Hafen ist, kann die Rettungsaktionen koordinieren – da taucht wieder die alte engstirnige Rhetorik der Meeresblokade, sie ist auch illegal, unmöglich und unmenschlich. Während dieser Zeit, zehntausende von Menschen, die hätten gerettet werden können, sind von den Milizen der “libyschen Küstenwacht” gefangen genommen worden und zurück in diese Hölle geschickt worden, an Schieber und Vergewaltiger überreicht. Man hat sogar von ihnen behauptet, sie wären keine Schiffbrüchige, weil sie zugestimmt haben, auf maroden Booten zu reisen und dass ihr Schicksal nur ihre persönliche Angelegenheit wäre. Worte, die man nicht hören kann: man kann nicht nach Libyen zurück, man kann nur übers Meer flüchten. Man tut es auch, wenn man weiß, dass die Chancen dabei zu Sterben eins zu drei stehen. “Besser man stirbt, als dass man in Libyen bleibt”. Alle Stimmen haben es gebrüllt, all diese Stimmen, die bis zu uns vorgedrungen sind. Diese Stimmen aus Frachtern, beladen mit Männern, Frauen und Kindern, die nach Tripoli zurück mussten, diese Stimmen aus Barkassen, die Europa hat untergehen lassen, während unsere Schiffe Mare Jonio, Sea Watch 3, Open Arms und alle anderen gezwungen waren, im Hafen zu bleiben und machtlos die Hilferufe entgegennahmen.
In diesem Zusammenhang fürchten sich die Mächtigen vor Mare Jonio. Weil das Schiff Licht und Mut und Wahrheit und Bezeugung in sich trägt, in einem Meer, das ein Friedhof und eine Wüste ist. Weil die italienische Flagge an seinem Mast daran erinnert, dass ein anderes Italien möglich ist, weniger feige, weniger furchtsam, weniger gespalten, weniger rachsüchtig, weniger geblendet. Weil es schwer ist, die Aktion der Mediterranea in Frage zu stellen, obwohl die internationalen Meeresabkommen, die Abkommen zu den Menschenrechten, unsere Verfassung und selbst die italienische Meeresgesetzgebung absolut auf unserer Seite sind. Es wird immer deutlicher, dass es die Regierungen sind, die dauernd alle Regelungen verletzen. Wir dürfen es nicht vergessen, selbst, wenn die institutionnelle Gewalt erschrecken kann. Aber dieser Augenblick der Furcht geht vorbei, der Mut kehrt zurück, denn das, was wir tun, ist zu wichtig. Die Heiterkeit, die unser Tun begleitet, kehrt zurück. Die selbe Heiterkeit, mit der wir zu den Untersuchungen des Gerichts von Agrigente stehen; es geht da um unsere Rettungsaktion vom 8. März und um die Untersuchung über unser Prozedere, bevor wir, einige Stunden später, die geretteten Schiffbrüchige nach Lampedusa gebracht haben.
Wir sind immer noch auf dem Meer in den internationalen Gewässern, vor den Küsten Libyens, mit diesem Mut, mit dieser Heiterkeit. Wenn diese Zeilen veröffentlicht werden, vielleicht werden wir gerade gerufen, um erneut Personen, die ohne uns nicht überlebt hätten, zur Hilfe zu eilen. Wir werden es immer ohne jegliches Zögern tun und der Bug unseres Schiffes wird immer Richtung sicherer Häfen zeigen. Wir werden nicht auf Propagandaverhandlungen und illegale Regierungsgespräche warten, während noch Menschen auf dem Meer sind. Unser Ziel wird immer sein, sie zu schützen, zu retten und ihr Leben in Sicherheit zu bringen.
Während dessen haben wir auf dem Land die größte und zahlreichste Mannschaft, die es jemals gab. Eine Mannschaft von Menschen, die es leid sind, hinters Licht geführt zu werden durch die, die uns davon überzeugen wollen, dass die einzige Art, sich wohl zu fühlen, ist, es mit jemandem aufzunehmen, und dass die einzige Art, Rechte zu haben, ist, diese Rechte einem anderen zu entziehen. Diese Rhetorik funktioniert immer zu Krisenzeiten et dient den Regierungen, sich nicht mehr richtig mit den wahren Problemen der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Dieses verlangt viel mehr Anstrengung, Seriosität und Anstrengung als umgekehrt das Fabrizieren von Sündenböcken und einer ständigen “Dringlichkeit”. Diese Landesmannschaft, die die mainstream Reden vereinfachen wollen, besteht aus sehr vielen Organisationen mit unterschiedlichen Geschichten und Werdegängen; sie stehen manchmal weit weg von einander durch ihre politische Positionierung. Sie verfolgen aber dem gleichen Ziel in dieser Mission, die das Leben und die Würde der Menschen wieder in die Mitte von allem rückt. Laizistische und religiöse Vereinigungen, kirchliche Gemeinden und soziale Zentren, Parlamentarier, Rentner, Studenten und Matrosen, Schulkinder wie die, die uns bei unserer Versammlung in Rom am 7. April eine wunderbare Zeichnung geschenkt haben: ein Schiff, unser Schiff, durch kleine Hände gemalt, ein Schiff voll mit all ihren Hoffnungen.
