Willi Does und Franz Meurer zu dem Thema "DIE TAFELN UND DIE ARMUT IN KÖLN". Aufgenommen im Kölner "Dom Forum" am 3.4.2009 im Rahmen einer Veranstaltung zum 50igsten Jahres Jubiläum der Kölner Emmaus Gemeinschaft.
Transkript:
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05.07.2025 Emmaus Köln organisiert Hilfstransporte nach Polen und die Ukraine
"Viele Kinder sind traumatisiert"
Ende August startet bei Emmaus in Köln ein 18-Tonner mit Hilfsgütern für die Ukraine. Über Polen gelangt die Lieferung bis nach Lviv. Warum die Not dort seit dem Krieg deutlich gewachsen ist, erklärt Willi Does von Emmaus Deutschland.
Autor/in: Uta Vorbrodt

DOMRADIO.DE: Ende August startet vom Gelände der Emmaus-Gemeinschaft in Köln ein 18-Tonner. Ein Lkw voll mit Hilfsgütern, die Sie ab sofort sammeln. Wohin geht die Lieferung?
Willi Does (Vorstand von Emmaus Deutschland und Emmaus Köln): Dieser Lkw kommt aus Polen, wird hier beladen und fährt dann ins polnische Lublin zu Emmaus. Diese Gruppe kennen wir schon seit über 30 Jahren. Zwischen Emmaus Köln und Emmaus Lublin gibt es eine enge Kooperation.
DOMRADIO.DE: Das heißt, es ist eine Hilfslieferung für Polen?
Does: Vorrangig ist das eine Hilfslieferung für Emmaus in Lublin. Die organisieren Secondhand-Verkäufe, machen Behindertenarbeit – Sie haben viel Erfahrung, gerade in der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Parallel dazu besteht ein intensiver Kontakt zu Emmaus in Lviv, also in Lemberg in der Ukraine. Diese Gemeinschaft dort gibt es seit etwa 25 Jahren.
DOMRADIO.DE: Lviv ist spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor drei Jahren ein bekannter Name. Nun soll auch eine Emmaus-Hilfslieferung in die Ukraine gehen. Ist das die erste ihrer Art?
Does: Nein, wir kennen die Gruppe in Lviv schon über 20 Jahre. Früher konnten wir auch direkt dorthin liefern. Das war irgendwann nicht mehr möglich. Deshalb läuft es jetzt über Lublin. Die Gruppe dort bringt die benötigten Waren im kleinen Grenzverkehr weiter nach Lviv.
DOMRADIO.DE: Was hat sich seit dem Beginn des Krieges verändert? Was brauchen die Menschen in Lviv?
Does: Vielleicht vorweg: Lviv ist eine wunderschöne Stadt, die ich sehr gerne besucht habe. Sie hatte früher zwischen 800.000 und einer Million Einwohner – etwa so viele wie Köln. Seit Beginn des Krieges ist die Bevölkerung auf etwa 1,8 bis 1,9 Millionen gewachsen. Die meisten kommen aus dem Osten der Ukraine.
Lviv hat ein massives Problem mit Binnengeflüchteten. Die Emmaus-Gruppe in Lviv, die früher 12 bis 15 ehemals obdachlose Menschen aufgenommen hat, betreut inzwischen über 30. Dazu kommt, dass sie eine größere Lokalität gefunden haben, wo sie ein sogenanntes 'Social Center' für Geflüchtete und Obdachlose eingerichtet haben. Da wird kein Unterschied gemacht. Man muss keinen Ausweis vorlegen. Wer arm ist, ist arm – egal ob jemand aus dem Osten der Ukraine kommt oder schon länger obdachlos ist.
DOMRADIO.DE: Was wird konkret gebraucht?
Does: Man braucht gezielt Decken, Medikamente, Verbandsmaterial, um Erkältungen, Verbrennungen und Verletzungen behandeln zu können. Außerdem wird dort Kinderbetreuung gemacht, weil viele Kinder traumatisiert sind. Deshalb packen wir auch Malstifte, Malblöcke, Ausmalbücher und Spielzeug ein. Also Dinge, die ukrainische Kinder wirklich benutzen können.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.
Quelle: https://www.domradio.de/artikel/emmaus-koeln-organisiert-hilfstransporte-nach-polen-und-die-ukraine
"Viele Kinder sind traumatisiert"
Ende August startet bei Emmaus in Köln ein 18-Tonner mit Hilfsgütern für die Ukraine. Über Polen gelangt die Lieferung bis nach Lviv. Warum die Not dort seit dem Krieg deutlich gewachsen ist, erklärt Willi Does von Emmaus Deutschland.
Autor/in: Uta Vorbrodt

