Wolken über Lützerath (2025)Max Ophüls Preis 2025 Filmakademie Ludwigsburg (via Max Ophüls Preis 2025)
Wolken über Lützerath (2025) von Lukas Reiter
Der Klimaschutz ist tot – es lebe der Klimaschutz!
Es gab eine Zeit, da war der Schutz unseres Klimas und der Kampf gegen die Erderwärmung state of the art. Die Debatte um Maßnahmen zur bestmöglichen Eindämmung der Ursachen der Klimakatastrophe bestimmten nicht nur die Politik, sie führten sogar zu politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Weichenstellungen. Inzwischen hat der konservativ-reaktionäre Backlash das Thema weggewischt. Rechte Kräfte von Mitte bis Extrem, die zuvor die Fridays-for-Future-Demonstrantinnen als Angstmacher denunziert haben, schüren nun die Angst vor allem, was migrantisch aussieht; sie, die diejenigen, die für Klimaschutz Straßen blockiert haben, als Terroristen gebrandmarkt haben, verstärken nun die Panik vor Terroristen, ach, vor allem, was in unser Land zu kommen versucht. Und speichellecken diejenigen, die gegen die Streichung einer Steuersubvention Straßen blockieren. Natürlich ist Klimaschutz für diese Kräfte des Nichtstuns nur noch Beschwernis und muss weg. In Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt.
Der Kampf um Lützerath war der Kampf um ein Symbol: Klimawandel als Menschheitsaufgabe oder als lästiges Profithindernis? Lukas Reiters Dokumentarfilm taucht ein ins Protestcamp.
In Lützerath verläuft für Blinker, Ronni und die grüne Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger die 1,5 Grad-Grenze. Auf unterschiedliche Art kämpfen sie für den Erhalt des Dorfes im rheinischen Braunkohlerevier. Während Blinker auf Barrikaden setzt und Ronni sich auf die Medienstrategie der Besetzung konzentriert, versucht Henneberger auf ihre Parteispitze einzuwirken. Doch die hält Lützerath für das „falsche Symbol“. Nach der Räumung bleiben Bilder der Zerstörung, Erinnerungen und erst langsam heilende Wunden. (Quelle. Filmfestival Max Ophüls Preis 2025)