Alessandra Sciurba Mediterranea Saving Humans
Seit Februar 2019 unterstützt Emmaus Italia Mediterranea durch konkrete Maßnahmen (Kleider-und Geldsammlung) und verfolgt die Lage von Anfang an aufmerksam. Wir tun es insbesondere jetzt, wo das Schiff Mare Junio schließlich wieder ins Meer stechen konnte für eine neue Such-und Rettungskampagne.
Vor einigen Tagen – in Zusammenarbeit mit zahlreichen Freiwilligen und Vereinigungen aus ganz Italien – hat Emmaus Italia an der ersten Vollversammlung der Mediterranea in Rom (am 6.und 7. April 2019) teilgenommen. Ein Augenblick des Teilens und der Konfrontierung, während dessen wir das Fundament für die künftige Zusammenarbeit zwischen den “Landesbesatzungen” und den “Meeresbesatzungen” gelegt haben.
Die Mitglieder der Mediterranea haben ihre Wirtschaftsbilanz, die sie für diese Gelegenheit vorbereitet hatten, veröffentlicht. Diese Bilanz weist rote Zahlen auf, da die zahlreichen Ausgaben, die mit der Verwaltung des Schiffes und der Organisation der Kampagnen zusammenhängen, höher als die Einnahmen sind, wenn auch nur geringfügig.
Aus diesem Grunde braucht das Projekt Mediterranea mehr denn je die Unterstützung aller, die sich mit den Werten, die diese Rettungtätigkeit ausmachen, identifizieren. Aus diesem Grunde hat Emmaus Italia, die eine Geldkollekte initiiert hat, beschlossen, die bis heute eingesammelten Gelder – 13 000 € (eine Summe, die auch die Zuwendungen von anderen europäischen Emmaus Gemeinschaften beinhaltet), an Mediterranea zu zahlen. Die Unterstützungskampagne seitens der durch Abbé Pierre gegründeten Bewegung wird sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Darum bitten wir unsere Freunde, uns bei der Verteilung dieser Informationen, die über unsere Webseite, unser digitales Magazin und unsere sozialen Netzwerke veröffentlicht werden, zu helfen.
In diesem Sinne haben wir auch beschlossen, diesen Text von Alessandra Sciurba, Mitglied der Mediterranea, für Emmaus Italia mit Ihnen zu teilen. Dieser Text zeigt, was Mediterranea heute bedeutet, mit welchen Zielen sie in nationalen und internationalen Zusammenhängen handelt.
Zusammen auf Reisen
Wir sind erneut auf Reisen. Mare Jonio hat den Hafen von Massala für seine fünfte Kampagne, die zweite im Jahre 2019, am 14. April verlassen.
Am Bord dieses beinahe 42 Jahre alten Schleppers befinden sind zehntausende Menschen. Mehr noch, am Bord befinden sich alle Menschen, die im Laufe dieser Monate zum Bestandteil der Mediterranea geworden sind, Menschen, die sie unterstützt haben, die sie erzählt haben, wie man eine wunderschöne Fabel erzählt, die lebendig wird. Am Bord befinden sich alle, die wirtschaftlich an dem schnellsten und wunderbarsten crowfunding, das Italien je gesehen hat, teilgenommen haben. Ich selbst bin nicht physisch am Bord anwesend und doch bin ich bei ihren Träumen und ihren Sehnsüchten dabei, ich bin bei ihren schönsten Gedanken des freundlichen Widerstandes dabei, in diesem so entsetzlichen historischen Augenblick; ich bin mit dabei bei ihren Wünschen, Menschlichkeit und Respekt im Herzen des Mittelmeeres zu bringen, da wo heute das wichtigste der Spiele staatfindet : ein Kampf zwischen den Menschen, die noch an die Zukunft der menschlichen Rechte und fest am Recht glauben und denjenigen, die im Gegenteil bestrebt sind, das internationale Recht und die individuellen Rechte in die Willkür und die Gewalttätigkeit der Mächtigen untergehen zu lassen.