DOMRADIO.DE: Ende August startet vom Gelände der Emmaus-Gemeinschaft in Köln ein 18-Tonner. Ein Lkw voll mit Hilfsgütern, die Sie ab sofort sammeln. Wohin geht die Lieferung?
Willi Does (Vorstand von Emmaus Deutschland und Emmaus Köln): Dieser Lkw kommt aus Polen, wird hier beladen und fährt dann ins polnische Lublin zu Emmaus. Diese Gruppe kennen wir schon seit über 30 Jahren. Zwischen Emmaus Köln und Emmaus Lublin gibt es eine enge Kooperation.
DOMRADIO.DE: Das heißt, es ist eine Hilfslieferung für Polen?
Does: Vorrangig ist das eine Hilfslieferung für Emmaus in Lublin. Die organisieren Secondhand-Verkäufe, machen Behindertenarbeit – Sie haben viel Erfahrung, gerade in der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Parallel dazu besteht ein intensiver Kontakt zu Emmaus in Lviv, also in Lemberg in der Ukraine. Diese Gemeinschaft dort gibt es seit etwa 25 Jahren.
Willi Does:
"Die Gruppe dort bringt die benötigten Waren im kleinen Grenzverkehr weiter nach Lviv."
DOMRADIO.DE: Lviv ist spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor drei Jahren ein bekannter Name. Nun soll auch eine Emmaus-Hilfslieferung in die Ukraine gehen. Ist das die erste ihrer Art?
Does: Nein, wir kennen die Gruppe in Lviv schon über 20 Jahre. Früher konnten wir auch direkt dorthin liefern. Das war irgendwann nicht mehr möglich. Deshalb läuft es jetzt über Lublin. Die Gruppe dort bringt die benötigten Waren im kleinen Grenzverkehr weiter nach Lviv.
DOMRADIO.DE: Was hat sich seit dem Beginn des Krieges verändert? Was brauchen die Menschen in Lviv?
Does: Vielleicht vorweg: Lviv ist eine wunderschöne Stadt, die ich sehr gerne besucht habe. Sie hatte früher zwischen 800.000 und einer Million Einwohner – etwa so viele wie Köln. Seit Beginn des Krieges ist die Bevölkerung auf etwa 1,8 bis 1,9 Millionen gewachsen. Die meisten kommen aus dem Osten der Ukraine.
Willi Does:
"Man braucht gezielt Decken, Medikamente, Verbandsmaterial – um Erkältungen, Verbrennungen und Verletzungen behandeln zu können."
Lviv hat ein massives Problem mit Binnengeflüchteten. Die Emmaus-Gruppe in Lviv, die früher 12 bis 15 ehemals obdachlose Menschen aufgenommen hat, betreut inzwischen über 30. Dazu kommt, dass sie eine größere Lokalität gefunden haben, wo sie ein sogenanntes 'Social Center' für Geflüchtete und Obdachlose eingerichtet haben. Da wird kein Unterschied gemacht. Man muss keinen Ausweis vorlegen. Wer arm ist, ist arm – egal ob jemand aus dem Osten der Ukraine kommt oder schon länger obdachlos ist.
DOMRADIO.DE: Was wird konkret gebraucht?
Does: Man braucht gezielt Decken, Medikamente, Verbandsmaterial, um Erkältungen, Verbrennungen und Verletzungen behandeln zu können. Außerdem wird dort Kinderbetreuung gemacht, weil viele Kinder traumatisiert sind. Deshalb packen wir auch Malstifte, Malblöcke, Ausmalbücher und Spielzeug ein. Also Dinge, die ukrainische Kinder wirklich benutzen können.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.
Quelle: https://www.domradio.de/artikel/emmaus-koeln-organisiert-hilfstransporte-nach-polen-und-die-ukraine


