Bürgermeister, Schäfer, Witwe, Drache (2021)Max Ophüls Preis 2022
Kino Krokodil
Bürgermeister, Schäfer, Witwe, Drache (2020) von Eliza Petkova
Wer noch im Dorf geblieben ist Im bulgarischen Bergdorf Pirin erzählt man sich die Sage vom Drachen, der einst in der Nähe wohnte. Er entführte schöne junge Frauen und Mädchen. Heute leben im Dorf nur noch alte Frauen, die jungen haben es längst verlassen. Aber das liegt nicht am Drachen, sondern am Wandel der Zeit. Männer wie der Bürgermeister Georgi, die geblieben sind, obwohl sie das Rentenalter noch nicht erreicht haben, leben meist unfreiwillig als Junggesellen. Die Bewohnerinnen und Bewohner reden oft vom Aussterben des Dorfes. Aber manchmal wird auch noch laut geträumt von einer Zukunft als Touristenattraktion, wegen einer Quelle, die im Winter warm ist. Und es gibt die Feste im Jahreslauf, auf denen die alten Frauen in ihren bunten Trachten singen und die betagten Männer auf der Bank sitzen und zuschauen. Idyllisch in den bulgarischen Bergen gelegen, scheint das Dorf, um das es in diesem Dokumentarfilm geht, den Anschluss an die moderne Welt verloren zu haben. Die jungen Leute sind fort, wer geblieben ist, muss sich an wachsende Einsamkeit gewöhnen. Doch das karge, naturnahe Leben hat seine Reize. In dem bulgarischen Bergdorf Pirin geht die Sage um, dass ein Drache namens Gincho für das Verschwinden der jungen Frauen verantwortlich sein soll. Fast nur Alte leben noch in dem Ort ohne Arzt und Priester, dessen viele leerstehende Häuser allmählich von der Natur verschluckt werden. Doch der umtriebige Bürgermeister hat den Glauben an die Zukunft nicht aufgegeben. Er möchte Pirin in eine touristische Attraktion verwandeln – und versucht nebenbei, im Internet eine Frau zu finden. (Quelle: Filmfestival Max Ophüls Preis 2022)