Seit Monaten sagen wir, dass Die Geschichte und unsere Zukunft in diesem Meer verankert sind. Nicht das Leben der “anderen” steht auf dem Spiel, es geht nicht um einen Kampf zwischen den “lieben” und den “Populisten. Was auf dem Spiel steht, ist die eigentliche Möglichkeit, unsere Gesellschaften weiterhin auf verschiedenen “nie wieder” zu gründen. Nach den Jahren des Nazismus und des Faschismus, nie wieder Terror, nie wieder freiheitberaubende Regimes, nie wieder Inhaftierungen und Tote auf ethnischer und nationaler Basis. Die Gegner in diesem Spiel bedienen sich ungleicher Waffen durch paradoxale Rollen. Einerseits die europäischen Regierungen, stark und mächtig. Andererseits kleine Schiffe der Zivilgesellschaft, die alles wünschten, nur nicht politische Zielscheiben werden, die in einem gewaltsamen Spiel, wo es um die Haut von Personen geht, umgehauen werden sollen. Die erste Gruppe hat ab 2017 der zweiten Gruppe den Krieg erklärt, als die Welt umgewälzt wurde und als man anfing, die helfende Hand, die einen Menschen vor dem Ertrinken rettet, zu kriminalisieren.
Die europäischen Staaten sind im Krieg gegen die Schiffe der Menschlichkeit, sie sollten sich dessen schämen, aber stattdessen vergessen sie, sich um den Krieg in Libyen zu kümmern, obwohl dieser Krieg vorauszusehen war und als sicher galt. Diese Staaten tragen dafür die enorme Verantwortung. Das einzige institutionnelle Argument in Europa ist zu wissen, wie die Libyer und die in Libyen inhaftierten Flüchtlinge daran gehindert werden können, bis Europa zu gelangen, um sich gegen die Bomben und die Konzentrationslager zu schützen. Nach dem völlig illegalen Versuch, Libyen als einen sicheren Hafen anzuerkennen – hoffentlich wird die libysche SAR Zone annuliert, ein juristischer Wahnsinn, denn kein Land, das nicht ein sicherer Hafen ist, kann die Rettungsaktionen koordinieren – da taucht wieder die alte engstirnige Rhetorik der Meeresblokade, sie ist auch illegal, unmöglich und unmenschlich. Während dieser Zeit, zehntausende von Menschen, die hätten gerettet werden können, sind von den Milizen der “libyschen Küstenwacht” gefangen genommen worden und zurück in diese Hölle geschickt worden, an Schieber und Vergewaltiger überreicht. Man hat sogar von ihnen behauptet, sie wären keine Schiffbrüchige, weil sie zugestimmt haben, auf maroden Booten zu reisen und dass ihr Schicksal nur ihre persönliche Angelegenheit wäre. Worte, die man nicht hören kann: man kann nicht nach Libyen zurück, man kann nur übers Meer flüchten. Man tut es auch, wenn man weiß, dass die Chancen dabei zu Sterben eins zu drei stehen. “Besser man stirbt, als dass man in Libyen bleibt”. Alle Stimmen haben es gebrüllt, all diese Stimmen, die bis zu uns vorgedrungen sind. Diese Stimmen aus Frachtern, beladen mit Männern, Frauen und Kindern, die nach Tripoli zurück mussten, diese Stimmen aus Barkassen, die Europa hat untergehen lassen, während unsere Schiffe Mare Jonio, Sea Watch 3, Open Arms und alle anderen gezwungen waren, im Hafen zu bleiben und machtlos die Hilferufe entgegennahmen.