Heute morgen Donnerstag, 26. Februar 2015 erhielten wir Nachricht aus Indien von
unseren Partnern und Freunden des VCDS:
Der Leiter des Projekts, Mr. Martine ist gestorben.
Emmaus in Köln verband eine mehr als 30-jährige Freundschaft und Partnerschaft mit Kousalya und Martine, über die Jahre haben wir versucht, im Rahmen unserer Möglichkeiten die vielfältigen sozialen Angebote des VCDS zu begleiten und mitzufinanzieren.
Dies ging vor allem in der Kooperation mit DESWOS.
Stephan und Maria Drechsler als ehemalige Leiter von Emmaus in Köln und Stephan
in seiner Eigenschaft als Vizepräsident von Emmaus International haben mehrfach
den VCDS besucht und kamen immer mit beeindruckenden Berichten über die
dortigen Projekte und Arbeiten unter schwierigen politischen und sozialen Bedingungen zurück.
Das unerträgliche Los der Dalits (Unberührbare), ihre Stigmatisierung und
Ausgrenzung aus der indischen Gesellschaft, wird nachhaltig durch den VCDS
bekämpft mit:
- Schulungsprogramme für junge Menschen,
- Wiederbelebung alter und vergessener Arbeitsweisen in der Landwirtschaft,(Subsistenzwirtschaft, lokale Ökonomie)
- Belebung und Förderung vor allem von sozialpolitischen Aktionen von Frauen.
Die Emmaus Gemeinschaft in Köln will auf jeden Fall mit unserem Partner VCDS weiterhin zusammenarbeiten.
Wir trauern um einen visionären Sozialreformer und – Streiter.
Emmaus in Köln

Ich heiße Lisa Kühn, bin 19 Jahre alt und seit fast drei Jahren bei Emmaus.
Am 1.09.2010 habe ich die Ausbildung zur Verkäuferin angefangen, die ich im Sommer 2012 erfolgreich abgeschlossen habe.
Seit dem 11.06.2012 haben wir den Vertrag verlängert zur Kauffrau im Einzelhandel.
Die Ausbildung bei Emmaus unterscheidet sich in vielen Punkten von den so genannten normalen Betrieben. Die Preise bei Emmaus werden zum größten Teil von Mitarbeitern selber bestimmt, manche Preise werden in Internet recherchiert.
Wohnungsauflösungen, Sonderverkäufe, auch in anderen Ländern e .t. c.
Als Azubi bei Emmaus hat man auch Projekte die man zum größten Teil selber meistert. Im Winter 2010 haben wir einen Weihnachtsbasar organisiert und in Juni 2011 habe ich den Kindersonderverkauf organisiert und durchgeführt.
Im Sommer 2012 durfte ich mit nach Cambrai / Frankreich zu einem Sonderverkauf von Emmaus Nordfrankreich fahren.
Natürlich gibt es Punkte die ähnlich sind wie Schule.
Die Schule findet an 2 Tagen in der Woche statt, am Anfang wird ein Einschulungstest gemacht und nach dem Ergebnis des Tests werden die Klassen gebildet.
Die Mitarbeiter von Emmaus sind alle freundlich und die meisten hilfsbereit.
Durch die vielen verschiedenen Charaktere kommen es natürlich auch mal zu Streitigkeiten, die aber nie lange an halten.
Ich würde diese Ausbildung jedem empfehlen, der etwas anderes sucht und Nützliches machen möchte.
Lisa Kühn
Am 1.09.2010 habe ich die Ausbildung zur Verkäuferin angefangen, die ich im Sommer 2012 erfolgreich abgeschlossen habe.
Seit dem 11.06.2012 haben wir den Vertrag verlängert zur Kauffrau im Einzelhandel.
Die Ausbildung bei Emmaus unterscheidet sich in vielen Punkten von den so genannten normalen Betrieben. Die Preise bei Emmaus werden zum größten Teil von Mitarbeitern selber bestimmt, manche Preise werden in Internet recherchiert.
Wohnungsauflösungen, Sonderverkäufe, auch in anderen Ländern e .t. c.
Als Azubi bei Emmaus hat man auch Projekte die man zum größten Teil selber meistert. Im Winter 2010 haben wir einen Weihnachtsbasar organisiert und in Juni 2011 habe ich den Kindersonderverkauf organisiert und durchgeführt.
Im Sommer 2012 durfte ich mit nach Cambrai / Frankreich zu einem Sonderverkauf von Emmaus Nordfrankreich fahren.
Natürlich gibt es Punkte die ähnlich sind wie Schule.
Die Schule findet an 2 Tagen in der Woche statt, am Anfang wird ein Einschulungstest gemacht und nach dem Ergebnis des Tests werden die Klassen gebildet.
Die Mitarbeiter von Emmaus sind alle freundlich und die meisten hilfsbereit.
Durch die vielen verschiedenen Charaktere kommen es natürlich auch mal zu Streitigkeiten, die aber nie lange an halten.
Ich würde diese Ausbildung jedem empfehlen, der etwas anderes sucht und Nützliches machen möchte.
Lisa Kühn

