Die kleinsten politischen Verwaltungseinheiten in Japan sind Shi (Stadt), Machi/Chō (Stadt) und Mura (Dorf). Sie sind vergleichbar mit Schweizer Gemeinden.
Ich lebe in Uruma-Shi in der Präfektur #
Okinawa. Uruma-Shi ist das Resultat einer 2005 getätigten Fusion von vier Gemeinden (Gushikawa-Shi, Ishikawa-Shi, Katsuren-Chō und Yonashiro-Chō).
Uruma-Shi umfasst 62 Ortschaften. Jede Ortschaft verfügt über ein Kōminkan (Gemeinschafts-/Bürgerzentrum), das von einem Jichikai (selbstverwalteter Quartierrat) verwaltet wird. Diese Räumlichkeiten stehen der lokalen Bevölkerung zur Verfügung. Dort werden Veranstaltungen und regelmässige Aktivitäten organisiert. Letztere sind oft traditionelle Volkskünste, können aber z.B. auch Englisch-Konversation oder Gymnastik/Yoga sein.
Die Volkskünste sind oft lokale Eigenheiten, unterscheiden sich von Ortschaft zu Ortschaft und kommen jeweils nur in einer bestimmten Auswahl von Ortschaften vor.
Ich wohne in der Ortschaft Maasuya (okin. Bezeichnung) resp. Shioya (jap. Bezeichnung). Hier gibt es weder Eisa, Bō-Odori (Stock-Tanz) noch Shishimai (Löwentanz). Dies hat damit zu tun, dass Maasuya/Shioya keine weit zurückreichende Geschichte hat (es liegt auf einer Meeresaufschüttung).
Im Kōminkan von Maasuya/Shioya treffen sich ältere Frauen jeden Mittwoch von 14:30 bis 16h, um Ryūkyū Buyō zu üben, sowohl Koten (höfische Tänze) wie auch Zō-Udui (die Bühnentänze, die nach 1879 entstanden sind und die die Musik und Kultur der einfachen Leute adaptiert haben). Ausserdem haben sie einen Tanz einstudiert, der zum Lied "Hana nu Maasuya" getanzt wird, ein Lied, das mein Lehrer Kamiya Kōichi zu Ehren von Maasuya/Shioya komponiert hat. Der Zeitpunkt dieser Aktivität erlaubt es Schulkindern und Arbeitstätigen leider nicht, teilzunehmen, ausser sie haben mal frei.
Sonntags von 14 bis 16 Uhr wird Karate trainiert. Da hat es jedes Alter dabei. Karate hat seinen Ursprung auf Okinawa.
Nicht weit entfernt liegt die Ortschaft Kachirin Heebaru (okin.) resp. Katsuren Haebaru (jap.). Hier gibt es Eisa, Shishimai und Bō-Odori. Alle drei werden im Kōminkan geübt, Eisa am Donnerstag ab 20 Uhr (aber nur Juni bis August oder vor speziellen Anlässen), Shishimai am Dienstag ab 19 Uhr und Bō-Odori am Donnerstag von 19 bis 20 Uhr. Im Bō-Odori werden sowohl rituelle Tänze wie auch Formen aus der Kampfkunst geübt. Gleichzeitig wie Bō-Odori gibt es eine Utasanshin-Klasse, wo viele Kinder teilnehmen. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb es im Bō-Odori nur alte Männer hat. Insbesondere Kinder mögen dort dabei sein, wo weitere Gleichaltrige sind.
In Kachirin Heebaru habe ich auch meinen Gemüsegarten. Hier gibt es auch jeden Morgen einen Fischmarkt direkt beim kleinen Fischereihafen.
Auch nicht weit von mir gibt es die grosse Kulturveranstaltungshalle Yurateku. Dort trifft sich jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr der Verein Wakamizu-Kai. Es sind v.a. ältere Frauen, die gemeinsam Volkstänze üben.
Die Ortschaft Gushikawa liegt auch nicht weit entfernt. Dort gibt es auch Shishimai, der aber nur zur Vollmondnacht (15. Nacht des 8. Mondes) aufgeführt wird. Ich konnte noch nicht in Erfahrung bringen, wann der "Verein zur Wahrung des Shishimai von Gushikawa" übt. Der Eisa-Jugendverein von Gushikawa ist leider mangels Teilnehmern eingegangen.
Ich durfte dieses Jahr mit dem Heshikiya Eisa Jugendverein üben. Sie üben aber nur Juni bis September.
Eine Freundin war lange als professionelle Ryūkyū Buyō-Tänzerin aktiv. Jetzt führt sie einen Laden für traditionelle Kostüme in Miyazato in Okinawa-Shi. Sie hat viele Kontakte zu professionellen Tänzer:innen.
Die günstigsten Unterkunftsmöglichkeiten für Dauern ab 15 Tagen, die ich in der Gegend kenne, sind ziemlich abgelegen.
https://hamachu-uruma.net/ ist die ehemalige Primarschule Hama auf der Insel Hamahiga und bietet ein Dormitory mit Zimmernischen mit 4 Betten, ohne Tür, an. Vor dem Gebäude stehen Mini-Autos zu günstigen Mietpreisen zur Verfügung. Ich habe einen Freund, der in Hama einen grossen Garten hat. Ich habe ihm auch schon geholfen, jeweils morgen früh.
Empfehlen kann ich eine Unterkunft im "Hikari to Kaze"
https://delicious-pear-36e.notion.site/87279a56a5644c299f876be6e1ae7bae . Es ist auf der Insel Henza gelegen. Hier gibt es Zimmer mit Privatsphäre. Und eine Gemeinschaftsküche. In der Nähe gibt es jemanden, der verschiedene Meeresalgen anbaut. Da kann man auch helfen, gegen Bezahlung.
Sowohl Hama wie auch Higa und Henza verfügen über ein Kōminkan. Über das Angebot habe ich mich noch nicht erkundigt. Ich weiss aber, dass in Higa Karate geübt wird, und dass es in Henza und in Higa einen Eisa-Jugendverein gibt. Ich kenne jemanden, der Jikata (Sänger und Sanshin-Spieler) für Higa Eisa ist.
https://esperanza.okinawa/rooms.html ist auch günstig, jedoch ohne Kochmöglichkeit (ein normales Hotel).
Wer einen Führerschein fürs Auto hat, dem empfehle ich, eine offizielle Übersetzung anfertigen zu lassen. Diese Übersetzung kann man nur in Japan ausdrucken lassen. Das kann ich erledigen. Um auf die Webseite zugreifen zu können, muss man wahrscheinlich VPN benutzen.
https://english.jaf.or.jp/driving-in-japan/drive-in-japan/about-dltasIch werde nächste Woche den jap. Führerschein erhalten, ich kann also Gäste herumfahren. Ich würde sie dann bitten, die Mietkosten fürs Auto und die Treibstoffkosten zu decken.
Ich habe ein Herren-City-Velo (ohne elektr. Antrieb), das ich zur Verfügung stellen kann. Ich selbst habe für mich ein E-Bike gekauft. Es gibt Orte, wo man E-Bikes mieten kann. Regen kann hier überraschend kommen, denkt also an Regenschutz (kann man auch hier kaufen).
In der Natur und im Gemüsegarten gibt es Mücken, Mückenschutz kann also helfen.