In diesem Zusammenhang fürchten sich die Mächtigen vor Mare Jonio. Weil das Schiff Licht und Mut und Wahrheit und Bezeugung in sich trägt, in einem Meer, das ein Friedhof und eine Wüste ist. Weil die italienische Flagge an seinem Mast daran erinnert, dass ein anderes Italien möglich ist, weniger feige, weniger furchtsam, weniger gespalten, weniger rachsüchtig, weniger geblendet. Weil es schwer ist, die Aktion der Mediterranea in Frage zu stellen, obwohl die internationalen Meeresabkommen, die Abkommen zu den Menschenrechten, unsere Verfassung und selbst die italienische Meeresgesetzgebung absolut auf unserer Seite sind. Es wird immer deutlicher, dass es die Regierungen sind, die dauernd alle Regelungen verletzen. Wir dürfen es nicht vergessen, selbst, wenn die institutionnelle Gewalt erschrecken kann. Aber dieser Augenblick der Furcht geht vorbei, der Mut kehrt zurück, denn das, was wir tun, ist zu wichtig. Die Heiterkeit, die unser Tun begleitet, kehrt zurück. Die selbe Heiterkeit, mit der wir zu den Untersuchungen des Gerichts von Agrigente stehen; es geht da um unsere Rettungsaktion vom 8. März und um die Untersuchung über unser Prozedere, bevor wir, einige Stunden später, die geretteten Schiffbrüchige nach Lampedusa gebracht haben.
Wir sind immer noch auf dem Meer in den internationalen Gewässern, vor den Küsten Libyens, mit diesem Mut, mit dieser Heiterkeit. Wenn diese Zeilen veröffentlicht werden, vielleicht werden wir gerade gerufen, um erneut Personen, die ohne uns nicht überlebt hätten, zur Hilfe zu eilen. Wir werden es immer ohne jegliches Zögern tun und der Bug unseres Schiffes wird immer Richtung sicherer Häfen zeigen. Wir werden nicht auf Propagandaverhandlungen und illegale Regierungsgespräche warten, während noch Menschen auf dem Meer sind. Unser Ziel wird immer sein, sie zu schützen, zu retten und ihr Leben in Sicherheit zu bringen.
Während dessen haben wir auf dem Land die größte und zahlreichste Mannschaft, die es jemals gab. Eine Mannschaft von Menschen, die es leid sind, hinters Licht geführt zu werden durch die, die uns davon überzeugen wollen, dass die einzige Art, sich wohl zu fühlen, ist, es mit jemandem aufzunehmen, und dass die einzige Art, Rechte zu haben, ist, diese Rechte einem anderen zu entziehen. Diese Rhetorik funktioniert immer zu Krisenzeiten et dient den Regierungen, sich nicht mehr richtig mit den wahren Problemen der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Dieses verlangt viel mehr Anstrengung, Seriosität und Anstrengung als umgekehrt das Fabrizieren von Sündenböcken und einer ständigen “Dringlichkeit”. Diese Landesmannschaft, die die mainstream Reden vereinfachen wollen, besteht aus sehr vielen Organisationen mit unterschiedlichen Geschichten und Werdegängen; sie stehen manchmal weit weg von einander durch ihre politische Positionierung. Sie verfolgen aber dem gleichen Ziel in dieser Mission, die das Leben und die Würde der Menschen wieder in die Mitte von allem rückt. Laizistische und religiöse Vereinigungen, kirchliche Gemeinden und soziale Zentren, Parlamentarier, Rentner, Studenten und Matrosen, Schulkinder wie die, die uns bei unserer Versammlung in Rom am 7. April eine wunderbare Zeichnung geschenkt haben: ein Schiff, unser Schiff, durch kleine Hände gemalt, ein Schiff voll mit all ihren Hoffnungen.
Alessandra Sciurba Mediterranea Saving Humans
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) schätzt aufgrund aktueller Zahlen, dass im Jahr 2017 etwa 440.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung waren. 44.434 wohnungslose Menschen zählt die aktuelle Wohnungsnotfallberichterstattung 2019 für NRW, ein Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als 48.000 Menschen bundesweit leben ohne jede Unterkunft auf der Straße. Von ihnen starben im vergangenen Winter mindestens 12 in Folge von Unterkühlung. Angesichts steigenden Reichtums in unserem Land sind diese Zustände nicht nur skandalös, sondern schlichtweg unnötig, vermeidbar und in einem Land, das sich der Menschenwürde verpflichtet hat, nicht länger hinnehmbar.
Am 17. Oktober 2019, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Welttag zur Bekämpfung großer Armut“, wenden wir uns deshalb mit dieser Erklärung an die Öffentlichkeit und die politisch Verantwortlichen. Wir werden unseren Forderungen durch Aktionen in einigen Städten Nordrhein-Westfalens Nachdruck verleihen.