Arbeit: Abholungen, Wohnungsauflösungen und Renovierungsarbeiten.
Emmaus Rzeszow benötigt ca. zehn Hilfstransporte pro Jahr von westeuropäischen Emmaus-Partnern, um alle anstehenden Arbeiten zu gewährleisten.
Seit Anfang 2011 baut die Gemeinschaft ca. 15 km außerhalb der Stadt ein neues Gemeinschaftshaus für 25 Compagnons mit Werkstätten und Verkauf. Mit Hilfe von Emmaus International, Emmaus Europa, Banca Etica (Italien) und einigen Schweizer Emmaus Gruppen sowie erheblichen Eigenmitteln versucht die Gruppe, dieses Vorhaben zu verwirklichen.
Gesamtkosten der Baumaßnahmen ca. 300.000,- €.
Für weitere Informationen (polnisch)...
Mit 15 Jahren die älteste polnische Emmaus-Gemeinschaft im Osten Polens. Entstanden aus einer Betreuungsinitiative für behinderte junge Menschen.
Gegründet und finanziert mit ca. 80.000,- € durch einen Sonderverkauf 1994 in Köln.
In den drei verschiedenen Häusern leben insgesamt 30 Personen.
Fotos: https://im.allmendenetz.de/cloud/emmaus-koeln/WEBSITE/FOTOS/Emmaus_Lublin
In der Gemeinschaft in Lublin leben sowohl alleinstehende Männer und Frauen wie auch Familien.
Außerdem leben und arbeiten dort in der Betreuungsinitiative junge Menschen mit Behinderungen.
Seit 1998 besteht ein Verkaufslager, das hauptsächlich durch ca. 10 Hilfstransporte pro Jahr aus Westeuropa bestückt wird.
Aufgrund des geringen Angebots an Gebrauchtwaren ist die Gruppe nur eingeschränkt in der Lage gute und brauchbare Artikel durch eigene Abholtätigkeit zu erhalten.
Seit 2010 besteht eine Kooperative mit dem Schwerpunkt: Sägewerk, Schreinerei, Metallbau, Gartenbau und Töpferei.
Die Gruppe versucht, diese Produkte in Westeuropa und in polnischen Kommunen zu verkaufen und eine zusätzliche Einnahmequelle neben dem Verkaufslager zu erarbeiten.
Emmaus Gemeinschaft in Köln e.V. - Emmaus Lublin
Seit mehreren Jahren organisiert die Gemeinschaft im Zentrum von Lublin eine Obdachlosenspeisung.

Mit 15 Jahren die älteste polnische Emmaus-Gemeinschaft im Osten Polens. Entstanden aus einer Betreuungsinitiative für behinderte junge Menschen.
Gegründet und finanziert mit ca. 80.000,- € durch einen Sonderverkauf 1994 in Köln.
In den drei verschiedenen Häusern leben insgesamt 30 Personen.
Fotos: https://im.allmendenetz.de/cloud/emmaus-koeln/WEBSITE/FOTOS/Emmaus_Lublin
In der Gemeinschaft in Lublin leben sowohl alleinstehende Männer und Frauen wie auch Familien.
Außerdem leben und arbeiten dort in der Betreuungsinitiative junge Menschen mit Behinderungen.
Seit 1998 besteht ein Verkaufslager, das hauptsächlich durch ca. 10 Hilfstransporte pro Jahr aus Westeuropa bestückt wird.
Aufgrund des geringen Angebots an Gebrauchtwaren ist die Gruppe nur eingeschränkt in der Lage gute und brauchbare Artikel durch eigene Abholtätigkeit zu erhalten.
Seit 2010 besteht eine Kooperative mit dem Schwerpunkt: Sägewerk, Schreinerei, Metallbau, Gartenbau und Töpferei.
Die Gruppe versucht, diese Produkte in Westeuropa und in polnischen Kommunen zu verkaufen und eine zusätzliche Einnahmequelle neben dem Verkaufslager zu erarbeiten.
Emmaus Gemeinschaft in Köln e.V. - Emmaus Lublin
Seit mehreren Jahren organisiert die Gemeinschaft im Zentrum von Lublin eine Obdachlosenspeisung.

Zum zweiten Mal hatten Mitarbeiter von Emmaus Europa Gelegenheit, Europa-Politiker während der letzten Sitzung des Parlaments in Straßburg zu treffen.
Eine Gelegenheit, die Meinung ,aber auch unsere Besorgnis zu äußern zu zwei wesentlichen Punkten, die die Emmaus – Arbeit angeht:
- Eine Verordnung der EU-Commission zur Kreislaufwirtschaft (economie circulaire)
- die aktuelle Migrations – und Flüchtlingspolitik der EU
Den anwesenden Parlamentariern wurde u.a. vorgeschlagen, bestehende Emmaus Gruppen besuchen, um die Realität vor Ort zu sehen, vor allem, wie Migranten und Flüchtlinge in die bestehenden Strukturen von Emmaus tatsächlich integriert sind.
Der Präsident des EU – Parlaments Martin Schulz hatte auch seine Teilnahme angekündigt, war jedoch letztlich verhindert.
Der Präsident von Emmaus Europa Willi Does aus Köln wird aber die Möglichkeit haben, ihn Anfang Februar 2016 zu sprechen.

