Wir sind so frei (2024)Film
Drop-Out Cinema eG Wir sind so frei (2024) von Christian Lehmann-Feddersen, Alf Schreiber Den Kapitalismus überwinden „Wie können wir verhindern, dass die Herrschaft des Geldes das menschliche Leben vollkommen zerstört?“ Auf diese vom Politikwissenschaftler John Holloway gestellte Frage versucht „Wir sind so frei“, eine Antwort zu finden. Oder zumindest einen Ansatz, eine mögliche Strategie. Die einzig mögliche Antwort auf seine Frage ist laut der Dokumentation: Aktivismus. Was bedeutet Freiheit? Wie weit darf man sie einschränken? Und wann findet das täglich durch den Kapitalismus erzeugte Leid endlich ein Ende? „Wir sind so frei“ dokumentiert mit handwerklich rudimentären Mitteln den Aktivismus mehrerer durch den G20-Gipfel verbundener Menschen. Der G20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg. Der Film begleitet in einer Langzeitbeobachtung Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damaligen Proteste. Er zeigt wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt wurden, zeitweiliger inhaftiert wurden und bis heute andauernder Strafverfolgung ausgesetzt werden. Dennoch kämpfen sie weiter gegen Grundrechtseinschränkungen und für eine freie Gesellschaft. Neben G20 formieren sich in den endlosen Krisen aber auch neue Bewegungen. So organisieren sich migrantische Beschäftigte, um die Grundrechte, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Geflüchtete Frauen organisieren sich in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile”. Auf der anderen Seite formiert sich aber auch das kapitalistische System neu, was im Film am Beispiel des globalen Finanzdienstleisters Black Rock deutlich gemacht wird. In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen. In seinem vielschichtigen Panorama zeigt WIR SIND SO FREI aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind. (Quelle: Drop-Out Cinema eG)