Ein Traum von Revolution (2024)Film
Drop-Out Cinema
Ein Traum von Revolution (2024) von Petra Hoffmann
Der Status Quo und sein ewiges Bestehen „Natürlich waren wir Idealisten.“ Augen voller Nostalgie. Regisseurin Petra Hoffmann erzählt in ihrem Dokumentarfilm über die Sandinistische Revolution in Nicaragua 1979, die den damaligen Diktator Anastasio Somoza ablöste. Ihr Film legt dabei den Fokus auf die Lebenswege der Protestierenden, Helfenden und Künstler*innen (sogenannte Brigadist*innen), die (wie sie selbst) aus aller Welt nach Nicaragua anreisten. Einst die Lösung, dann Spiegelbild des Problems: Auch unter dem Revolutionär Daniel Ortega kippen die Verhältnisse im Land. Alte Bilder von Hoffmann vor Ort zeigen, dass der Film kein Form-, sondern ein Herzensprojekt ist. Und das nicht erst seit gestern, sondern Jahrzehnten. Anstelle von Traum heißt es dann leider doch immer wieder: Lüge oder Enttäuschung der Revolution. Hinter den Bildern spürt man die unsichtbare Hand des Status Quo, die jegliche Aversion vom Bekannten zu verhindern vermag. In der Welt, wie sie gerade ist, schwirrt ein Traum, wie sie sein könnte – ein steiniger Weg. Petra Hoffmann strickt aus ihren eigenen Aufnahmen der Revolution in Nicaragua eine Warngeschichte des Idealismus. Als vor knapp 45 Jahren die Revolution in Nicaragua siegt, beginnt die Welt zu träumen. Eine junge Generation übernimmt die Regierung in einem Land großer Utopien. Allein aus Westdeutschland kommen 15.000 „BrigadistInnen“ zum Wiederaufbau des ausgebluteten Landes: Liberale, Grüne, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Linke und Kirchenvertreter ernten Kaffee und Baumwolle, bauen Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Keine Bewegung hat so viele Menschen mobilisiert. Was ist aus den Wünschen und Träumen der Revolutionäre und ihrer Unterstützer geworden?