Während wir einmal mehr von hunderten Migranten hören, die ihr Leben im Mittelmeer gelassen haben, treffen sich in Jesolo die Repräsentanten der Emmaus Bewegung aus 37 Staaten auf 4 Kontinenten zu ihrer Weltversammlung.
Die Akteure von Emmaus stellen einmal mehr fest, dass sich die Ausgrenzung und Ungleichheit unverzögert fortsetzt. Der Alltagsablauf der breiten Mehrheit der Menschen ist vom Kampf ums Überleben geprägt, und die Ärmsten unter uns haben keinen gesicherten Zugang zur Grundversorgung, wie Nahrung, Gesundheitsvorsorge, Ausbildung, Wohnen und Arbeiten.

Die abscheuliche Logik, die unsere Finanzwirtschaft untermauert, - und von den Mächtigen gesteuert- hat zur Folge, dass Lebensqualität völlig außer Acht bleibt und Lebensräume zerstört statt belebt werden. Konflikte, blinde Gewalt, Korruption und mangelnde Demokratie charakterisieren das derzeitige globale System mit seinem alleinigen Ziel, die Machtposition einer Minderheit aufrecht zu erhalten.
Die Delegierten von Emmaus, vereint um die von Abbe Pierre verliehenen Werte, fordern dringlichste Priorität für die Rechte und Würde des Menschen, für die Umwelt, Teilhabe, Freiheit, Solidarität und Willkommenskultur.
Die gegebenen Zustände, in die man zunehmend mehr Einblick gewinnt, zeigen, dass die Vorstellung von Solidarität bewusst zerstört wird bei weltweit wachsender Unordnung. Unsere vordringlichsten Forderungen:
- []Entwicklung wirtschaftlicher Aktionen, auf der Basis von Solidarität und Respekt für Mensch und Umwelt
[]Entwicklung von Massnahmen zum Schutz gegen Eingriffe in die fundamentalen Grundrechte
[]Sicherung der in der Welt benötigten Güter zur Schaffung von Obdach für uns und künftige Generationen
[]Verwirklichung ethischer Finanzpraktiken, die sowohl den öffentlichen und auch privaten Lebensbereich sichern
[]Forderung nach Freiheit und Freizügigkeit der Menschen
[]Befähigung aller Menschen zu Meinungsfreiheit in allen öffentlichen Entscheidungsprozessen

Emmaus International wird ohne Nachlass seinen Kampf gegen Armut und für die Rechte der Schwächsten in der Welt fortsetzen.
Emmaus International ruft alle Menschen und zivilen Organisationen auf, keine Zeit zu verlieren, die beiden Punkte zu gemeinsam zu verwirklichen.
Gemeinsam, in den Fußstapfen Abbe Pierres, fordern wir den Aufstand der Vernunft gegen die Sinnlosigkeit zu Gunsten der Gerechtigkeit.
Gemeinsam, rufen wir uns dazu auf, einander die Hand zu reichen und alle Kräfte zu einen im Kampf gegen die Ursachen von Armut in der Welt. Wir laden zu einem Treffen mit den gesellschaftlich Ausgegrenzten, um Alternativen zur Ausrottung der Armut zu diskutieren und zu formulieren.

Gemeinsam, wieder bewusst werden, dass es nicht genug ist zu handeln, wir müssen siegen, im Kampf gegen das, was sich uns entgegen stellt!
Jesolo 22. April 2016

Während der Ferien in Nordfrankreich hatten wir Gelegenheit, das neue Flüchtlingscamp in Grande Synthe / Dunkerque zu besuchen.
Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur dortigen Emmaus Gemeinschaft und beherbergt ca. 800 Flüchtlinge, die letztlich auf dem Weg, auf der Durchreise nach Großbritannien sind.

Diese Art der einigermaßen humanen Unterbringung von Geflüchteten in festen Behausungen ist und war in der Region sehr umstritten, der Bürgermeister der Gemeinde konnte sich allerdings mit diesem Vorhaben durchsetzen und hofft weiterhin auf eine große Akzeptanz der dortigen Bevölkerung.

Wir konnten mit einigen Geflüchteten und jungen ehrenamtlichen Begleitern aus Belgien, Holland, England und Deutschland über ihre Erfahrungen reden.