Wir Suppenküchen und Tagestreffpunkte bilden ein „Netzwerk der Gastfreundschaft“. Wir wollen Menschen in schweren, scheinbar ausweglosen Lebenssituationen - ohne sie nach Herkunft, Alter, Geschlecht oder sonstigen äußeren Merkmalen zu kategorisieren - einen Ort des respektvollen Willkommens bieten. Bei uns bekommen Arme und Obdachlose nicht nur Essen, Kleidung oder medizinische Versorgung, sondern fassen auch neuen Mut. Sie erleben, dass sie in ihrer Menschenwürde wahrgenommen werden, dass sich andere mit ihnen für eine gerechtere Welt einsetzen. In diesem Sinne verstehen wir Initiativen uns als „Stachel im Fleisch“ der Gesellschaft. Wir wollen nicht zulassen, dass immer noch Menschen in Not kein Dach über dem Kopf haben, dass in unseren Innenstädten kein Platz ist für die Gesichter der Armut.
Wir fordern:
unterzeichnende Initiativen:
Kontakt: Kana - Dortmunder Suppenküche e.V., Mallinckrodtstr. 114, 44145 Dortmund,
Tel. 0231/839853, info@kana-suppenkueche.de
Am 17. Oktober 2019, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Welttag zur Bekämpfung großer Armut“, wenden wir uns deshalb mit dieser Erklärung an die Öffentlichkeit und die politisch Verantwortlichen. Wir werden unseren Forderungen durch Aktionen in einigen Städten Nordrhein-Westfalens Nachdruck verleihen.
Wir Suppenküchen und Tagestreffpunkte bilden ein „Netzwerk der Gastfreundschaft“. Wir wollen Menschen in schweren, scheinbar ausweglosen Lebenssituationen - ohne sie nach Herkunft, Alter, Geschlecht oder sonstigen äußeren Merkmalen zu kategorisieren - einen Ort des respektvollen Willkommens bieten. Bei uns bekommen Arme und Obdachlose nicht nur Essen, Kleidung oder medizinische Versorgung, sondern fassen auch neuen Mut. Sie erleben, dass sie in ihrer Menschenwürde wahrgenommen werden, dass sich andere mit ihnen für eine gerechtere Welt einsetzen. In diesem Sinne verstehen wir Initiativen uns als „Stachel im Fleisch“ der Gesellschaft. Wir wollen nicht zulassen, dass immer noch Menschen in Not kein Dach über dem Kopf haben, dass in unseren Innenstädten kein Platz ist für die Gesichter der Armut.
Wir fordern:
- Keine Vertreibung! Unsere Gäste sind keine Menschen zweiter Klasse, nur weil sie arm und obdachlos sind. Sie haben ein Recht auf Teilhabe am öffentlichen Leben und auf den Aufenthalt auf öffentlichen Straßen und Plätzen.
- Öffnung von geschützten, trockenen öffentlichen Räumen bei Minustemperaturen! Eine U-Bahn-Station ist keine Wohnung, ein Schlafsack ist kein Bett – dennoch können großräumige, niedrigschwellige Angebote wie z.B. Bahnhöfe, Turnhallen, Kirchen oder Wohncontainer für obdachlose Menschen in kalten Winternächten überlebensnotwendig sein.
- Unterbringung an den Bedürfnissen der Betroffenen ausrichten! Wer einen Schlafplatz braucht, muss einen bekommen – ohne Ämtergänge, ohne Kostenträger. Neben bestehenden Angeboten wie städtischen Übernachtungsstellen, Beratungs- und Wiedereingliederungshilfen müssen erfolgreiche Ansätze wie „Housing First!“ verstärkt entwickelt und verwirklicht werden.
- Bezahlbaren Wohnraum schaffen! Die Anzahl der Sozialwohnungen hat sich seit 2006 halbiert. Eine soziale Wohnungspolitik muss angesichts explodierender Mieten in den großen Städten diesen Trend stoppen und sich auch an den Bedürfnissen der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft orientieren.
unterzeichnende Initiativen:
- Herforder Mittagstisch e.V.
- Bielefelder Tisch e.V.
- Gütersloher Suppenküche e.V.
- Suppenküche Hagen e.V.
- Emmaus Gemeinschaft Köln e.V.
- Emmaus Gemeinschaft Krefeld e.V.
- bodo e.V., Dortmund und Bochum
- Suppenküche Wichern, Dortmund
- Gast-Haus statt Bank e.V., Dortmund
- „Gemeinden laden ein“ (Obdachlosenfrühstück), Dortmund
- ObdachlosenKaffee St. Reinoldi, Dortmund
- Kana - Dortmunder Suppenküche e.V.
Kontakt: Kana - Dortmunder Suppenküche e.V., Mallinckrodtstr. 114, 44145 Dortmund,
Tel. 0231/839853, info@kana-suppenkueche.de